Der letzte Gang

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Der letzte Weg.
Der letzte Gang.
Mein Leben fängt nun nochmal an!
Ich sehe schwarze Raben und weiße Tauben.
Ich sehe Bilder vor meinen Augen.
Ich sehe mich als Kind auf dem Spielplatz stehen.
Ich sehe wie ich Menschen
den Hals umdrehe.

Ich sehe mich weinen, lachen und toben vor Wut.
Mit Mantel, nackt und mit Hut.
Ich sehe sie, sie um ihr Leben weinen.
Wen Schlag ich da den Schädel ein?

Ich sehe ich bin allein.
Dann sehe ich Hunde,
Katzen und Mäuse.
Sehe Felder, Wiesen
und Bäume.

Wer hat meine Hände fest gebunden auf dem Rücken?
Ich kann mich nicht rühren, ich kann mich nicht bücken.
Sie führen mich den Gang entlang.
Direkt zu meiner Totenbang.

Was hab ich gemacht?
Was hab ich getan?

Mama nehm mich in den Arm.
Aber meine Mama sie, sie hat mich nicht mehr lieb.
Sie sagt ich hab den tot verdient!
Und draußen hör ich Menschen rufen.
Sie zählen runter, meine letzten Minuten.
16...15...14...

Ich bin am zittern und es tropft Schweiß.
Mir wird kalt und mir wird heiß.
Jetzt öffnen sie die Tür für mich.
Mir fehlt jede Erinnerung an mein Gesicht.
Man fesselt mich so gar nicht zart,
an diesen Stuhl der viel zu hart.

Ohh, schon so spät?
Sie sprechen mir ein Schlaffgebeht.
Ich kann jetzt noch was sagen,
ein paar paar letzte Worte wagen.
Doch ich schüttel meinen Kopf,
der schon unter einem Hütchen steckt.

Was schaut ihr mich den alle an?
Ihr zündet mir mein Hütchen an.
Mama nehm mich in den Arm, mein Kopf wird viel zu...

*_Geschichten Zum Nachdenken_*Where stories live. Discover now