Kapitel 7

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Die Domination Towers, Kurz DT, waren eine früher erbaute Ansammlung von unterschiedlich hohen Türmen. Sie wurden für einen unbekannten Herrscher gebaut, der sich einen Spaß daraus machte, Menschen in seinen 10 mit Obsidian erbauten Türmen Menschen zu Tode zu foltern. Dabei schreckte er echt vor GAR NICHTS zurück!

Ich markierte auf der Karte die Domination Towers mit einem DZ, für Drahtzieher. "Der Drahtzieher weiß also alle unsere Verstecke?", fragte ich Shiromi. "Jap". "Und er tötet nur die schwachen?" - "Jap!" Ich seufzte. Es wird wohl komplizierter als gedacht.

"Wo sind eigentlich die anderen?", fragte ich weiter. "Welche anderen?", Shiromi tat unwissend. "Na... Die anderen aus deiner Gruppe... Du weißt schon... Annika und so!", erwiderte ich. Ohne zu zögern antwortete Shiromi: "Hab sie zu Megamis Gruppe getan. Wir sind uns auf dem Weg begegnet." "Ah... OKAY! Und ihr habt euch nicht zusammengetan?", fragte ich. "Wollten wir, aber ich wollte es nicht. Deswegen bin ich in meiner Gruppe geblieben.", sagte sie. Ich zog eine Augenbraue hoch. Shiromi war schon früher für ihre logischen, aber auch irgendwie unlogischen Sätze bekannt. Normalerweise sind sie nur ein wenig umgeformt, sodass die Logik am Ende lächerlich dasteht und es uns unlogisch vorkommt, aber manchmal verwirrte das so richtig!

"Ich hab Kontakt zu denen!", sagte sie, bevor ich auch nur meinen Mund öffnen konnte, und hielt ihr Handy hoch. Ich sah die Kontakte und nickte zufrieden. "Hast du auch Kontakt zu Megami? Wir könnten sie oder Shika gebrauchen, wenn wir den Drahtzieher suchen wollen. Ich hab so das Gefühl, ihn zu bekämpfen wird nicht sooo einfach...", fragte ich sie. Daraufhin schmunzelte sie und gestand mir kleinlaut: "Ich... Wollte eigentlich noch mal zur Jungsgruppe schauen... Sie haben keinen Gruppenführer..." Ich zog wieder mal eine Augenbraue hoch und legte den Kopf leicht schief. Ich spürte, dass sie mir etwas sagen wollte. Dann atmete sie letztendlich durch und sagte mir: "Felix. Es ist wegen Felix." Wir waren früher nicht wirklich Freunde, wir waren nur Bekannte, an einigen Tagen sogar Rivalinnen, aber das war eh nur für die Anderen zum Ansehen, und das wussten wir beide. Aber richtig Freunde wurden wir nie so richtig, deswegen wusste ich nicht wirklich viel über sie und sie nicht wirklich viel über mich. "Alles klar!", antwortete ich darauf, "Aber eins noch... Wo hast du diese Videos und Fotos her?" "Aaach...", sie überlegte kurz, "Ich hatte Langeweile und... Da hab ich mich einfach im lokalen Netz bisschen rumgehackt und das hier entdeckt. Wahrscheinlich vom Rechner des Drahtziehers..." "Hacken? Ich wusste gar nicht, dass du hacken kannst...", antwortete ich überrascht. "Früher hab ich es nur an unserem Rechner zuhause ausprobiert, aber jetzt kann mich ja eh niemand verhaften, also..." Daraufhin musste ich lachen. Und Shiromi setzte wieder ihren unschuldigen Blick auf.

Plötzlich poppte auf dem Bildschirm ein weiteres Video auf. Bei Genauerem Hinschauen, erkannte ich das schwarzhaarige Mädchen mit einem Zopf und einer Haarspange. Das war ich!

Ohne zu zögern klickte Shiromi drauf. Bisher wusste sie nur, dass ich ein paar Karate-Tricks draufhatte, aber nicht DAS! Aber da sie es angeklickt hatte, war es eh bereits zu spät, denn sie hat schon bis zur Kampfszene geschaut. Mittendrin murmelte sie etwas wie "Ach, das meintest du mit stalken..." oder "Das hat gesessen!" und am Ende "Aahhh! Deswegen hat es so lange gedauert! Verstehe!". Ich verdrehte leicht die Augen und bat sie, es niemandem zu erzählen. Ich willigte ein und sie zeigte mir auf der Karte die Bäckerei. Die Bäckerei hatte einen schönen Keller, wo man sich gut verstecken konnte. Dort gab es auch reichlich Nahrungsvorrat.

Diesmal nahm sich Shiromi selber einen blauen Stift, markierte die Stelle mit einem Kreuz und einem J für Jungs und hielt es mir stolz vor die Nase.

Während ich die Route dahin plante, holte Shiromi ein rundes Dingens aus ihrer Schreibtischschublade. Da war ein Kreuz draufgemalt, im Hintergrund Schwarz mit 3 weißen Strichen, die quer & parallel über die ganze Fläche gingen. An dem Dingens war eine Schnur mit einem Ring am Ende befestigt. Es passte genau in meine Handfläche und war wirklich leicht zuhandhaben. "Mein Jojo!", rief ich erfreut.

The end of the World Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz