Prolog

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Als ich dich das erste Mal sah, warst du wie ein Engel. Das blonde Haar wehte im Wind, und als du über die Wiese ranntest, hast du so frei gewirkt, so unbekümmert.

Ich war neu am Hof, ich kam aus einem anderen Land. Mein Vater war ein Diplomat, weswegen ich das Privileg hatte, lesen und schreiben, sowie die Kartografie und Historik zu erlernen. Man hatte mich früh als einen klugen Burschen bezeichnet, der eine gute Erfolgsaussicht hatte.

Man schickte mich mit 16 Jahren an euren Hof. Ich sollte hier weiter meinen Lehren nachgehen und irgendwann den alten Berater ersetzen, der bald sterben würde. Du warst noch ein Kind, klein und zierlich, hast gelacht und dich über meine Ankunft gefreut.

Ich sah dich an und spürte nichts. Was hätte ich auch spüren können, du warst ein Kind. Aber nach ein paar Jahren bemerkte ich deine Schönheit, die immer weiter heranwuchs. Deine elegante Ausstrahlung, dein schönes Gesicht und deine weichen Lippen.

Du warst die Prinzessin, die älteste von den fünf Kindern. Allerdings hattest du nur vier weitere Schwestern, weswegen niemand nach dem König auf den Thron steigen konnte.

Dein Vater setzte dich stets unter Druck. Du solltest früh einen Mann finden, der auf den Thron steigen würde, wenn er stirbt. Doch das hattest du nie zugelassen. Einst hattest du einen Verlobten, Nestro, doch er verstarb bei einem Überfall.

Seitdem hast du keinen an dich ran gelassen. Alle Männer hast du abgelehnt. Niemand war gut genug für dich.

Auch dein Verhalten änderte sich. Aus einer lieblichen, zarten Prinzessin wurde die eingebildete, freche Göre, die du immer noch verkörperst. Ich weiss nicht was passiert ist, dass du dich so geändert hast, aber es war deutlich bemerkbar.

Dein Vater wurde schwächer. Er war oft krank, doch dich schien es nicht zu interessieren. Du hattest einfach das getan, was du wolltest, ohne Kummer zu verspüren oder irgendwas zu tun, damit es deinem Vater besser geht.

Deine Mutter wurde mehr und mehr verzweifelt, da sie nicht den Platz des Königs einnehmen konnte, weder ein Verwandter, weswegen es nur eine Chance gab, wenn du heiraten würdest.

Und Ich? Ich habe mich zunächst nicht eingemischt. Ich war ein stiller Beobachter der Situation, doch je mehr ich beobachtete und je älter du und ich wurden, desto mehr hegte ich verlangen nach dir.

Und ich wollte dich erziehen.

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⏰ Last updated: Dec 26, 2018 ⏰

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His Princess-PossessionWhere stories live. Discover now