Kapitel:7 Vergangenheit:3

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"Du dumme Gans
pass doch auf.",
wurde Mera von einer dunkelhäutigen, knapp bekleideten Frau mit schwarzen, krausen Haaren und dunklen braunen Augen angebrüllt.

"Es tut mir leid Rameda. Ich werd es sofort aufheben.", entschuldigte sich Mera.
Sie war im Salon des Bordells in dem sie nun schon seid zwei jahren als Mädchen für alles arbeitete gestolpert,
hatte dabei ihr Tablett mit den Rotwein fallen gelassen und über den Fußboden verteilt, dabei landeten ein paar Spritzer auf Rameda die nun ziemlich sauer auf Mera war.

"Du bist so ungeschickt. Manchmal frage ich mich warum dich der gute Herr Kantor überhaupt gekauft hat.", schautzte Rameda das zehn jahre alte Mädchen an, das in seinem knielangen hellgelben Kleid auf den Boden kniete.
Wobei sie die Glascherben der Gläser und der Weinkarrafe aufsammelte.

"Du hast Glück kleiner Tolpatsch das noch keine Kunden im Haus sind. Sonst hät es jetzt ein Tracht prügel gesetzt."

Allein an den Gedanken daran schon wieder den Gürtel von Kantor auf ihren Hintern zu spüren ließ Mera zusammenzucken.

"Bitte Rameda sag dem guten Herrn nichts. Ich will nicht geschlagen werden. Das letzte mal ist erst zwei Tage her.
Bitte ich mach auch alles was du willst.", bettelte Mera die Frau an.

"Warum sollte ich du kannst mich doch eh nicht leiden und ich dich genauso wenig.
Und ausserdem habe ich schon nichts gesagt als du mir Schlafmohn in den Wein getan hast.
Ich habe den gazen Tag verschlafen und keine Münzen verdient."

"Ja das war witzig. Du hast so laut geschnarcht das die Wände beinahe gewackelt hätten.", erinnerte sich Mera und konnte ein kurzes kichern nicht unterdrücken.
Was Rameda zum Glück nicht bemerkt hatte. Da Sie um sich ein Glas Weißwein von der Salonbar einzuschenken ihr den Rücken zu wandte.

"Na gut dumme Gans ich werd das für mich behalten aber du weißt ja, alles hat seinen Preis.",
sagte Rameda mit hochgezogenen Mundwinkeln und trank ihren Wein.

"Was willst du diesen mal?"
Mera hatte diesen Satz schon erwartet.
Immer wenn Sie etwas fallen ließ. Oder mal wieder irgendeines von dem Mädchen einen Streich spielte und dabei erwischt wurde.
Verlangten die Frauen aus den Bordell für ihr schweigen eine Gegenleistung.
Mal mußte sie das Zimmer in Ordnung bringen in dem die Frauen zuvor ihren Freier bedient hatten.
Mal verlangte die Frau die Mera erwischt hatte von ihr,
das Sie für sie in der Stadt einkaufen sollte.
Einige von den Frauen wollten das Mera ihnen eine ganz bestimmte Art von Tabakblättern besorgte, die ganz fürchterlich stanken,
von dem die Frauen gar nicht genug bekommen konnten. Dabei wurden sie immer ganz benebelt und bekamen unnatürlich gute Laune wenn sie es rauchten.
Das Kraut war nicht einfach zu beschaffen. Doch Mera hatte jemanden gefunden der ihr das Zeug verkaufte.
Sie hatte sich dann extra einen Vorrat von den Tabakblättern angelegt. Den Sie gut untern Dach in ihrer kleinen Kammer versteckt hielt.

"Es ist so, wie du sicher mitbekommen hast soll heute ein ganz besonderer Gast eintreffen. Einer von Lord Marholdts Söhnen gibt sich die Ehre.
Ich will das er heute Nacht nur Augen für mich hat.
Dafür muss ich perfekt aussehen. Aus diesen Anlass habe ich mir ein neues Kleid von Siglinde anfertigen lassen.
Hol es aus ihren Laden ab und zwar schnell, noch bevor der Sohn des Lords hier eintrifft. Oder du kannst was erleben.", verlangte Rameda von ihr.

"Das schaff ich nicht. Es sind nur noch zwei Stunden bis der weiße Lotus öffnet, ich muss doch die Kunden im Salon mit Getränke versorgen.
Der gute Herr maßregelt mich wenn ich nicht rechtzeitig wieder da bin.", gab Mera zu bedenken was Rameda überhaupt nicht zu interessieren schien.
Sie meinte daraufhin nur das Mera sich besser beeilen sollte. Wenn sie nicht doppelt bestraft werden wollte.
Nach diesen Satz verließ Rameda den Salon.
Mera warf das zerbrochene Glas von ihren Tablett in den Eimer, hinter der Bar
und schaute in den Salon.

Mera - Weg einer Kriegerin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt