Ich will nur dass du weißt /SNILY

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Alle meine Freunde sagen: "Lass die Finger von Ihr",
denn ich bin kaum noch zu ertragen.
Ich red´ immer von dir, denn du bist online
doch du schreibst nicht und ich schlage auf den Schreibtisch.

Sein Füllhalter schwebte seit einiger Zeit über dem noch immer unbeschriebenen Pergament. Er hatte
Glück und noch hatten sich keine Tintentropfen gebildet. Im Hinterkopf hörte er wie Avery ihm auf die
Schulter klopft und auf ihn einredet: „Ihr habt einfach keine Zukunft. Sie ist nun einmal eine Gryffindor.
Abgesehen von der Tatsache, dass sie ein Schlammblut ist. Schieß sie in den Wind, bei Merlin und Morgana nochmal.“
Die Erinnerung verblasst und er schüttelt den Kopf, versucht sie abzuschütteln. Es ist nicht leicht, aber
ist schon immer ein Meister der erfolgreichen Verdrängung gewesen.
Er spürt, dass sich jemand neben ihn setzt und atmet tief durch. Egal wer es ist, seine Ruhe wird er
nicht mehr bekommen.
„Weist du...“, beginnt Willow und er guckt auf. Mit ihm hatte er am wenigsten gerechnet. Überhaupt,
wie hatte er ihn gefunden. Der Tisch stand in der kleinsten und dunkelsten Ecke des
Gemeinschaftsraumes. Und es gab wirklich viele dunkle Ecken hier.
„Nein, ich weiß nicht. Lass mich in Frieden.“, unterbricht er ihn und starrt wieder das Pergament an,
als würde er es umbringen wollen.
Ein leises seufzen ertönte, doch Willow dachte nicht daran zu gehen. Er nahm ihn den Füllhalter aus
der Hand und legte ihn neben das Stück Pergament, das ihn auszulachen schien.
„Weist du, das bringt einfach nichts. Vergiss sie. Ich weiß, du wirst mir jetzt erzählen wie schön ihre
Haare sind und wie gut ihre Augen zu unseren Hausfarben passen, aber das bringt nichts.“
Er funkelte Willow an, obwohl er wusste, dass es stimmt. Er hatte kein Recht dazu, die Aufmerksamkeit seiner ´Freunde´ weiter so zu strapazieren, weiter so an ihr zu hängen. Und doch
konnte er es nicht lassen.
„Vergiss sie.“, meinte Willow noch, dann stand er auf und ging.

Frag mich, ob du gerade alleine bist oder fühlst du grad das Gleiche?
Denn immer wenn du mir gegenüber sitzt
und du mich berührst habe ich das Gefühl, dass es so wie früher ist.

Auch nach dem Streit, bestand die Sitzordnung in allen Stunden. Sie währenddessen anzusprechen, hatte er aufgegeben. Zu oft hatte er es probiert, zu oft hatte sie ihn abblitzen lassen.
Sie beschäftigte sich mit der Aufgabe und dem Versuch, den Spruch Sinngemäß zu übersetzen.
Er beschäftigte sich mit ihr und der Frage, ob sie ihrer Freundschaft überhaupt hinterhertrauerte. Ob
sie ihn überhaupt vermisste. So wie es aussah, hatte sie einen guten Ersatz gefunden.
„Marlene! Lass das. Gib mir mein Blatt wieder.“, ruft sie flüsternd und greift auf ihr Pult, um ihr Stück
Pergament wieder zu bekommen. Kaum hat sie es, lachen sie beide leise los und er lächelt leicht.
Doch schnell fällt es wieder in sich zusammen. Es gilt nicht ihm. Es gilt McKinnon. Früher hatten sie
so, so oft zusammen gelacht und Spaß gehabt. Doch seit dem Streit...
Es geht den Rest der Stunde so weiter und er wechselt fliegend zwischen Hoch- und Tiefphasen.
Sie war so gut gelaunt und Marlene McKinnon schien eine gute Freundin zu sein. Das musste er
zugeben. Nach ihrem Streit hatte er sie selten so ausgelassen gesehen. Wenn er ehrlich zu sich
selbst war, eigentlich auch vorher nur selten. Natürlich hatten sie gelacht, aber nicht so laut, nicht so
ausgelassen.
Es tat weh es zuzugeben, aber gleichzeigt muss er zugeben, dass es ihn freut. Sie war trotzdem Lily.
Seine Lily. Auch wenn er nicht der Grund für ihr Lachen war, konnte er es dennoch genießen.
Für einen kurzen Moment fühlte er sich wieder komplett.
„Sag mal, hast du echt ja gesagt?““, fragte McKinnon jetzt. Lily bejahte.

Ich will nur, dass du weißt...
Wie oft ich Briefe an dich schreib...
Und sie wieder zerreiß...
Und dass ich dich liebe und so'n Scheiß...

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⏰ Last updated: Apr 02, 2019 ⏰

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Songtext-OneshotsWhere stories live. Discover now