Dormgeschichten (Han Jisung FF)

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,,Das kannst du dir abschminken!", keifte meine Mutter mich an. ,,Es ist doch nur für 3 Tage, Mama", versuchte ich sie umzustimmen, doch es brachte nichts. ,,Das sind 3 Tage zu viel, Fräulein." ,,Ich halte das übrigens auch für keine gute Idee", mischte mein Vater nun auch mit. Jetzt leicht sauer erwiderte ich: ,,Alle Ideen, die ich habe, hältst du für schlecht! Nie darf ich was!" ,,Du darfst so viel, was mir nicht einmal meine Eltern erlaubt hätten", meinte meine Mutter beschwichtigend, doch das brachte nichts, denn mein Vater war komplett entnervt und übertönte sie mit seiner eigenen Stimme.

,,Wir erlauben dir das nicht. Versuche nicht, uns umzustimmen, dazu hast du sowieso kein Recht. Und jetzt pack deine Sachen, ich will dich nicht mehr sehen! Du hast eine Stunde, um eine Unterkunft zu suchen. Und ich entscheide, wann du wieder zurück darfst!" Geschockt starrten meine Mutter und ich ihn an. Tränen sammelten sich in meinen Augen, während mein Vater sich umdrehte und meine Mutter hinter sich her zog. Sie ließen mich in meinem Zimmer alleine und das einzige, was ich hörte, war das Ticken meiner Uhr. Nach ein paar Minuten realisieren, was gerade geschehen war, suchte ich mein Handy. Als ich es gefunden hatte, schrieb ich sofort meiner besten Freundin, Seyuna.

Jiyoo: Ich habe verkackt...

Seyuna: Was ist diesmal passiert?

Jiyoo: Ich wollte meine Eltern überreden, mich für 3 Tage nach Spanien fliegen zu lassen und mein Vater ist vielleicht ein klein wenig ausgetickt... :|

Jiyoo: Er hat mich rausgeschmissen. O~O

Seyuna: Und ich soll dich bei mir wohnen lassen? Mianhae, das geht nicht. Daehyun wohnt schon bei mir. :(

Natürlich, ihr Freund Daehyun. Davon hatte sie mir vor ein paar Tagen auch schon vorgeschwärmt. Wie konnte ich das vergessen.

Jiyoo: Stimmt, das will ich euch nicht versauen. Ich frag einfach die anderen. :)

Seyuna: Tut mir nochmal leid. :(

Ich versuchte es bei jedem aus meiner Kontaktliste, doch nie hatte ich Erfolg. Schließlich blieb mir nur ein Kontakt übrig. Bear🐻❤ zeigte mein Handy an. Ich hatte ihn schon seit ein paar Jahren nicht mehr so oft gesehen und Kontakt hatten wir auch nur selten. Seitdem er ein Idol geworden ist, sehe ich ihn größtenteils auf YouTube oder im Fernsehen. Manchmal vermisse ich ihn so sehr, das ich ihn mit Nachrichten zuspamme. Und manchmal frage ich mich, ob er überhaupt an seine Familie denkt. Aber dann gibt es bestimmte Tage, wo er einfach mal vorbei kommt, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen. An diesen Tagen merke ich, wie viel er mir bedeutet und das ich ihn sehr lieb habe. Das ließ ich ihn dann natürlich auch wissen.

Nach einem kurzen Moment schrieb ich ihm.

Jiyoo: Hallo Bruderherz, ich muss dich um etwas wichtiges bitten.... Ich habe mich mit unseren Eltern gestritten und wurde rausgeschmissen. Könnte ich eventuell kurzzeitig bei dir und den anderen Wohnen? Bitte? <3

Jetzt hieß es warten. Nicht nur 1 Minute, auch nicht 10 Minuten, sondern eine halbe Stunde brauchte er, um zu antworten. Natürlich weiß ich, dass er viel beschäftigt ist, aber trotzdem hasste ich es, warten zu müssen. Immerhin hatte ich selbst nur eine Stunde Zeit.

Bear🐻❤: Auf keinen Fall!

War klar, da kam die beschützerische Seit aus ihm raus. Ich meine, wer würde seine kleine Schwester zu sich und seinen anderen 8 männlichen Mitbewohnern ziehen lassen? Ich sicherlich nicht, jedoch war das die letzte Option, die ich noch hatte.

Jiyoo: Bitte, ich hab schon überall gefragt. Du bist meine letzte Hoffnung...

Bear🐻❤: Du weißt schon, dass ich hier 6 Jungs, die jünger als ich sind und ihre Hormone nicht kontrollieren können , beaufsichtigen muss? Und dann auch noch auf meine kleine Schwester aufpassen und die Gefahr eingehen, das sich einer meiner kleinen Brüder in dich verliebt? Nein, Danke. Das gibt nur Drama.

Jiyoo: Bruderherz, du bist meine allerletzte Chance und du musst mich ja nicht dein ganzes Leben lang bei dir wohnen lassen. Bitte? Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen.

Schreibt... zeigte mein Handy mir an. Ich hatte alles getan, was ich konnte. Nun lag es an ihm. Ich war gespannt auf seine Antwort.

Bear🐻❤: Na gut. Aber dann musst du auch für uns kochen und beim putzen helfen und so.

Jiyoo: Jaaa, danke Bruderherz! Ich hab dich lieb!

Bear🐻❤: Ich hol dich in 5 min ab. Warte vor der Haustür.

Und so stand ich dann mit Sack und Pack geschlagene 20 Minuten vor unserer Haustür. Ich hol dich in 5 min ab, äffte ich meinen älteren Bruder in meinen Gedanken sarkastisch nach. Es war arschkalt und er verspätete sich. Na toll! Ich wollte ihm gerade eine Nachricht schreiben, da hielt sein Auto vor mir an. ,,Steig ein", befahl er. Ich nahm meine Sachen, verstaute sie im Kofferraum und stieg auf den Beifahrersitz. Kaum war ich drin, konfrontierte ich meinen Bruder schon mit seiner Verspätung: ,,Du bist spät dran." ,,Mianhae", entschuldigte er sich. ,,Chan war ziemlich neugierig und nachdem ich ihm und den anderen erzählt habe, dass du in Jeongins Alter bist, wollte Jeongin unbedingt mit." Ich sah ihn an, während er in Ruhe weiter erzählte. ,,Deswegen musste ich sie erst überzeugen, das du nicht jetzt schon Drama willst."

Verständlich nickte ich. Dann drehte ich meinen Kopf ruckartig zu ihm. ,,Das heißt, dass es ein Chaos gibt, wenn ich bei euch bin?", fragte ich teils entsetzt, teils belustigt. Mein Bruder machte nur ein zustimmendes Geräusch. Ich wandte meinen Kopf von ihm wieder ab und bereitete mich den Rest der Fahrt mental auf das Chaos vor. Als wir ankamen, half mir mein Bruder mit meinem Koffer und wir gingen gemeinsam die Treppe hoch. Er klopfte an der Wohnungstür an. ,,Wer ist da?", rief eine mir unbekannte Stimme. Mein Bruder antworte: ,,Lee Know, wer sonst?" Ich schaute ihn fragend an. Es sah so aus, als wollte er antworten, doch da wurde die Tür schon aufgerissen.

,,Minho! Schön, dass du wieder da bist!", rief der Junge, dann sah er mich. ,,Ah, und du musst seine kleine Schwester sein. Kommt rein, wenn alle da sind, kannst du dich auch vorstellen." Er lächelte mich an und Minho legte beruhigend eine Hand auf meinen Rücken. Zusammen führten sie mich in ein Zimmer und der Fremde ging kurz raus, was von ,Privatsphäre für die Wiedervereinigung' murmelnd. Ich sah Minho verwirrt an. Er ignorierte meine Verwirrung und sagte: ,,Du hast Glück, das wir noch genau ein Bett frei haben. Aber du bist leider nicht ganz allein in diesem Zimmer, wie du siehst." Er deutete auf die 2 anderen Betten. ,,Deine Mitbewohner lernst du gleich kennen. Komm erstmal mit." Und so führte er mich in das Wohnzimmer, wie ich annahm. Dort saßen 8 weitere Jungs auf einer Couch. Vielleicht hätte ich mir das doch nochmal überlegen sollen...