Kapitel 1

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A.P.W.B.Dumbledore, der gleichnamige Jugendliche, der gerade dabei war ins erwachsenwerden überzugehen, schloss das Buch auf dem dies stand und schaute hinaus auf die ruhigen Straßen von Godric's Hollow.

Die Sonne kam hinter den Häusern hervor und der morgendliche Nebel hülte alle in weißen Flaum.
Albus sah auf seine goldene Uhr mit den schimmernden Monden und Sonnen die sich umeinander drehten.
Es war noch früh am Morgen und nichts regte sich.
Vorsichtig, um niemanden aus dem kleinen Haus zu wecken, rückte er seinen Stuhl zurück um sich von eben diesem zu erheben.
Leise ging er durch sein Zimmer, zog sich einen grauen Mantel an und verließ nach einem kurzen Zögern eben dieses.
Er ging die schmale, gebogene Treppe hinab, die in den Flur führte.
Er öffnete die Tür und trat nach drausen auf die Straße.
Die Luft war kalt und sein Atem hinterließ kleine Wölckchen in der Luft.
Er wandte sich nach rechts, in richtung Felder, vorbei an der Kirche und den vielen alten Häusern.

Ein leichter aber dennoch kühler Wind ließ ihn seinen Kragen hochstellen und den Kopf einziehen, wärend er durch den immer dichter werdenen Dunst am Friedhof ging.
Wie jedes mal, wenn er das Haus verließ, tastete er auch dieses mal nach seinem Zauberstab, den er schlussendlich auch in der dafür vorgesehenden Tasche fand.
Hinter ihm hörte er einen Ast leise knacken.
Blitzschnell drehte er sich um und zog seinen Zauberstab.
Er sah sich rasch um doch konnte er nichts erkennen.
Er drehte sich langsam wieder zurück und ging weiter, dann hörte er erneut ein knacksen, nun vor ihm.
Er steckte seine Hand erneut in seine Tasche und umklammerte den gewundenen Griff seines Stabs, doch dann sah er, dass es nur ein Eichhörnchen war, das sich im Gebüsch verkroch und seine Züge entspannten sich wieder.
Locker hockte er sich hin und streckt seine Hand nach dem kleinen, rotbraunen Eichhörnchen aus, welches kurz sein sicheres Versteck verlies, an seiner Hand schnupperte, kurz mit seiner Nase diese berüherte, dann jedoch fluchtartig über den angrenzenden Zaun zwischen den Gräbern verschwand.
Seufzend stand Albus wieder auf, rückte seine Kleidung zurecht, ließ endlich die Kirche mit seinen Gräbern zurück und trat auf die Feldwege, die an Godric's Hollow angrenzen.

Er wante sich nach rechts, einen kleinen, engen Pfad entlang, gedankenverloren ging er einige Minuten schweigend dahin, alles war still und nichts regte sich.
Er dachte über seinen Bruder nach, der so verzweifelt versuchte ihn zuhause zu behalten.
Doch was sollte er dort, wenn er doch so viel großartiges in der Welt bewirken könnte?
Zuhause sitzen und seine Schwester pflegen, wenn doch Aberforth dies tun könnte?
Nein, daran hatte er keine interesse, er wollte etwas großes bewirken, etwas, das alles dagewesene übersteigt und eine neue Ära der Zaubererwelt einleuten wird.
Er wollte es nicht nur für ihn tun, nein, er wollte etwas für alle machen, das allen von nutzen sein wird, dem größeren Wohl, dem wollte er dienen.
Er lächelte schwach - so sanft und schmal, das man es kaum erkennen konnte -, was wohl das erste mal in der letzten Woche war, zumindestens eines der erste male, das es echt über seine Lippen kam und nicht nur zum Beruhigen der anderen oder aus Höflichkeit war.

Wie schön es doch wäre nicht mehr im Untergrund leben zu müssen, überlegte er.
Frei leben ohne Einschränkungen oder Gesetze.
Seit so langer Zeit müssen die Zauberer sich im Schatten verbergen.
Es musste doch eine andere Lösung geben.
Eine friedliche Lösung der Übereinkunft mit Muggeln und Zauberern.
Gedankenverloren ging er weiter den gewundenen Pfad entlang.
Träumerisch ließ er sich auf eine alte, morsche Bank fallen, die er schon oft bei seinen morgendlichen Spaziergängen gesehen hatte und die nicht selten eben diese zum Ort der Rast ausgewählt hatte. Träumerisch wanderte sein Blick am nun helleren Horizont lang, wärend seine Gedanken wieder zu seinem Vorhaben wanderten.
"Wenn es doch nur andere gäbe, die so denken wie ich" murmelte er und strich sich eine Haarsträne aus seinem Gesicht.
Der Wind bließ ihm eine Strähne seines Haaren in sein Gesicht und plötzlich überkam ihn ein Gefühl der Einsamkeit, so mächtig, dass es alles andere überdeckte wie ein kalter Schatten.
Wie viel konnte er noch aushalten?
Wie viel leid würde er noch ertragen müssen?
Erst sein Vater und nun seine Mutter.
Wer würde es als nächstes sein?
Sein Bruder, seine Schwester oder sogar er selbst?
Er wusste um seine Schwester und er wusste auch um die Sorgen, die sein Bruder ihretwegen hatte, es war ja nicht so, als würde er nicht selbst so sorgvoll für sie fühlen, jedoch wollte er einfach nur normal sein, nicht der Albus Dumbledore, der jederzeit da sein musste um die Erwartungen seiner Familie zu entsprechen, sondern nur Albus, ein normaler junger Mann seines Alters, der freudig seinem Abschluss auf Hogwarts entgegeneiferte.
Konnte das so schwer sein?
Erneut an diesem Tag schaute er auf seine kunstvolle Uhr und musste fest stellen, wie lange sein morgendlicher Ausflug malwieder gedauert hatte.
In seinen Gedanken hörte er schon Aberforth nach ihm rufen, der nach einer Erklärung für sein kurzzeitiges Verschwinden forderte.

Albus Dumbledores ~ When Grindelwald was arrived (Grindeldore)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt