Erwachsenwerden

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Das Erwachsenwerden ist ein Prozess. Anfang und Ende zu definieren ist schwierig, wenn sogar unmöglich, da jede und jeder diesen Prozess individuell durchläuft. Ich für mich sehe es so: Das Erwachsenwerden beginnt mit der Pubertät und endet irgendwann wenn man seine Erstausbildung abgeschlossen und möglicherweise schon eine Familie hat. Dann sollte man einen Rucksack an Basics zum Erwachsensein haben. Aber wie gesagt, das ist meine Sicht darauf und ich garantiere, dass ich irgendwann noch eines besseren belehrt werde. Denn ich befinde mich mittendrin im Erwachsenwerden.
Was gehört denn alles dazu zum Erwachsenwerden?
- eine Ausbildung abschliessen, dass man sein eigenes Geld verdienen kann
- Entscheidungen alleine treffen und Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen
- Identitätsfindung (Wer bin ich überhaupt? Was macht mich aus? Was sind meine Ziele im Leben? Was sind meine Wertvorstellungen?...)
- aus dem geschützten Umfeld in die weite Welt treten
- get out of your comfort zone, entdecke, was das Leben alles zu bieten hat
-....

Was ich herausgefunden habe - ich bin doch schon ein Weilchen in diesen Prozess verwickelt - ist, dass es intensivere und anstrengendere Abschnitte, gefolgt von weniger spektakulären Abschnitten gibt. Manchmal läuft einfach der Alltag, man blendet das Thema Erwachsenwerden einfach aus und es gibt Momente, wo der Fokus unumgänglich darauf gelenkt wird. Bei mir z.B. macht sich immer mehr das Bedürfnis nach mehr Selbständigkeit und Freiheit breit und langsam freunde ich mich mit dem Gedanken an, von zu Hause definitiv auszuziehen. Ich habe eine sehr liebenswerte Familie, wir verstehen uns bestens. Doch das macht das Ausziehen nicht gerade einfach. Ich weiss, dass sie es verstehen, aber trotzdem fällt es mir nicht einfach, diesen Entscheid zu fällen. Doch für meine zukünftige Arbeitsstelle wäre etwas Nähere doch vorteilhaft.
Nebst obiger Situation kündigt sich das Ende meiner Ausbildung an. Noch gut zwei Monate und ich werde meinen Abschluss in der Tasche haben und mich auf meine erste Stelle bewerben. Gemischte Gefühle machen sich in mir breit, wenn ich daran denke. Einerseits freue ich mich darauf und bin stolz auf mich und das was ich erreicht habe, andererseits spielt noch eine Ungewissenskomponente mit. Die Weichen muss ich erst wieder neu stellen und davor habe ich Respekt.
Doch ich bleibe zuversichtlich. Zu viel grübeln bringt nichts.

Kreative EckeWhere stories live. Discover now