D O C E

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„Comment puis-je vous aider?"

„Ich habe kein Wort verstanden, aber ich nehme gerne diese Pizza." 

Laut patschte Boston mit seinem Zeigefinger auf die Speisekarte.

„Il prend une margarita", übersetzte Olivia für den Kellner.

„Du musst auch etwas essen." Eindringlich legte Boston seine Hand auf meinen Oberschenkel. 

„Ich habe zwar für den Fall, dass alles aus dem Ruder läuft, einen Plan B organisiert, doch trotzdem sollten wir gestärkt sein."

„Och, komm schon! Pablo ist ein Drogendealer, kein Serienkiller ..." 

Langsam hörte ich auf zu sprechen und dachte über meine eigenen Worte nach.

„Das ist es!"

„Du willst doch jetzt keinen Kriminellen einstellen, um diesen blöden Aktenordner wiederzubekommen, oder?"

Kritisch beäugte mich Carlo, anscheinend traute er mir das echt zu.

„Wir brauchen ein Geständnis."

„Ja klar!" Ironisch klopfte Carlo mir auf die Schultern.

„Fangen wir ihn auf dem Weg ab und sagen: Hey, krimineller Pizzamensch. Wir hätten gerne ein Geständnis von dir. Reichen zehn Euro und ein bisschen Trinkgeld?"


-


„Ich fühle mich durchaus unwohl."

Nun saßen wir schon seit vierzig Minuten in unserem Versteck – eigentlich ein schmaler Zwischenraum zwischen einer Wand, einer Lagerhalle und vielen stinkenden Mülltonnen – und man sah Carlo deutlich an, wie sehr es um seine Begeisterung stand.

„Psst, Leute! Da kommt jemand."

Blitzschnell gesellte ich mich zu Olivia und sah mit ihr über den Rand der Mülltonne.

„Das ist er."

Pablos Augen scannten die Umgebung und wir gingen in Deckung.

Innerlich zählte ich bis drei und blickte dann zu Boston.

Vor unserem Aufbruch hatte es eine kleine Auseinandersetzung gegeben. Er wollte nicht, dass ich mich in Gefahr begab.

Dennoch nickte er mich nun aufmunternd zu.

Er vertraute mir.

Diese Tatsache beflügelte mich, sodass ich ohne jegliche Angst aufsprang und wie ein Schatten Pablo folgte.

Er bemerkte mich nicht und schlenderte entspannt durch die Lagerhallen. 

Je weiter er kam, desto weniger Mitarbeiter ließen sich blicken.

Ach ja, nur so ein kleiner Funfact am Rande: Er trug eine orange Leuchtweste über seinem üblichen Look. Also nicht gerade eine unauffällige Tarnung.

Was das Einbrechen angeht, muss er wohl noch einiges lernen.

Seelenruhig sah ich Pablo dabei zu, wie er in der vorletzten Lagerhalle verschwand.

Naja, sagt man immer noch „einbrechen", wenn man den Schlüssel hat?

Während meine Hand zu dem Türgriff wanderte, sah ich zu meinen Freunden, die auf Zehenspitzen um das Gebäude schlichen, auf der Suche nach einem Fenster.

Showtime.

Erstaunlich was nach so einem Wort alles passieren kann. Aber lasst uns von vorne anfangen:

IN A HEARTBEATWhere stories live. Discover now