Kapitel 16

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P.o.V. Savage:

Ich hätte da mal so ne Frage... Warum müssen Vampire bei TVD in die Häuser von den Eigentümern reingebeten werden, aber der Teufel kann einfach so bei mir reinspazieren?! Oder mein Dad hat ihn bereits eingeladen... Natürlich, er war doch schon zwei Mal hier drin! *Facepalm*

Gedankenverloren laufe ich in Richtung Küche, um Tee aufzukochen. Da ich geistreiche Philosophin des 21. Jahrhunderts über fiktive Serien und die Verkettung dieser, mit imaginären Spitznamen, grübele, bekomme ich, trotz des Rumgetrappels eines elefantenähnlichen Wesens, nicht mit, wie Satan den Raum betritt. Und mich von hinten umarmt(!), woraufhin ich mir beinahe das kochende Wasser überschütte. „Sag mal, spinnst du jetzt komplett, mich so zu erschrecken?!", fauche ich ihn an.

Doch lässt sich der Herr nicht beirren und zieht es wohl nicht mal in Erwägung, mich freundlicher Weise los zu lassen. Anscheinend haben wir es hier mit einem Kleinkind mit einer Art Kuschel-Komplex zu tun, somit endschied mein medizinisch, auch auf psychologischer Ebene ausgebildetes, Ich ihn einfach zuignorieren, bis er freiwillig aufhört.

Also ging ich zu dem Hochschrank, in dem die Teebeutel verstaut sind, und reckte mich, da sie weiter hinten lagen. „Süße, wenn du mich jetzt heiß machst, kann ich für nichts garantieren, vergiss nicht, wir sind allein zuhause...", raunte mir der, mich immer noch fest umschlungen haltende, Typ mit heiserer Stimme zu.

Dies kommentiere ich mit einem Augenverdrehen, doch auch ein kleines Schmunzeln kann ich mir nicht verkneifen. Eigentlich sollte ich, an dieser Stelle, die berühmte Rede halten, in der ich mir selbst sage, dass er ein Badboy/Player ist und ich mich nicht so von ihm einlullen lassen sollte, da er mich sowieso nur benutzten wird. Aber vielleicht, will ich ja auch genau das! Also nicht das Benutzt-werden, doch das Bezirzen klingt gar nicht mal so schlecht. Gehen wir eben mal das, uns möglicher Weise bevorstehende, Scenario durch.

Ich lasse mich auf ihn ein. Wir verbringen etwas Zeit miteinander, haben Spaß, er lässt mich für eine Weile glauben, er würde mich tatsächlichen mögen und so einen Quatsch, bis ich ehrlich anfange ihm zu vertrauen. Dann wenn er mich so weit hat, krieg er endlich, was er will, um mich dann gebrochen zurück zu lassen. Woraufhin ich Rache gegen den Rest der maskulinen Weltbevölkerung plane und für immer Vertrauensprobleme habe. #BasicProblems Wer kennt's nicht?

Jetzt ernsthaft, was glaubt ihr, wo wir hier sind? Zwar ist mein Leben wahrscheinlich noch chaotischer als mein Zimmer, falls das überhaupt erdenklich ist, aber deshalb spielt sich darin noch lange kein süffisant dargestelltes Teenagedrama ab! „42 oder Pizza?", holt mich der Protagonist meiner Gedankengänge zurück ins Hier und Jetzt.

P.o.V. Santiago:

Seit einer halben Ewigkeit ist die Kleine schon in ihren Gedanken versunken. Zu gerne würde ich wissen, worüber sie so Wichtiges nachdenkt. Ob sie sich lebenswichtigen Fragen widmet oder lieber überlegt, was sie heute Abend essen möchte, anstatt mit mir ein Gespräch zuführen. „Was?", erkundigte sich das verdutz dreinschauende Mädchen vor mir. Natürlich könnte ich jetzt sagen, dass sie echt niedlich aussieht, wenn sie so verwirrt ist, allerdings ähnelt sie eher einem Schlaganfallpatienten(in keiner Weise diskriminierend gemeint ♥).

„Worüber denkst du nach, Prinzesschen?", erläutere ich meine Frage. Ich meine ein kleines „über dich..." zu hören, aber es könnte auch ein Streich meines Unterbewusstseins gewesen sein. Schließlich lässt mir Sav auch keine Zeit, noch lange darüber nachzudenken, denn sie drückt mir eine Tasse, schätzungsweise befüllt mit Pfefferminztee, in die Hand und schleift mich, an meinem Handgelenk, die Treppe hoch in ihr Schlafzimmer.

Sie setzt sich auf ihr Bett und ich mich auf ihren Schreibtischstuhl. Ihre, während des sehr umfangreichen Zeitraums, in dem ich sie nun kenne, eigentlich immer lebensmutige Ausstrahlung wirkt mit einem Mal, als wäre sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

„Ich würde ja gerne behaupten, dass du es mir nicht erzählen musst, aber das werde ich nicht sagen, denn es wäre gelogen. Allerdings verspreche ich dir, dich weder zu verurteilen, noch auszurasten oder sonst etwas zu tun, was dir schadet!" Daraufhin reichte ich ihr meinen Mittelfinger, ihr wisst schon, wie der kleine-Finger-Schwur bei Kindern, nur eben für rebellische Teenager xD



Love is a flirty hell!Where stories live. Discover now