Festgeklebt

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Durch ein leichtes Vogelzwitschern wachte ich auf. Ein leichter Windhauch zog um meine Nase und spielte mit meinen Haaren.

Ich wollte nicht die Augen aufmachen, aber ich spürte einen großen Druck auf meiner Brust. Es fühlte sich so an, als würde ein großer starker Arm mich festhalten, nur, dass es am ganzen Körper so war.

Langsam kam die Angst hoch. Ich öffnete die Augen und machte sie sofort wieder zu: ich war festgeklebt. Unter einem Ast. An einem Baum. In drei Metern Höhe!

Ich errinerte mich an das, was vorgefallen war. Pascal und Kevin hatten mich überwältigt und auf mich eingeschlagen, bis ich bewusstlos wurde.

Ich musste hier so schnell wie möglich runter, unbemerkt versteht sich. Wenn jemand die Polizei rufen würde, würden meine Pflegeeltern das herausfinden, und dann wäre ich am Arsch.

Ich rüttelte ein wenig, doch es brachte relativ wenig.

Mein Plan unbemerkt zu bleiben, wurde so eben von einer älteren Dame in Daunenjacke zunichte gemacht.

"Ach Kindchen, was machst du denn da oben?", fragte sie, eine Hand an der Wange, "Geht es dir gut?", ich wollte gerade zustimmen,aber sie sagte schon, "Ich rufe die Polizei"

Ich protestierte lautstark, aber ich wusste, dass ich ohne Fremde Hilfe hier nicht wieder runterkommen würde.

Kurz darauf traf auch schon die Polizei ein, welche sich als Robin Sturm und Michael Smolik vorstellten. (Ich weiß, Michael Smolik ist nicht bei as/asds, aber ich find ihn einfach cool, deshalb)

Die alte Dame beschrieb den Beamten die Situation. Sie blickten nach oben.

Dann rief einer "Junge Dame, wie komm' se denn nach da oben? Geht es Ihnen gut?"

"Ja, mir geht es gut und ich weiß es nicht, aber könnten Sie mich jetzt bitte runterlassen?!"

Ich war mit den Nerven komplett am Ende. Nicht nur, dass ich Höhenangst hatte, sondern auch, dass mein Kopf und meine Rippen entsetzlich wehtaten, aber nein, die werten Herren Polizei, waren damit beschäftigt der alten Dame zuzuhören.

"Ohne Feuerwehr bekommen wir sie nicht runter", sagte jetzt der eine, Robin Sturm, "Ich sag' eben Arnold bescheid und fordere noch einen RTW und NEF an. Wer weiß, was mit ihr passiert ist"

Alles bloß nicht Rettungsdienst! Sie würden mir Spritzen in den Arm jagen und meine Verletzungen sehen. Dann, wenn die Polizei bei mir zu Hause aufkreuzen würde, würden meine Pflegeeltern auf "Wir-wissen-nichts-und-machen-uns-Sorgen" machen und hinterher würde ich bewusstlos geprügelt werden.

Jedes mal das gleiche. Aber dieses Mal hatte ich kein Bock darauf.
Nicht dieses mal. Also schmiedete ich einen Plan.

Als die Feuerwehr (endlich) da war, war ich fertig: ich würde mir erst etwas gegen die Schmerzen geben lassen, damit ich leichter laufen würde. Und danach hieß es laufen.

Ich bin sehr schnell, was drei vier Runden im Stadion anging. Nur beim Ausdauerlauf waren ein paar Mädchen besser, aber für eine Strecke bis nach Hause, war es perfekt.

Ich wurde von der Feuerwehr vorsichtig los geschnitten und dann zum Rettungswagen runtergebracht.

"Hallo, ich bin Franco. Hast du irgendwo Schmerzen?", fragte mich ein Mann.

Irgendwoher kannte ich ihn...

"Ja, Kopf", sagte ich.

Eine Frau, die sich als Julia Mertens vorstellte, kam hinzu.

"Hallo, ich heiße Julia. Wer bist du?", fragte sie mich.

Ich würde einen falschen Namen angeben, also sagte ich "Lisa"

"Okey Lisa, ich lege dir jetzt einen Zugang und gebe dir etwas gegen deine Kopfschmerzen"

Jetzt kam der Teil, den ich hasste. Sie stach mir eine Nadel in den Arm und spritzte etwas in das Plastikding, was in der Mitte des Plasters war.

Sofort wurden die Schmerzen erträglicher.

"Kannst du aufstehen?", fragte ein anderer Sanitäter.

"Ich versuchs", gab ich zurück und stand langsam auf.

Es ging besser als gedacht. Ich machte ein paar Schritte und auch die gelangen super.

Jetzt nur noch den Polizisten und den Sanitätern entwischen.
Julia unterhielt sich mit den Polizisten und der eine Sanni und Franco holten eine Trage, mit der ich also ins Krankenhaus sollte.

Ich peilte eine grobe Richtung an und lief los.

Mystery Girl // ASDS/Auf Streife - Die SpezialistenWhere stories live. Discover now