~ Ernährungsplan ~

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Hinweis: der zweite Teddy/James Oneshot. Die letzten drei Texte werden dann wieder Draco/Harry sein. Viel Spaß! :) 


~*~


Im Haus der Potters war es chaotisch und wild wie immer. Die ganze Familie war zusammengekommen, sogar Fleur und Bill aus Frankreich, um Weihnachten zusammen zu verbringen. In der Luft hing der deftige Duft von Braten, Kohl und Speck, vermischt mit der süßen Note der Desserts, die Ginny vorhin aufgetischt hatte.


Teddy hatte James schon vor einer gefühlten Ewigkeit aus den Augen verloren und saß mit Rose auf dem Sofa, die ihm begeistert vom neuen Musikgeschäft in der Winkelgasse erzählte. Er versuchte ihr zuzuhören, wirklich, aber mit den Gedanken war er schon längst zuhause im Bett. Das Essen war so gut wie jedes Jahr gewesen und Teddy hatte von allem etwas probiert, sodass er jetzt kaum noch Lust hatte, zu reden oder irgendetwas anderen zu machen.


„Ich bin gleich wieder da", sagte er entschuldigend zu Rose, aber die zuckte nur gelassen mit den Schultern und wandte sich an Dominique. Er hörte die Mädchen lachen, blickte aber nicht mehr zurück und sah sich um. James war weder im Esszimmer und im Wohnzimmer sah Teddy ihn auch nicht, stattdessen lief er Harry in die Arme, der mehr vom Punsch getrunken hatte, als wirklich gut für ihn war.


„Hast du James gesehen?", fragte Teddy und Harry deutete Richtung Küche, bevor er mit den neu gefüllten Punschgläsern zu Ron und George rüberging. Es war nicht einfach in einem Haus voranzukommen, das voller Leute war, die versuchten einen in ein Gespräch zu verwickeln, weil man sie angeblich zu selten sah. Teddy schaffte es, Victoire und Molly abzuwimmeln, aber an Hermine blieb er dann doch hängen, die ihn im Flur vor der Küche erwischte.


Arbeit, Urlaub und Zukunft. Höfliche Floskeln, die beide nur aus Pflichtgefühlen miteinander austauschten. Als Hermine allerdings begann, über die Rechte von Elfen und Kobolden zu erzählen, ergriff Teddy die Flucht.


„Wir sehen uns gleich wieder, ja? Ich hole mir nur was zu trinken", sagte Teddy und lächelte gezwungen. Hermine lächelte, tätschelte ihm die Schulter und verschwand mit einem Nicken, woraufhin Teddy sich erleichtert in die Küche verzog. Das erste was Teddy wahrnahm, war der süße schokoladige Duft. Erst danach bemerkte er, dass er in ein Gespräch geplatzt zu sein schien, das Ginny und James wohl hatten alleine führen wollen.


„Tut mir leid", sagte Teddy entschuldigend und sah zu Ginny. Sie stand am Herd und rührte in einem Topf, dessen Inhalt verräterisch lecker nach Pudding aussah.


„Kein Grund sich zu entschuldigen. Möchtest du auch?", fragte sie und griff bereits nach zwei kleinen Schüsseln, bevor Teddy geantwortet hatte. Ginny füllte den warmen Pudding um und Teddy setzte sich zu James an den großen Tisch, auf dem ein Krug Wasser und ein halbvolles Glas standen.


„Alles gut?", fragte Teddy, als er James' hängende Schultern bemerkte. Zögernd warf James einen Blick zu seiner Mutter und nickte dann, bevor er sich zu Teddy beugte und ihn küsste. Sie lösten sich erst voneinander, als Ginny die zwei Schüsseln mit Pudding auf den Tisch stellte und ihnen gegenüber Platz nahm.


„Weihnachten ist schön. Aber ich bin auch froh, wenn es wieder vorbei ist", seufzte Ginny, als es nebenan lauter wurde und helles Lachen das Haus füllte, welches mollig warm war und Sicherheit und Liebe ausstrahlte.

zwölf bittersüße AugenblickeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt