♠ Like an empty shell ♠

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Müde lief ich durch den Schulflur.

Geschlafen hatte ich kaum und wenn, hatte ich irgendein Blödsinn geträumt.
Mir ging es sozusagen durch und durch schlecht, wenn ich nicht gerade kurzzeitig durch Klaus gute Laune bekam.

Ich hatte das Gefühl, dass meine Freunde mich hassten, Stefans übertriebene Freundlichkeit sowieso nicht echt war, durch seine abgeschalteten Gefühle und mein Herz fühlte sich an wie ein Stein.

Und ich hatte das Gefühl, die einzige Person die mich nicht verurteilte, war meine Mum.

Wenn ich gewusst hätte, wie mein Leben jetzt aussehen würde, wäre ich besser nach New York oder so gezogen.

Oder einfach bei Cami in New Orleans geblieben.
"Coco, warte auf mich!" meinte da jemand und ich hörte sofort, dass es Stefan war.

Er legte einen Arm um meine Schultern und ich versuchte, nicht allzu genervt auszusehen.

Dem restlichen Schultag glich ich eher einem Roboter, statt einem Menschen.

Ich machte alle Aufgaben schnell und zügig, war freundlich zu meinen Mitschülern hatte sogar eine 2 in einem Französisch Dialog bekommen.

In echt hätte ich einfach nur durchheulen können und mich mit Schokolade und Büchern verkriechen.

Ich fühlte mich leer.

Es war so viel passiert...
Ich war zu einem Vampir geworden.
Ich wäre fast gestorben.
Ich ernährte mich nur noch von Blut.
Ich war verletzt von Damon.
Ich hatte in gewisser Maßen meine Freunde verletzt.
Ich war zu einem Wrack geworden.

Momentan war nichts mehr von der lebensfrohen, gut gelaunten, früheren Cora zu spüren.

Konnte ich nicht einfach in irgendein Buch oder eine Serie eintauchen und da bleiben?

Oder...

Ich atmete frustriert aus.
Vielleicht lag die Lösung ja die ganze Zeit direkt vor meiner Nase...

---

Ich saß auf meinem Bett und schloss die Augen.
"Cora?"
Die Tür ging auf und Mum kam herein.

"Ja?"
"Machst du Hausaufgaben?" fragte sie mich und ich schüttelte den Kopf.
"Mum ich..." Ich hielt inne.

"Was ist los, Schatz?" fragte sie mich und setzte sich zu mir.
"Ich kann nicht so weitermachen. Ich fühle mich einfach nicht mehr lebendig. Wie eine leere Hülle. Im Prinzip bin ich das auch, aber so will ich nicht sein..." murmelte ich.

"Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte sie mich besorgt und strich über meine Wange.
"Ja. Verurteile mich einfach bitte nicht für das, was ich tun werde." flüsterte ich und schluchzte auf, bevor ich die Augen zusammenkniff.

"Ach Schätzchen..."
Mum zog mich fest an sich und strich mir über den Kopf.
"Du bist meine Tochter. Ich werde immer stolz auf dich sein. Das wird sich nie ändern." sagte sie, bevor sie mir einen Kuss auf den Scheitel drückte.

Ich klammerte mich fest an sie.
"Ich hab dich lieb." schniefte ich.

"Ich dich auch, Cora." murmelte sie und strich über mein Arm.

Irgendwann stand sie auf.
"Wenn du reden willst, weißt du, dass ich immer für dich da bin." lächelte sie dann sanft, und ich nickte, bevor sie aus dem Zimmer lief.

Ich nahm mein Handy, steckte Kopfhörer hinein, machte Musik an, und tat anschließend die Kopfhörer in meine Ohren.
Dann schloss ich die Augen.

Es würde gut werden.
Alles würde gut werden.
Irgendwann.

Doch bis dahin...

---

Ich schlug die Augen wieder auf und schluckte einmal, bevor ich die Musik ausmachte und nach unten lief.

"Ich geh raus Mum. Ciao!"

Mit diesen Worten trat ich aus meinem Haus und lief auf die Straße.

Dann rannte ich grinsend ganze 10 Minuten einfach nur in eine Richtung.
Vor dem Grill hielt ich an.

Ich drehte mich einmal herum und hielt an einem Tisch an.
Das Pärchen sah mich verstört an.

"Oh. Kaffee!" rief ich erfreut, bevor ich einfach den Becher der Frau in die Hand nahm, einen Schluck trank ins ihn wieder hinstellte.
"Könnte weniger Zucker vertragen."

Fassunglos blickten die zwei mich an, doch ich zuckte nur lächelnd mit den Schultern.

Dann lief ich weiter.
"Nanana...And now you're not who you used to be! Nananana! You asked me for my help, when no one else gave a fuck 'bout a word that you say..." sang ich schief und schepp und bekam noch gestörtere Blicke.

Mein nächster Stopp war das Salvatore Anwesen.
"Hello my Friends!" kündigte ich mich lautstark bei Elena und Damon an.

Sie sahen mich erschrocken an.
"Ich hoffe ich habe nicht gestört?" fragte ich, bevor ich mir Bourbon nahm.

"Warst du nicht heute morgen noch mega depri drauf?" fragte Damon mich misstrauisch.

Ich verdrehte die Augen.
Genauso wie Elena.
"Sie tut wieder so, als hätte sie ihre Menschlichkeit abgeschaltet."
Ich sprang grinsend auf sie zu.

Dann schüttelte ich sie lachend an den Schultern.
"Stell dir vor!!! Das habe ich tatsächlich! Warum nicht schon früher?! Tja, schön, dass ihr fragt! Ich habe mir diese Frage auch gestellt." kicherte ich.

"Mhm is klar..." grummelte Elena genervt und Damon trank kopfschüttelnd Bourbon.

"Wenn einem alles egal ist, hüpft man nicht so wie du in der Gegend rum." sagte Damon da.
"Ach du meinst, man tötet?" fragte ich kichernd und er nickte, bevor er eine Augenbraue hob.

"Na wenn ihr das unbedingt wollt." lächelte ich und raste aus dem Anwesen.

Wenig später kam ich mit nem Mädchen meiner Schule wieder.
"Amber, das sind Elena und Damon. Damon und Elena, das ist Amber." lächelte ich zuckersüß.

"Ach komm schon, lass die Spielchen. Ich kauf's dir sowieso nicht ab." sagte Damon schlecht gelaunt und ich sah ihn schmollend an.

"Mach doch nicht alles kaputt, maaannnn!!!"

"Wie gesagt, das ist Amber." lächelte ich dann noch einmal und Elena sah genervt auf die Seite

Ich grinste kurz, bevor ich Amber fest packte und ihr dann mit aller Kraft in den Hals biss.
Ich ließ das noch warme Blut meinen Rachen hinunterlaufen und schloss die Augen.
Und ich hörte nicht auf.
Ich trank so lange, bis ich keinen Herzschlag mehr hörte.

Ich ließ sie zur Seite fallen und öffnete die Augen.
"Mhh...Das war lecker. Arme Amber. Hatte noch ihr ganzes Leben vor sich." kicherte ich dann.

"Sag mal spinnst du?! Also sie einfach so in einen Vampir zu verwandeln passt nicht einmal zu dir, Cora!" rief Elena.

Ich runzelte die Stirn, bis mir ein Licht aufging.

"Ahhh! Ihr glaubt mir immer noch nicht und glaubt ich hätte ihr Vampirblut gegeben, damit sie wieder aufwacht." schmunzelte ich.

Ich lief auf Elena zu und legte eine Hand auf ihre Schulter.
Dann sah ich sie gespielt traurig an.
"Ich muss euch leider enttäuschen. Sie ist tot. Was sollte es mich auch kümmern?"

Damon's Augen wurden groß und jetzt begriff auch Elena.
"Nein Cora, nicht du auch noch!" rief sie.

Ich lächelte, bevor ich mich umdrehte und zu dem Bourbonwagen lief.
Dann schmiss ich die Flasche gegen die Wand.

"Ups! Da ist mir wohl die Flasche aus der Hand gerutscht! Wie ungeschickt!" lachte ich, bevor ich zur Tür lief.

"Na dann! Viel Spaß beim Beseitigen der Leiche!"

Dark Love - K. Mikaelson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt