I DREI I

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Nachdem ich durch die Stadt geirrt war und immer noch keine Ahnung hatte, wie man das nannte, was ich fühlte beschloss ich, mich auf den Weg zu Lucas zu machen. Irgendwas musste ich einfach machen. Ich konnte nicht die ganze Zeit durch die Straßen von Madrid laufen und zu nichts kommen. Ich musste endlich einen Weg finden meine Gefühle zu deuten und mit dieser Deutung dann irgendwie Gerard wieder freundlich mir gegenüber stimmen. Ich durfte ihn nicht verlieren, dafür bedeutete er mir zu viel und dafür brauchte ich ihn auch zu sehr. Frustrierte klingelte ich bei meinem Freund an der Tür und hoffte einfach, dass er mir auf machen würde. Er war seit zwei Jahren in einer Beziehung. Bei ihm lief das Liebesleben hervorragend und ich hatte noch nicht einen Streit oder sonst was mitbekommen. Natürlich konnte es sein, dass die beiden das einfach nur gut versteckten, aber zumindest machte Lucas auf mich den Eindruck glücklich mit dem zu sein, was er hatte. Ich hoffte, dass er mir irgendwie helfen konnte, denn im Moment sah es sehr danach aus, als würde ich verlieren, was ich hatte. Das durfte nicht passieren, ich musste ganz dringend dafür sorgen, dass ich meine Beziehung, oder was das war, behalte. Ich hatte absolut keine Ahnung, was ich machen sollte, wenn ich ihn verlieren sollte. Ich hatte keine Ahnung, was dann passieren sollte und erst recht nicht, wie ich dann noch mit meinem Leben klarkommen sollte. Ich wurde aus meinen Gedanken zurückgeholt, als sich die Tür vor mir öffnete. "Sese?", fragte Lucas überrascht. "Was willst du denn hier?", fragte er weiter "Ich muss mit dir reden, kann ich reinkommen?", Lucas nickte bloß und ließ mich in seinen Flur. Ich marschierte direkt weiter in sein Wohnzimmer und setzte mich auf eines der Sofas. "Willst du irgendwas trinken? Bier, Tee, Kaffee, Wasser, Saft?", ich schüttelte den Kopf "Danke, aber ich brauche nur deine Aufmerksamkeit und danach vielleicht noch einen guten Rat von dir", lehnte ich ab und wartete, bis Lucas sich neben mich gesetzt hatte. "Dann scheint es ja echt ernst zu sein, erzähl. Ich höre dir zu", verlangte er und gab mir somit mein Stichwort. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich begann ihm zu erzählen, was mich herbrachte. "Du kennst doch Gerard oder?", fragte ich um das Thema langsam einzuleiten. "Der aus Barcelona?", ich nickte auf Lucas Frage hin und fuhr dann fort. "Ich habe möglicherweise ein gewisses Verhältnis zu ihm aufgebaut..", fing ich vorsichtig an. "Wenn du hier bist, um mir zu erzählen, dass du mit einem Barcelona Spieler befreundet bist, dann kann ich dir deine Angst nehmen und dir sagen, dass das nicht weiter schlimm ist", unterbrach er mein Zögern. Ich lächelte kurz "Ich dachte immer, dass ich bloß mit ihm befreundet bin, aber dann hat sich das alles ein bisschen in eine Richtung entwickelt und jetzt hat er mich halt vor die Wahl gestellt, beziehungsweise will eine klare Antwort", erklärte ich ihm. Lucas sah mich nur verwirrt an "Was willst du von mir? Du musst schon deutlich sagen was passiert ist, damit ich dich verstehe", erklärte er mir seinen Blick. Ich seufzte und fing dann noch einmal von vorne an "Es kam mit der Zeit einfach immer öfter vor, dass wir gekuschelt haben, dass ich in seinen Armen lag oder anders rum. Immer wenn er da ist, dann geht es mir plötzlich besser und ich habe wesentlich bessere Laune als vorher. Ich freue mich über mehr Sachen, es fällt mir leichter zu lachen und ich habe immer dieses kitzeln im Bauch, aber nicht so wie ich es bei den Frauen hatte, mit denen ich mal zusammen war. Das, was ich bei Gerard fühle, ist anders. Es breitet sich immer eine unglaubliche Wärme in mir aus, wenn er bei mir ist, oder wenn er mich berührt. Ich will und kann ihn nicht mehr aus meinem Leben wegdenken. Er ist im Moment hier in Madrid und wir lagen wieder mal auf meiner Couch und haben halt gekuschelt und so und dann hat es sich aber plötzlich ergeben, dass wir uns geküsst haben. Es war echt schön, versteh mich nicht falsch, es war genauso toll, wie wenn wir kuscheln und ich hatte dieselbe Wärme in mir und dasselbe kitzeln und alles. Deswegen habe ich das Ganze zugelassen, weil es sich einfach so unfassbar richtig angefühlt hat. Danach haben wir weiter gekuschelt und so, aber dann wollte er plötzlich eine Antwort", ich war eigentlich der Meinung, ziemlich ausführlich beschrieben zu haben, was passiert war, jedoch sah ich immer noch dieses große Fragezeichen in Lucas Gesicht. "Also, nochmal kurz zum Mitschreiben. Du kommst hierher und erzählst mir, dass du mit einem Barcelona Spieler befreundet bist, dann korrigierst du dich selber und sagst mir, dass du mit einem Barcelona Spieler eine offene Beziehung am Laufen hast und outest dich vor mir und willst jetzt was von mir wissen?", ich nickte "Ja, genau das habe ich dir gerade erzählt. Jetzt will ich von dir wissen, was das ist. Gerard wollte nämlich plötzlich einen Namen dafür, er wollte wissen, ob das eine Beziehung ist und ob ich ihn liebe und so weiter" "Und, was hast du gesagt?", hakte Lucas nach. "Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht weiß, was das ist, und dass ich nicht weiß, ob ich ihn liebe und so. Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm sagen soll, was das zwischen uns ist, wenn ich selbst nicht mal weiß, was ich fühle. Deswegen bin ich zu dir gekommen. Immerhin bist du seit zwei Jahren in einer Beziehung und du machst den Eindruck, als wärst du glücklich, ich dachte, du kannst mir da helfen. Gerard will eine klare Bezeichnung, für das, was ich ihm gegenüber fühle", erklärte ich nochmal, was von mir erwartet wurde. Lucas nickte "Du liebst ihn", mehr sagte er nicht. Ich sah ihn wartend an "Und jetzt?", hakte ich nach. Lucas seufzte und verdrehte die Augen. "Jetzt stehst du auf, gehst zu ihm und sagst "Ich liebe dich" zu ihm. So schwer ist das doch eigentlich nicht", ich fuhr mir durch die Haare. "Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich weiß nicht, ob ich meine Gefühle in diesen drei Worten wiederfinde", fasste ich meine Bedenken zusammen. Lucas seufzte wieder und suchte dann Augenkontakt mit mir "Du hörst mir jetzt zu. Alles, was du mir eben erzählt hast, fassen die meisten Menschen unter dem Begriff Liebe zusammen. Wenn du das anders nennen willst, dann lass dir was einfallen. Bei dir Zuhause sitzt ein Mann, den du mit deinen Worten, dass du nicht weißt ob du ihn liebst, wahrscheinlich ziemlich verunsichert hast. Deswegen wirst du jetzt zu diesem Mann gehen und ihm entweder sagen, dass du ihn liebst, oder du sagst ihm deine eigene Definition von Liebe. Was du aber auf jeden Fall machst, ist ihm deine Gefühle zu gestehen und jetzt beweg dich hier raus", damit schlug er mir auf meinen Oberschenkel und stand auf. "Meinst wirklich, das ist eine gute Idee?", fragte ich noch einmal unsicher nach "Ja verdammt und jetzt geh endlich zu ihm", rief Lucas aufgebracht. Ich nickte und stand ebenfalls auf. "Danke für deine Hilfe", damit zog ich ihn in eine kurze Umarmung und machte mich dann wieder auf den Weg  zu  meinem Haus.

...

Dieses Kapitel hat die wundervolle und super tolle @dreaming_t <3 danke, dass du es, trotz des Pairs, überarbeitet hast. Du bist die Beste<33 ily, schaut alle bei ihr vorbei

(das hat sie auch auf gar keinen Fall selber drunter geschrieben)

I need you ~ Ramos x Piqué (BoyxBoy)Where stories live. Discover now