시소 게임|Seesawgame

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❝I walk on this seesaw without you. Just like the beginning when
you weren't here❞

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Es begann alles ganz liebevoll, schon beinahe unschuldig, in den Köpfen von uns beiden, wie wir damals gedankengetrunken, noch nichts ahnend, durch die überfüllten Hauptstraßen eilten.
Klischeehaft war ich mit meinem viel zu großen Schal und Kaffeebecher blind durch die viel zu engen Straßen gehuscht und ungeschickt gegen dich, dem durchschnittlichen, aber gutgebauten und attraktiven Büroarbeiter mit dem allbekannten weißen Hemd und der verlockenden schwarzen Hornbrille auf der Nase, gestoßen. Wie ich es schon vorher hätte erahnen können, war mein Glück auch in diesem Moment nicht gerade das Ausgeprägste, denn ich schaffte es dir meinen gesamten Kaffee mit nur einem Mal übers  Hemd zu kippen und dabei nur, wie ein kleiner Welpe zusammengezogen, wirres Zeug vor mir her zu murmeln, anstatt mich vernünftig zu entschuldigen.

"Ja, ich nehme die Entschuldigung an", hörte ich wenig später schon aus deinem Munde und dachte erst, du wärst genervt von mir gewesen und ich hätte mit meiner ungeschickten Missetat deinen, warscheinlich eh schon stressvollen Tag, nur nochmal um einiges stressvoller gemacht.
Doch so kam es nicht. Als ich unsicher zu dir hinauf blickte, war das einzige was ich erblickte, anders als erwartet, ein breites und wunderschönes Grinsen, welches mich in diesem Moment an ein helles Licht, wie der Sonne, erinnerte.

Doch lange hielt meine Zeit mit dir, meinem einzigen Lichtblick an diesem Tage, nicht an, denn mein Unterbewusstsein hatte sich schnell zu Wort gemeldet und so schnell wie es hochkam, verschwandt ich auch schon. Als letztes Erinnerungsstück drückte ich dir noch meinen Schal in die Hand und schritt ohne weitere Worte an dir vorbei. Das ich meinen Schal bei dir ließ, bereute ich in den Tagen darauf des äußersten, denn der Winter kam so langsam und die kalten Tage begannen.

Eine lange Zeit geschah nichts in meinem Leben, ich sah dich nicht wieder und auch hatte ich nicht großartig an dich gedacht, schließlich warst du damals noch für mich nur der Fremde von der Straße, dem ich versehentlich meinen Kaffee übergekippt hatte.
Doch die Betonung lag auf 'noch', denn wie das Schicksal es nun mal wollte, traf man sich immer zwei Mal im Leben und somit auch wir.

Ich war nach der Arbeit durch den Haneul Park gelaufen, da es um ehrlich zu sein einfach der schönste in ganz Südkorea war, besonders zu dieser Jahreszeit, wenn auf den Wegen und unter den Bäumen frisches Laub lag. Nebenbei konnte man immer damit rechnen, dass man seine Ruhe dort fand. Es gab diesen einen Ort, an welchen Touristen wohl kaum ihren Weg hingeleiten würden und andere Besucher nicht hin kamen, da er im Verborgenen lag, und ich deswegen, wenn ich mal alleine sein wollte und meine Ruhe nach einem harten Stresstag brauchte, dort immer meinen Platz fand.

Es war eine kleine, aber großgenügende, abgetrampelte Fläche in Mitten Kilometer reichenden Grasfäldern, veranlagt hinter einer waldartigen Brombeerhecke, geschützt von Schmerzen zufügenden Dornen.

Doch genau an diesem Ort, wo ich meine Hand für ins Feuer gelegt hätte, dass ich die einzige Person war, die diesen Ort mit dem dazugehörigen 'Geheimweg' kannte, saßt du. Beleuchtet von dem orangefarbigen Sonnenlicht, der bereits eingetretenen Abendämmerung, wessen Sonnenstrahlen wie kleine umherfliegende Lichtfäden auf deiner Nase tanzten, saßt du gelassen und aus tiefster Seele entspannt dort. Neben dir, mein Schal.

Der winzige Moment fühlte sich an, wie ein halbe Ewigkeit. Wie du dort saßt, mit dieser einzigartigen, freudeverbreitenden Ausstrahlung, deinem dunkelgrünen, beinahe schwarzen, Übergangsmantel, der hellbraunen, an besch erinnernden, Ballonmütze, der mir immernoch in den Erinnerungen verzwickten Hornbrille und dem wohl schönsten an dir, was mir bis zum heutigen Tag noch jedes Mal im Kopf rumschwirrte, wenn ich an dein bezauberndes Gesicht dachte. Deinem Lächeln. In meiner, in Gedanken gefangen, Situation, war ich wohl kaum im Stande gewesen ein einzigstes Wort aus mir rauszubekommen, weswegen du mir, wärend meines misslichen Zustandes, zur Hilfe kamst. Du drehtest dich zu mir um, breit lächelnd, und bagannst zu sprechen:,,Ach sie einer an. Und ich hab gedacht ich sei die einzige Person, die diesen Ort kennt"

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⏰ Last updated: May 17, 2022 ⏰

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