Kapitel 9

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"Okay, was wollen wir machen ?" Fragte ich ihn nachdem wir uns begrüßt hatten. "Hmm wie wär's wenn wir nach draußen gehen ? Ich meine, noch haben viele Geschäfte auf."

"Super Idee!" Meinte ich begeistert. Ich schnappte mir also meine Handtasche und ging mit ihm nach draußen. Es war angenehm warm draußen und es war überraschend ruhig in der Stadt. Diesmal wollten wir ein wenig laufen, und nicht wieder mit dem Bus fahren.

"Schreibst du eigentlich noch mit deinen alten Freunden ? " fragte er mich plötzlich. Diese Frage traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich schrieb fast gar nicht mehr mit meinen anderen Freunden. Sie hatten mich nicht angeschrieben und ich hab auch nicht mehr an sie gedacht.

"Naja.. nicht wirklich, nur als ich gerade in Köln angekommen bin... danach nicht wirklich. " mitleidig schaute Julien mich an. "Ich hab da eine super Idee!" Meinte er dann. " Wie wär's wenn wir nächstes Wochenende zu deinem alten Zuhause fahren?"

Dieser Satz überraschte mich. "Wir...?" "Klar, ich will mal dein anderes zuhause sehen, und deine Freunde kennenlernen. Also nur wenn du nichts dagegen hast." Ich hatte überhaupt nichts dagegen. Es war nur ungewohnt und komisch irgenwie.
"Gerne." Sagte ich dann nach einigem überlegen. Er antwortete mit einem Lächeln.

Nach einigem Laufen kamen wir bei einem Eisstand an. Julien und ich tauschten Blicke aus und wussten sofort dass wir unbedingt eins kaufen müssen. Noch war nämlich angenehm warm. Ich holte mir ein Eis mit Stracciatella und Schokolade. Julien holte sich Erdbeer und ebenfalls Stracciatella.

"Guter Geschmack. Stracciatella ist einfach unschlagbar." Meinte ich zu ihm. "Ja, ich liebe es !"Wir lachten. "Was für Eis magst du denn am liebsten?" Fragte ich. " Naja ich mag Stracciatella, Pistazie und Erdbeer besonders gerne. Und du so?" "Stracciatella, Schokolade und... Hmm.." ich überlegte. "Ich mag Haselnuss noch sehr gerne."

Nach dem Eis spazierten wir gemütlich weiter durch die Stadt. Doch wir haben nichts mehr gefunden wo wir hinwollten, und etwas später waren die Geschäfte auch schon geschlossen.

Julien schien auf einen bestimmten Ort zuzusteuern. "Ju, wohin gehst du?" Plötzlich blieb er stehen. "Ich will dir was zeigen." Verwirrt schaute ich ihn an. "Okay.." liebevoll schaute er mich mit seinen leuchtenden Augen an.

Auf einmal nahm er meine Hand. Sanft zog er mich durch die wenigen Menschenmassen an allem vorbei, und ich folgte ihm einfach. Ich würde ihm wahrscheinlich noch Stundenlang noch folgen.

Er gab mir das Gefühl von wahrem Vertrauen. So etwas hatte ich bei keinem bis jetzt. Nicht bei meiner besten Freundin und nicht mal bei meinen Eltern. Etwas später waren wir scheinbar da.

Wir standen vor einem See der von einer Ellenbogenhohen Mauer umkreist war. Es sah wunderschön aus. Die Abendlichter spiegelten sich auf dem Wasser. Und ich sah und beide gespiegelt. Ju setzte sich auf die Mauer und drehte sich zum der hin.

"Willst du dich nicht neben mich setzen?" Fragte er mich. "Hm? Doch klar." Riss er mich aus meinen Gedanken. Ich kletterte also auf die Mauer was zum Glück nicht allzu schwer war, denn sportlich bin ich so gar nicht.

Wir ließen unsere Beine baumeln und blickten nachdenkend ins Wasser. Die Zeit verging wie im Flug und als ich merkte dass ich müde wurde lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter. Es fühlte sich an als würde ich Ju schon ewig kennen.

Ju legte seinen Arm um mich und wir rückten dadurch dichter aneinander. Wahrscheinlich saßen wir noch ewig da Und genossen einfach den Anblick und die Zweisamkeit. Doch nach einiger Zeit wurde mir wirklich sehr kalt.

Meine Hände und mein Gesicht wurden sehr kalt. "Hey, frierst du ?" Fragte er mich nachdem er bemerkt hat dass mir kalt wurde. "Naja ich hätte doch lieber eine Jacke mitnehmen sollen," lachte ich.

Blitzartig zog Ju seine Jacke aus und gab sie mir. "Hier zieh die an, die wärmt, Und mir ist nicht kalt." Zögernd nahm ich seine Jacke an. Doch dann schaute ich ihn dankend an. Er nickte nur da er meinen Blick lesen konnte.

Die Wärme floss durch meinen Körper und ich entspannte mich wieder. "Ich glaube es wird aber wirklich langsam Zeit zu gehen..." meinte Julien etwas später. " Ja, okay." Ich lächelte ihn an. Und er schaute mich dankbar an. Warum ?

Warum war er mir dankbar? Ich hab ihm gar nichts geben. Ich konnte ihm gar nichts zurückgeben... "Ju...?" Fragend schaute er mich an. " Was ist denn los ?" "Ich weiß nicht... Warum tust du das alles für mich? Ich meine du fährst mich immer rum, verbringst so viel Zeit mit mir und rettest mich mal eben ganze 2 mal... Ich weiß nicht wie ich dir das alles zurückgeben soll..."

PoV. Julien

Verzweifelt schaute sie mich an. Ich musste lachen. Wirkte vielleicht nicht so nett aber ich musste einfach loslachen. Sie versuchte verwirrt zu lächeln. "Ach Allie!" Sagte ich dann und umarmte sie. "Du gibst mir die ganze Zeit alles zurück." Glücklich lächelte ich sie an.

"Ich verstehe nicht..." "Alicia man kann nicht immer nur sachliches schenken. Du schenkst mir wunderbare Zeit und hängst mit einem deppen wie mir ab."Ich lachte wieder. "Weißt du mit dir bin ich glücklich. Du bist die einzige die mich aus dem grauen und schlaflosen Alltag holen kann. Dafür bin ich dir echt dankbar."

PoV. Alicia

Nein Alicia. Du weinst jetzt nicht. Reiß dich zusammen jetzt! Es hat nur halb gewirkt was ich mir da einredete. Denn schlussendlich floss eine kleine Träne über mein Gesicht. Schnell umarmte ich Ju um es zu verstecken. "Ich weiß das du weinst..." flüstere Ju mir ins Ohr.

Ich grinste. "Keine Ahnung was du meinst!" Daraufhin lachte er wieder. "Bist du echt gerührt? Ist ja süß." "Pisser." Sagte ich leise aber er hatte es noch gehört. Wir beide fingen an zu lachen. Er machte mich glücklich.

Doch auf einmal kam alles zurück. Ich hatte ewig nicht mehr mit meinen alten Freunden geredet, mein Vater lag im Koma und meiner Mutter ist das egal da sie ihr Leben alleine im Urlaub genießt. Julien war im Moment das einzig wirklich positive in meinem Leben.

----------------------------------------------------------------- Hi. Ich weiß Es kam lange nichts... Ich war im Schreiberstopp und hatte damit gar keine Ideen mehr :( Ich hab schon das Kapitel einmal halb zuende geschrieben aber war nicht glücklich und musste alles löschen... zum Glück hab ich nun wieder ein paar krasse Ideen :) Und ja das mit der Jacke kommt natürlich mit hier rein. Das gehört einfach zu einer fanfiction dazu:) wie hat das Kapitel euch gefallen? Feedback ist immer sehr gerne gesehen. Wann das nächste Kapitel kommt kann ich noch nicht genau sagen aber ich hoffe mal ich schaffe es direkt morgen Abend. Wenn nicht, muss ich noch ideen sammeln oder schreibe ein sehr langes Kapitel:)
Hoffe euch gefällt die Story, bis irgendwann :)

~Jule

Simply Friends ? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt