Ein letzter Atemzug

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Es brannte - nein er brannte, sein tiefstes Innerstes war entbrannt. Waren es Tamis Worte gewesen, die ihn auf eine noch nie dagewesene Weise entflammten oder diese verfluchte Krankheit? Itachi konnte es nicht mehr sagen. Plötzlich waren seine Gedankengänge so unglaublich träge. Ein dumpfer Schmerz begann sich in seinen Augen auszubreiten. Wie Tausend umherwimmelnde kleine Tierchen, die in heftigen Wellen gegen die Pupillen drückten. Es war kaum auszuhalten. Der Boden unter seinen Füßen wankte. Oder war  er es der wankte?

Aus weiter ferne - so kam es Itachi zumindest vor -, vernahm er Tamis Stimme. Sie klang so besorgt, beinah erschüttert. Immer und immer wieder rief sie seinen Namen, aber er war unfähig ihr zu antworten. Seine Lippen wollten sich bewegen, doch es kam kein Laut darauß hervor. Es fehlte ihm aus irgendeinem unerfindlichen Grund die Kraft.

Seine Sicht war verschwommen, nichts als Schwärze umgab ihn, dass einzige Geräusch, das ihn scheinbar noch am Leben hielt war Tamis Stimme. In seiner Verzweiflung versuchte er sich daran festzuklammern. An den wunderschönen Klang, der ihn umgab, der ihn in Watte einhüllte und ihm Trost schenkte.

Verdammt! Es dürfte nicht so enden. Es war nicht seine Absicht jetzt und hier vor ihren Augen zu sterben. Naja, eigentlich hatte er seinen Tod gar nicht geplant. Ihre Handfläche lag an seiner erhitzten Wange. Er konnte es fühlen. Genoss für eine Sekunde den Trost, den ihre Berührung in ihm auslöste. Aber der Schmerz wurde immer unerträglicher, Übelkeit überkam ihn in Wellen. Sein gesamter Körper verkrampfte sich.

Etwas kam ihm in den Sinn, eine Bitte. Itachi musste sich zum Sprechen zwingen, denn seine Stimme wollte ihm nicht mehr gehorchen. ,,Bitte...rette...Sasuke", brachte er unter abgehackten Atemzügen hervor.

,,Sasuke?"

Ihre zitternde Stimme drang durch den Nebel bis zu ihm durch. ,,Warum zum Teufel sprichst du jetzt von deinem Bruder? Außerdem wirst du mir jetzt nicht sterben!", schrie sie ihn unter Tränen an, wobei sie ihn am Shirt packte und schüttelte.

,,Hast du mich verstanden!", schrie sie mit tränenerstickter Stimme.

Plötzlich wurde er vom nassen Erdboden hochgehoben und jemand mit schweren Schritten trug ihn davon. Hinter diesem jemand hörte er Tamis schnelle Schritte, doch es wurde nichts gesprochen. Kein Wort. Seine Gedanken kamen nur schleppend in Gang. Es kam Itachi nur eine Person in den Sinn. Er vermutete, dass es Kisame war. Wer würde sich ansonsten noch um ihn sorgen?

,,Was hat es mit Sasuke auf sich?", richtete Tami ihre Frage an seinen Retter.

Ein tiefer Seufzer war zu hören. ,,Itachi vermutet, dass Madara Sasuke gefangen hält, wobei ich denke, dass er freiwillig dort ist", brummte Kisames vertraute Stimme, während er Itachi auf etwas weichem ablegte. Ein kurzes Keuchen entkam dabei Itachis Kehle. Wo immer er sich gerade befand, es fühlte sich heiß an. Oder war er es, der brannte? Unruhig begann er sich zu wälzen. Eine Hand umfasste seine. Einen Moment erstarrte sein Körper. Itachi wollte seine schweren Lider dazu zwingen sich zu öffnen, doch ihm fehlte die Kraft.

,,Ich verstehe, Itachi möchte Sasuke beschützen, vor Madara retten", hörte er Tami sagen.

Kisame lachte kehlig. ,,Wohl eher fühlt er sich für diesen kleinen Möchtegern Rebellen verantwortlich. Das hat er schon immer. Ich für meinen Teil, glaube, dass er dem Kleinen nichts schuldet, aber Itachi lässt sich von seiner Ritterlichkeit nicht abbringen."

Ja, sein kleiner Bruder war das, wofür er sein lebenlang gekämpft hatte. So viel Schmerz und Rache hatte er ihm durch sein Handeln eingepflanzt, dass Sasuke vergessen hatte selbst zu leben. Itachis selbst auferlegte Pflicht war es ihn zurück auf den richtigen Pfad zu lenken. Egal was es ihn kostete, schließlich war er sein großer Bruder. Eine warme Hand fuhr durch sein feuchtes Haar. Ein warmer Hauch kitzelte über seinen Nacken.

Itachi - Story of a broken Heart Part ZweiWhere stories live. Discover now