Ich bin hinter euch

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Akashi und Shinichi kämpfen immer noch. Aber unser schwarzhaariger Setter macht das nicht mehr lange mit. Seine Reaktionen dauern immer länger und sein Vater triff ihn immer öfter. Wiedermal holt sein Vater mit seiner Faust aus. Jedoch ist bei dem Schlag eine Sache anders...

Er triff Akashi direkt im Magen, wodurch die Nummer fünf zu Boden geht. Nein! Nein! Nein! Steh wieder auf! Bitte! Aber meine Gedanken bringen nichts, denn der Setter bleibt, sich vor Schmerzen zusammenrollend, am Boden liegen. Scheiße! Ich muss ihm helfen! Bloß wie? Komm schon, Kira! Denk nach! Mein Blick fällt auf einen Stein, der ein Stück vor mir liegt. Ich nehme ihn in die Hand und stehe hinter dem Gebüsch auf. Mit meinem BLick fixiere ich Shinichi und werfe. Der Stein trifft seine Schläfe und lässt ihn ins Taumeln kommen.

Er schaut mich an, lässt von Akashi ab und kommt auf mich zu. "So so. Du legst es also drauf an verletzt zu werden", sagt er mit leiser Stimme und kommt auf mich zu. Ich gehe nach und nach immer einen Schritt zurück. Aber der Mann vor mir schließt den Abstand immer wieder. Aufeinmal spüren meine Hände einen Widerstand und auch mein Rücken berührt diesen. Hinter mir befindet sich ein Baum, was meinen Gegenüber ein dickes Grinsen ins Gesicht setzt. "Jetzt kommst du nicht mehr weg!", meint er und holt mit seiner Faust aus. Flink unter seinem Arm durchschlüpfend gelingt es mir aus seiner Schlagbahn zu kommen und ich vernehmen ein verärgertes knurren. "Denkst du etwa nur, weil du einmal ausweichen konntest hast du irgendeine Chance? Wie töricht." Mit meinem Blick fixiere ich Shinichi weiterhin und weiche immer wieder zurück. Immer wieder holt er mit Arm und Bein nach mir aus und hat mich auch das ein oder andere Mal getroffen. So wie dieses Mal.

Ein Schmerz durchzieht meine Seite und kurze Zeit später meinen Rücken, als ich mit voller Wucht gegen ein Baum fliege. Bei dem Aufprall entweicht mir alle Luft aus meiner Lunge und lässt mich nach ihr schnappen, bevor ich kraftlos am Baum herunter rutsch und schon fast hechelnd am Boden stitze. "Ich habe Akashi gewarnt, dass ein riesen Unglück passiert, wenn irgendeiner von seinen... Freunden von allem Wind bekommt", sagt er und zieht meinen Kopf an meinen Haaren nach oben. "Au! Hör auf! Das tut weh!" - "Selber Schuld, Kleine! Hättest du dich nicht eingemischt, dann würdest du hier nicht sitzen!", schreit er mich an. Einen Augenblick später verspüre ich einen brennenden Schmerz an meiner Wange. Er hat mich geschlagen. Der Schmerz lässt mich sofort verstummen und treibt mir die Tränen in die Augen.

Wie hat Akashi und seine Mutter das nur ausgehalten? Und das sogar jahrelang.

"Und jetzt fängst du auch noch an zu heulen?! Du bist ja eine noch größere Memme, als meine Missgeburt von Sohn oder seine Mutter! Wie erbärmlich!" Immer noch mit der Hand in meinen Haaren zieht er mich den Baum hoch und drückt mich dagegen. Meine Hände lege ich an seine, in der Hoffnung meine Haare aus seinen Fingern befreien zu können. "Aber einen Vorteil hat's ja", meint er und sieht mir in die Augen, in welchen bestimmt die Angst zu sehen ist. "Ich habe das Team meins Unfalls kennengelernt und kann, neben Akashi und seiner Mutter, auch mit euch meinen Spaß haben." Sein Grinsen wird noch breiter und dreckiger, als er mit seiner freien Hand anfängt meine Seite rauf und runter zu fahren. Nein! Nein! NEIN! Alles aber nicht das! Ich will das nicht! Er soll mich los lassen! Ein Wimmern verlässt meinen Mund, als er mit seiner Hand an dem Bund meines Pullovers ankommt und grob drunter fährt. An diesem Punkt brechen bei mir alle Dämme und ich fange endgültig an zu weinen. Die Tränen laufen in Strömen meine Wangen hinunter und ein Schluchzen nach dem anderen verlässt meinem Mund. "Jetzt hab dich doch nicht so. Es wird Spaß machen... zumindest mir", flüstert er und kommt meinem Hals immer näher.

Bitte lass es aufhören! Er soll mich in Ruhe lassen! Bitte hilf mir doch jemand! Wo ist Akashi? Oder Bokuto mit der Hilfe? Sie müssen doch langsam mal kommen. Ein raues Paar Lippen, das an meinem Hals anfängt zu saugen, unterbricht meine Gedanken. Ein weiteres und diesmal lauteres Schluchzen verlässt meinen Mund und mein ganzer Körper beginnt zu beben.

Nachdem er genug an meinem Hals herumgesaugt hat löst er sich von ihm und blickt mir ins Gesicht. Mir laufen immer noch Tränen über die Wangen und meine Augen sind von dem vielen weinen bestimmt rot und geschwollen. "Langsam kann ich verstehen, warum die Jungs aus dem Team dich so gerne haben und beschützen. Dir kann man einfach nicht wiederstehen", flüster er. Ich fühle mich so ekelig! So verschmutzt und benutzt! Dabei hab ich das Schlimmste noch nicht einmal hinter mir. Shinichi kommt mir mit seinem Gesicht wieder näher. Ich schließe meine Augen. Ich will das alles nicht mehr sehen! Es soll aufhören!

Plötzlich ist ein Aufschrei zu hören und sowohl die Hand in meinen Haaren, als auch der heiße Atem an meinem Hals ist verschwunden. Vorsichtig öffne ich meine Augen und erblicke Shinichi, der am Boden liegt. Regungslos.

Akashi steht neben im und hält in seiner einen Hand einen Ast. Sein Blick ist auf seinen Vater gerichtet. "A-akashi...?", frag ich leise und erhalte sofort die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen. Mit offenden Mund und weit aufgerissenden Augen schauen wir uns gegenseitig an. Können immer noch nicht glauben, was passiert ist. Aber dann setzt er sich in Bewegung. Mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu, legt sofort seine Arme um mich und drückt mich an sich. Ich erwidere die Umarmung und legen meinen Kopf gegen seine starke Brust. Augenblicklich laufen mir wieder Tränen über die Wange. Wir bleiben so einfach so stehen. Arm in Arm. "E-es tut mir so leid...", vernehm ich plötzlich eine zitternde Stimme. Der Brustkorb des Setters beginnt zu beben und seine Atmung wird schneller und unregelmäßiger. "Warum entschuldigst du dich? Ich habe mich nicht an meiner Versprechen gehalten... und das gleich zwei Mal." - "Ich wusste, dass du dich nicht dran halten wirst. Aber... aber ich habe das Team und vor allem dich in die Sache mit reingezogen. Wenn ich nicht gewesen wäre...", sein Blick senkt sich und auch ihm läuft eine Träne über die Wange. Vorsichtig leg ich mein Hand auf sie und streiche die Träne weg. Mit Verwunderung in seinen Augen, hebt Akashi seinen Blick. "B-bist... bist du nicht wütend?" Verneinend schüttel ich meinen Kopf und meine Lippen formen ein kleines Lächeln. "Warum sollte ich wütend auf dich sein? Du hast alles getan, um uns zu beschützen. Du hast dich für uns und deine Mutter gegen deinen eigenen Vater gestellt. Hast dich von ihm schlagen lassen, nur um uns in Sicherheit zu wissen. Und du bist nicht sauer auf mich, obwohl ich meine Versprechen gebrochen habe."

Der Setter legt seinen Kopf leicht schief und schmiegt sich in meine Hand. Ich habe ihn noch nie so zärtlich erlebt. Mir gegenüber ist er zwar nie so kalt, wie bei den andern Teammitgliedern oder Bokuto. Aber so war er trotzdem nie. Er löst seine eine Hand von meinem Rücken und legt sie mir stattdessen in den Nacken. Sanft fährt er ein paar Mal hin und her eh er mir mit seinem Gesicht entgegen kommt. "Ich danke dir, Kira. Dank dir hab ich wieder Freude am Leben gefunden." - "Das hab ich doch gerne gemacht", antworte ich leise und überwinde den letzten Abstand zwischen unseren Lippen.

Auch wenn die Lippen seines Vaters nur meinen Hals berühren, sind Akashi seine deutlich weicher und sanfter. Der Kuss ist voll mit Liebe und seine Hände halten mich fest, als sei ich aus Glas. Nach einer Weile lösen wir uns wieder voneinander und schauen uns in die Augen. Ein sanftes und einfühlsames Lächeln umspielt seine Lippen. Seine Hand wandert von meinem Nacken zu meiner Wange und streicht vorsichtig drüber. "Du bedeutest mir sehr viel, Kira... wenn dir etwas schweres zustöße könnte ich mir das nie verzeihen." - "Mir wird nichts passieren. Außerdem bedeutest du mir auch vie-", doch weiter komm ich nicht. Ein schmerzhaftes Aufstöhnen ertönt. Unsere Blicke schnellen zu dem am Boden liegenden, der sich beginnt zu regen und sein Bewusstsein anscheinend wiederfindet.

"Scheiße! Wir müssen hier weg!" - "Aber wo hin? Bokuto ist zurück gerannt, um die Polizei herzuführen. Wir können nirgendswo anders hin, sonst finden sie uns nicht!" Mit einer nachdenkenden Miene schaut er zu seinem Vater. Egal was mir machen, wir müssen schnell eine Lösung finden! 

"Ok, dann komm", sagt er und reicht mir seine Hand. Natürlich nehme ich sie an und sofort erschränkt er unsere Finger miteinander. Keinen Augenblick später rennt er mit mir an der Hand los. "Wo rennen wir jetzt hin?" - "Den anderen entgegen. Das ist die einzige Lösung die wir haben, wenn sie uns schnellstmöglich finden sollen." Mit einem kruzen Blick über unsere Schultern vergewissern wir uns, dass sein Vater uns nicht auf dem Versen ist.

Aber was wir nicht wissen ist, dass er unser kleines Gespräch vorhin mitbekommen hat. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht richtet er sich auf und rennt uns hinterher. Nebenbei den Entschluss fassend, uns seine ganze Wut spüren zu lassen, welche wir verursacht haben...

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FERTIG!!!

Also das Kapitel, nicht die Story. Die hat nämlich noch 2 Kapitel :)

-> Was glaubt ihr hat Shinichi vor? <-

Wörter: 1548

Secret desire (Haikyuu FF)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora