Hunt and be hunted //Kol Mikaelson

Kapitel 5

Das Gefühl voller Lebensenergie durchströmt ihren zierlichen Körper. Eine warme Briese streichelt ihre Haut, während Sue auf dem Dach des Hauses liegt, die Augen geschlossen und ihre Arme hinter ihrem Kopf verschränkt. Die frische Luft, die in regelmäßigen Abständen durch ihre Lunge und wieder zurück gepumpt wird, lässt sie für einen kurzen Augenblick einfach nur vergessen.

In der Ferne ertönt Jazz Musik, die wie sanfte Wellen durch die Straßen fließt und in einer kleinen Ecke einer Gasse leise wieder ausklingt.

Das Mädchen öffnet ihre braun glänzenden Augen und richtet sich langsam auf. Vom Dach aus, kann man über alle Häuser schauen, durch die Straßen und noch viel weiter. Ihr Blick fällt auf ihre mit Narben geschmückten Arme, die, nicht wie sonst bedeckt, sondern nun königlich auf ihren Knien ruhen, bereit bewundert zu werden. Sue hat sich noch die für sie geschämt. Ganz im Gegenteil. Jede einzelne Narbe hat ihre eigene Geschichte, die erzählt werden möchte, doch es gäbe zu viele Fragen. Für eine 17-Jährige hatte sie schon immer viel zu viele Geheimnisse gehabt, weshalb ihr nie wirklich die Chance auf eine wahre Freundschaft gewährleistet wurde.

Bei diesem Gedanken muss sie schmunzeln, kann allerdings nicht weiter träumen, da die Luke zur unten liegenden Wohnung mit einem lauten Knarren geöffnet wird und ihre Tante in ihrem üblichen Morgenmantel heraus geklettert kommt.

"Es ist soweit, Schätzchen." Ein bemitleidentes Lächeln erfüllt das Gesicht der älteren Dame, bevor sie, ohne eine Antwort abzuwarten, wieder verschwindet. Für wenige Sekunden bleibt Sue noch ungerührt, schließt ein weiteres Mal die Augen und atmet tief durch.

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Mit einem kräftigen Ziehen befästigt die Jägerin ihren Köcher auf ihrem Rücken, den Bogen schon fest in der Hand. Die Wohnung der 50-Jährigen ist voller Jäger, sowohl weiblich, als auch männlich, doch kaum jemand in ihrem Alter. Ihr Vater unterhält sich intensiv mit einem blonden Jäger, der mit zwei großen Schwertern bewaffnet ist, die wie ein Kreuz auf seinem Rücken befestigt sind. Die gewohnte Energie durchströmt ihren Körper, so wie jedes Mal kurz vor der Jagd.