Jemand

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Loki pov.

Naja, vielleicht hatte ich mit dem Kuss etwas übertrieben.. aber nur etwas. Das Spiel war zwar weiter gegangen, aber Logan war ungewöhnlich still geworden. Keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe, aber ich hatte einfach.. naja, Lust, eben.
Das Gute war, es hatte mich sogar etwas von Pietro und Clint abgelenkt, die momentan auf dem Sofa rum knutschten. Trotzdem hätte ich kotzen können.
Mercy und Natasha hatten sich, wofür auch immer, in ihr Zimmer verzogen. Es war aber auch schon spät, oder früh. 03:24 Uhr um genau zu sein.
Wir hatten und Matratzen ins Wohnzimmer geholt, wo ich und Logan schlafen würden. Eine Matratze, ich Loki, würde auf einer einfachen Matratze schlafen.
Als ich auf die Erde kam, hätte ich nie erwartet, dass so etwas passieren würde. Ich hatte mit vielem nicht gerechnet. Schliesslich habe ich jetzt plötzlich eine Tochter, eine Familie, auch wenn sie kleine war und ich hatte mich verliebt. Meine Gefühle waren mir allerdings im Verlaufe des Abends immer unklarer geworden.
Ob ich jetzt auf Pietro oder Logan stand, war mir ein echtes Mysterium.
Aber als das Pärchen auf der Couch endlich eingeschlafen war und ich da neben Logan lag, schienen sie mir immer klarer zu werden.

„Ritzt du dich?"
Die Frage erschreckte mich und schnell zog ich meinen Arm unter die Decke. Logans sah nun nicht mehr auf die halb verheilten Schnitte, sonder mir direkt in die Augen. Ich wollte lügen, ich wollte es wirklich, aber ich konnte nicht. Diese braunen, Reh artigen Augen zwangen mich die Antwort zu sagen. Zwangen ist vielleicht das falsche Wort, denn ich wollte ihm die Wahrheit schliesslich doch sagen.
„Ja."
Sein Blick wurde weich und Besorgnis war darin zu erkennen. Ich runzelte etwas die Stirn. Normalerweise bekam ich dafür andere Reaktionen. Früher, auf Asgard, da wurde ich immer ausgelacht oder als Schwächling bezeichnet. Thor war meistens einfach Wütend geworden, aber nie hatte er sich nach meinen Gefühlen erkundigt.
Mercy war die erste, die sich wirklich um mich gesorgt hatte und jetzt auch Logan. Vielleicht war das so ein Ding bei Sterblichen. Jedenfalls gefiel es mir irgendwie, dass man sich um mich kümmerte.
„Willst du darüber reden?" Fragte Logan und schob sich etwas näher zu mir. Ich konnte seinen Körper an meinem spüren. Und sofort zeige meiner eine Reaktion. Alles begann zu kribbeln und mein Herz raste schon fast.
„Naja... viel gibt es da nicht, was noch nicht klar ist." Ich lachte freudlos. „Ich meine, ich habe mein Leben so ziemlich verschissen. Erfolgloser Versuch, die Weltherrschaft zu übernehmen. Komplizierte Familiengeschichte, die meine Adoption beinhaltet. Der wiederholte Vertrauensbruch meines Bruders. Lügen über Lügen. Meine eigene Tochter hat Angst vor mir, noch dazu habe ich sie schon ein paar mal enttäuscht und dabei kenne ich sie erst seit ein paar Monaten... Wie du siehst bin ich ziemlich scheis-"
Aber bevor ich weiter sprechen konnte, küsste Logan mich. Ich war viel zu geschockt, um irgendetwas zu tun, aber da war der Kuss auch schon wieder vorbei.
„Sag so etwas nicht. Ja, du hast Fehler gemacht, aber nichts ist unverzeihlich. Ausserdem brauchst du einfach nur jemanden, der dich versteht." Selbst in der Dunkelheit, sah ich Logans braune Augen, die mich warmherzig anstarrten.
„Jemand? Jemand wie?" Natürlich war mir klar, worauf er hinauswollte, aber ich wollte es von ihm hören.
„Jemand wie... ich?" Aus seinem Mund klang es selbst wie eine Frage.
Ich beugte mich zu ihm vor, bis unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter trennten, dann hauchte ich: „Das klingt toll."
Und küsste ihn.

Black AngelWhere stories live. Discover now