Enemies? (Captain America FF) ✓

Kapitel 22

Am nächsten Morgen packten wir all unser Zeug und zogen uns zur Tarnung nochmal komplett um. 

Natasha ging es tatsächlich viel besser und sie zog sich auch wieder ihre blonde extrem realistische Perücke auf.

Mit unseren Sachen setzten wir uns dann ins Taxi und fuhren bis zum Flughafen, wo wir dann nach draußen liefen und einen roten Jet entdeckten.

Vor dem Jet stand wie auch die letzten Male John und begrüßte uns alle freundlich mit einem Handschütteln.

"Miss Cooper" begrüßte er mich und verbeugte sich ein wenig.

"Hallo John. Wie geht es Ihnen?"

"Bestens und Ihnen Ma' am?"

"Auch ganz gut" lächelte ich.

"Die komplett roten Haare stehen Ihnen"

"Wirklich? Danke" bedankte ich mich freudig.

"Leute, den Smalltalk könnt ihr später irgendwann weiterführen erstmal müssen wir einsteigen und hier weg" mischte sich Natasha ein, die dicht hinter mir auf der Treppe stand und mich jetzt ungeduldig nach vorne drängte.

Ich verdrehte nur die Augen und sah John entschuldigend an, der daraufhin lachte und mir mit einer Handgeste deutete an Bord zu kommen, was ich dann auch tat.

Drinnen schaute ich mich erstmal um. Es unterschied sich nicht viel von den Avengers Jets. Genauso luxuriös, sauber und ordentlich mit vielen Sesseln, einer Couch, Tischen und natürlich einem Fernseher.

Ich setzte mich direkt zu Steve auf die bequeme cremefarbene Couch.

Natasha wählte den Sessel daneben aus.

"Weiß Bruce, dass du mitkommst?" wollte ich von Natasha wissen und nahm mir eine Decke, die auf einem der anderen Sessel lag und deckte damit meine und Steves Beine zu.

"Ich hab's ihm heute morgen geschrieben. Er war zwar überrascht aber als ich ihm alles erklärt habe, meinte er sofort, dass es kein Problem wäre. Sie hätten dort genug Platz für uns drei"

"Achso ok" nickte ich und zog endlich die nervige rote Perücke vom Kopf, während Steve seine neue Brille, die er zur Tarnung tragen musste, auszog und genauso wie die Cap auf dem Tisch ablegte.

Natasha machte die Perücke eher weniger aus. Es störte sie nicht im geringsten. Kein Wunder schließlich hat sie die Jahre lang getragen, als sie mich trainiert hat.

Sie steckte sich seelenruhig Kopfhörer in die Ohren und lehnte entspannt ihren Kopf zurück während sie die Augen schloss und ein Kaugummi kaute.

Ich fand es faszinierend wie locker sie mit dieser Situation und allem immer umgeht. So locker, dass man sich nicht mehr so wie 'Avengers auf der Flucht' fühlt, sondern als würden wir gerade zum Urlaub nach Mallorca fliegen.

Ich sollte mir echt mal eine Scheibe davon abschneiden und das lernen.

Steves Hand, die mein Bein durch die Decke streichelte, riss mich aus meinen Gedanken.

Ich schmunzelte und kuschelte mich an ihn während er ein Arm um mich legte und ich seine warme Hand an meinem Rücken spürte. Dabei sog ich seinen unbeschreiblichen Duft ein.

"Denkst du Bruce kann uns helfen?" nuschelte ich an seiner Brust.

"Ich glaube fest daran"

~☆~

Nach einem über sechsstündigen total langweiligen Flug waren wir endlich da.

Ich stieg als erstes aus und stieg auf wackeligen Beinen die Treppe runter. Dieses ganze Gesitze macht einen noch wahnsinnig.

Sofort merkte ich den Temperaturen Unterschied. Hier war es deutlich wärmer als in New York. In der Ferne erkannte man die riesigen Hochhäuser, die großen Berge und die Palmen.

Im Gegensatz zu New York war hier die Landschaft gelb-braun und nicht grün. Jetzt mal abgesehen davon, dass es noch kaum überhaupt grüne Flächen in New York gab.

"Puh, wenn hier das ganze Jahr über so geiles Wetter ist, dann zieh ich um" staunte Natasha dicht hinter mir und drängte mich schon wieder nach vorne, um schneller rauszukommen.

"Träum weiter" antwortete ich schnippisch und wartete unten angekommen auf Natasha und Steve.

Der Wind, der von den Düsen des Fliegers kam, brachte meine sorgsam gekämmten Perückenhaare direkt wieder durcheinander. Genervt strich ich mir zum gefühlt zehnten mal in 15 Sekunden die roten Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Natasha sah mich beleidigt an. "Wieso das?"

"Weil New York unsere Heimat ist und sich dort die Basis befindet und du es ganz sicher nicht im Sommer in dieser Hitze überlebst"

"Das stimmt" meinte sie und fing an sich den Arsch abzulachen als ich zur Krönung auch noch Haare im Mund hatte und versuchte sie irgendwie rauszunehmen. Ich konnte mir vorstellen wie bescheuert das gerade aussah.

Im Gegensatz zu mir hat sie sich ein Zopf gebunden. Daran habe ich wohl nicht gedacht.

Jetzt stieg auch John aus und stellte sich zu uns.

"Und wie war die Reise?" wollte er mit einem breiten Lächeln wissen.

"Sehr angenehm" erwiderte Steve und stellte die Koffer kurz auf dem Boden ab.

"Und langweilig" fügte Natasha gähnend hinzu.

"Wie kann dir langweilig gewesen sein, wenn du fast den ganzen Flug über nur am Schlafen warst und die restliche Zeit Kaugummi gekaut hast wie die größte Kuh?" wollte ich wissen und zog eine Augenbraue in die Höhe während ich beiläufig immer noch damit beschäftigt war die Haare aus meinem Mund zu entfernen.

"Eyy!" sie stieß mich spielerisch an und schnaufte. "Na wenigstens kuschel ich nicht den ganzen Flug über mit meinem Freund wie der letzte verliebte Vollidiot"

"Stimmt du hast ja keinen"

"Genug jetzt!" mischte sich Steve ein und verdrehte die Augen. "Frauen..."

John lachte. "Na dann wünsche ich Ihnen noch viel Spaß und viel Erfolg!" er schüttelte Steve die Hand und verabschiedete sich von uns.

"Guten Rückflug!" wünschte ich ihm noch bevor er wieder in sein Jet stieg und wir uns umdrehten und Richtung Türe liefen.

"So. Zuerst brauchen wir ein Taxi" ergriff Steve als erstes das Wort und schritt mit zügigen Schritten voran.

Nachdem wir den Flughafen überquert hatten und bei den Taxis angekommen waren, setzten wir uns sofort in eins rein und fuhren nur etwa 10 Minuten bis wir an unserem Ziel ankamen.

Wir stiegen aus und betrachteten das riesige glänzende Hochhaus vor uns, auf dem mit grünen leuchtenden Buchstaben 'Banner Laboratories' stand.

Mir klappte vor Bewunderung der Mund auf.

"Wusste jemand von euch, dass Bruce sowas besitzt?" fragte ich und starrte genauso gebannt wie Natasha und Steve auf das Gebäude.

Sie schüttelten beide den Kopf. "Er hat uns nur die Adresse geschickt, mehr nicht" antwortete Natasha total baff.

"Dann mal los" erwiderte Steve und schritt zum Eingang.

Wir folgten ihm wie gebannt.