Kapitel 03

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Vince musste wissen was mit Conney war. Er musste wissen, ob es sein Conney war von dem das Mädchen geredet hat.
Er konnte nicht aufhören darüber nachzudenken.
Sollte Vince ihn anrufen?
Er hatte Conney's Nummer nicht gelöscht, obwohl das alles Jahre her war. Hatte es nicht über sein Herz gebracht, auch diese letzte Erinnerung an ihn zu zerstören.

Vince konnte sich nicht entscheiden.
Er bereute seine Entscheidung ein Leben mit einer Freundin zu versuchen.
Und am meisten bereute er es, dass er dieses Leben immer noch lebte.

Er hatte sein Handy schon in der Hand gehabt und sein Herz hatte gerast wie nach einem 200 Meter Sprint.
So nervös wie lange nicht mehr war er gewesen.
Was hätte Conneys Stimme ausgelöst? An welche Situationen hätte sie ihn erinnert?
Hätte er überhaupt einen Ton herausgebracht?
Und was hätte er überhaupt sagen sollen?

Anna hatte gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte ihn gefragt, aber was sollte Vince schon sagen?
Er wollte schon so oft mit ihr reden, wollte das alles beenden.
Aber Vince hatte sich für Anna und gegen Conney entschieden. Er hatte sich für ein normales Leben entschieden. Für ein normales Leben in den Augen seiner Mutter.

"Denkst du schon wieder nach? Was ist denn los, Vince?"
Anna setzte sich neben ihn auf die Couch, nahm seine Hand und sah ihm tief in die Augen.
Sie kannte ihn gut. Sehr gut.
Aber nicht gut genug.
"Du weißt, dass du mit mir reden kannst?"
Anstatt zu antworten, lächelte er sie an und sagte: "Was schauen wir uns heute an?"
Er sah wie sich ein Schatten über ihre Augen legte, sie war verletzt und trotzdem sagte sie als wäre nichts gewesen: "Gut dass du fragst, ich bin heute mit aussuchen dran, du warst gestern. Ich möchte Twillight gucken."

Vince sah sie geschockt an.
War das ihre Rache?

Während sie den Film hervorkramte, beobachtete Vince sie dabei. Er hatte sie lieb und teuer gewonnen. Anna war so zierlich, so verletzlich. Konnte Vince es wagen sie so zu verletzten?

Nachdem sie den Film eingelegt hatte, kuschelte sie sich an ihn und er legte seinen Arm um ihre Schulter.
Sie roch so gut.
Irgendwie überwältigt von dem Gefühl sie trotz allem nicht verlieren zu wollen, zog er sie fest an sich und drückte ihr einen Kuss auf das Haar. Sie war seit Jahren an seiner Seite, immer für ihn da gewesen.

Eigentlich folgte er dem Film gar nicht, er folgte den Zwischenrufen seiner Freundin nicht. Er dachte eigentlich an gar nichts, genoss den Augenblick, genoss dass er sich keine Gedanken machte.

Aus seinem Schlummerschlaf wurde er erst wieder geweckt als Annas Kopf auf seiner Brust landete und sie mit der Fernbedienung den Fernseher ausschaltet. Sie kuschelte sich an ihn und war Minuten später auf der Couch eingeschlafen.

Vince versuchte sie langsam von ihm loszumachen ohne dass sie aufwachte.
Dann nahm er sein Handy und ging in das Schlafzimmer falls Anna doch aufwachen sollte. Er wählte Conney's Nummer und schwebte mit seinem Daumen über dem grünen Telefonsymbol.

Sollte er?

Sour Sweets (boyxboy)Where stories live. Discover now