Was passiert mit mir?

Kapitel 21

Panisch sah ich Eve an. Was jetzt? Eve gab Gas und verließ die Autobahn erneut. Als wir schließlich von der Autobahn runter waren ignorierte Eve sämtliche Verkehrsregeln und bog so oft es ging links oder rechts ab.
Wie genau Eve es schaffte unseren Verfolger abzuschütteln kann ich nicht sagen, ich hatte die meiste Zeit in Todesangst die Augen zu, ich wusste nur dass sie es nach ungefähr 20 Minuten schaffte.
Es war ein Wunder, dass wir danach nicht von der Polizei verfolgt wurden.
Aber anstatt danach wieder auf die Autobahn zu fahren blieben wir auf Landstraßen und kamen zu meiner Überraschung schließlich zu einer Autowerkstatt.
Dort stieg Eve aus und bedeutete mir im Auto zu bleiben.
Dies ignorierte ich und lief ihr schnell hinter her. In der Autowerkstatt begrüßte Eve einen stämmigen Mechaniker mit einer Umarmung. Ich blieb etwas weiter hinter ihr, da ich nicht wusste, wie ich die Situation einschätzen sollte und auch nicht stören wollte.
Eve kam direkt zur Sache "Ich brauche ein Auto. Ein möglichst unauffälliges."
Der Mechaniker runzelte die Augenbrauen. Er hatte einen Vollbart, trug einen roten Overall und hatte über all schwarze Schmiere "Müsst ihr euch verstecken?"
Als Eve nickte lief der Mann in den hinteren Teil der Werkstatt und dann durch eine Tür in einen Hinterhof.
Eve folgte ihm, also folgte ich ihr.
Der Mechaniker zeigte auf einen unscheinbaren silbernen VW "der wird's tun. Wir müssen uns beeilen. Holt eure Sachen! Ihr verlässt mich gleich über den Hinterhof hier."
Eve und ich rannten zum Auto, dort angekommen drehte sich Eve zu mir um und seufzte "hab ich dir nicht gesagt du sollst im Auto bleiben ?" Ich zuckte nur mit den Schultern und begann unsere Sachen aus dem Auto zu holen.
Als wir schließlich alles wieder eingepackt hatten drückte der Mann Eve einen Schlüssel in die Hand und umarmte sie "Pass auf dich auf ja?".
Als Eve nickte reichte er mir die Hand "Ich bin Paul" er lächelte mich freundlich an. Ich schüttelte seine Hand "S-s-s-sam".
Er grinste schief "Nett dich kennen zu lernen. Und jetzt Beeilung! Ihr müsst hier weg." Schnell stiegen wir ins Auto ein und Eve drückte aufs Gas.
Zum Abschied winkten wir noch einmal, dann waren wir bereits auf der Straße.
"W-w-w-wer w-w-war d-d-das?" fragte ich. "Das war Paul. Unsere Familien sind schon lange befreundet. Er ist zwar ein Mensch, aber wir können uns immer auf ihn verlassen. Er hilft wo er kann. Außerdem ist er mein Patenonkel."
"E-e-er sch-sch-schien n-n-nett."
"Das ist er. Er hat mir, als ich 10 Jahre alt war, das Autofahren beigebracht" sie lachte "Ich hab damals seinen Fahrradschuppen umgefahren." Auch ich musste Lachen, das konnte ich mir so richtig gut vorstellen.
Schließlich traute ich mich eine Frage zu stellen, die mich schon lange beschäftigte.
"E-eve?"
"Ja?"
"W-w-wenn d-du n-n-nur b-b-bis z-zu d-d-deinem 18 G-g-g-geburtstag a-a-alterst, d-d-dann b-b-bist d-du s-s-s-sozusagen u-u-u-unsterblich o-o-o-oder?"
Eve schaute kurz zu mir hin und nickte dann "Ich kann nur einen gewaltsamen Tod sterben. Alter und Krankheit können mir nichts anhaben."
Das war irgendwie cool aber auch irgenwie gruselig. Ermutigt von ihrer Ehrlichen Antwort traute ich mich noch eine Frage zu stellen :"W-w-w-wie a-a-alt b-b-bist d-d-du w-w-wirklich?"
Eve lächelte mich an "für einen Dunkelelfen bin ich noch sehr jung. In Menschen Jahren ist das 20."
Ich lächelte erleichtert. Nur drei Jahre älter. Ich hatte mir bereits sorgen gemacht dass sie 100 Jahre alt wäre.
Eve sah meine Reaktion "Du hast dir sorgen gemacht, dass ich viel viel älter bin. Richtig?"
Ich nickte und Eve grinste mich an.
Dann wurde sie wieder ernst.
Leise sagte sie "Wir Dunkelelfen verlieben uns nur einmal im Leben."
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte also sagte ich nur leise "K-krass"
Dann schwiegen wir wieder für eine Weile, bis Eve neben mir leise anfing zu singen.
Sie hatte eine unglaublich schöne Stimme, die dafür sorgte, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch anfingen zu tanzen.
Als sie aufhörte klatschte ich leise Beifall.
Sie grinste mich an "du solltest besser versuchen zu schlafen, es dauert noch eine Weile bis wir ankommen."
Ich nickte und machte es mir wieder gemütlich. Als Eve wieder anfing zu singen war ich bereits eingeschlafen