Kapitel 12

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Sofia

Der Donnerstag begann ganz normal:
Ich traf die Jungs in der Früh im Bus und fuhr mit ihnen zur Schule; dort fand dann der normale Unterricht stand.

Am Nachmittag trafen wir uns dann jedoch alle zusammen am Skaterplatz, den ich bereits ganz am Anfang mal gesehen hatte. Dort hatte ich auch Niko und Isabell das erste Mal getroffen.

Mittlerweile war es übrigens - obwohl es erst Mitte März war - so warm, dass man ohne Jacke draußen rumlaufen konnte. Wir saßen also alle auf so einem Rampen-Ding auf der Mitte des asphaltierten Platzes und unterhielten uns.

"Ihr kommt am Samstag eh alle, oder?", kam es von Fiona.
"Wohin?" Jakob wusste nicht, wovon sie sprach.
"Dominik schmeißt seine Geburtstagsparty. Das hab ich dir aber erzählt, Jakob", lacht sie.
"Äh... kann sein."
"Also? Kommt ihr?"

Als alle zustimmten, war sie zufrieden.
Danach unterhielten wir uns weiter und lachten viel.
Als es kälter wurde, begann ich zu frieren.
Finnik bekam das anscheinend mit, denn er hatte - im Gegensatz zu mir - eine Jacke mit, welche er mir hinhielt.
Ich bedankte mich und zog sie an.

Kurz darauf verabschiedeten wir uns auch schon voneinander.
Der Skaterplatz lag ungefähr mittig von unseren Häusern, so dass wir alle ungefähr den gleichen Heimweg hatten.
Niko, Finnik und ich gingen also in die eine Richtung, während Fiona und Jakob in die andere und Isabell & Lisa in eine dritte Richtung gingen.

Finniks Jacke, die ich immer noch trug, hielt mich schön warm und so verbrachte ich den Heimweg nicht zitternd. Wir lachten weiterhin und unterhielten uns.

Als wir dann an der Kreuzung ankamen, an der sich unsere Wege- leider - trennten, wollte ich die Jacke ausziehen und ihm zurückgeben, doch er meinte, ich solle sie anlassen.

Dann umarmten wir uns und ich wollte gehen, doch er hielt mich an meinen Handgelenk fest und zog mich zurück, drehte mich zu um.

"Sofia...", fing er an, und ich ahnte, dass dieses Gespräch einiges verändern würde. Irgendwie lag so eine komische Stimmung in der Luft.
"Ja?", sagte ich zögernd, als er nach einigen Sekunden nicht weiter spricht.
"Ich... Bitte lach mich nicht aus dafür, aber ich glaube, dass...", stammelt er irgendwas daher.
"Sag es einfach, ich werde bestimmt nicht lachen", ermutige ich ihn.

"Sofia Finola, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt."

Bei diesem Satz schafft er es endlich, mir in die Augen zu sehen. Vorher war der Boden anscheinend interessanter gewesen.
Als die Wahrheit nun gesagt war, hielt ich die Luft an. Ich konnte es nicht glauben, dass sich Finnik in mich verliebt hatte!
Ich meine, wieso ausgerechnet in mich?

"Finnik, ich... Meinst du das ernst?", fragte ich nach. Ich wollte es einfach nicht glauben.
"Sonst würde ich es ja nicht sagen, oder? Das war aber noch nicht alles."
"Dann sag."
Wie man merkte hatte ich so gar keine Ahnung was er sagen - beziehungsweise eher fragen - wollte.

"Sofia, willst du mit mir zusammen sein?", brachte er nach einigen weiteren Sekunden der Stille über seine Lippen.
"Oh god, het spijt me!", sagte ich in meiner Muttersprache, was auf Deutsch 'Oh Gott, es tut mir leid' bedeutet.

Wieso ich das sagte anstatt "Ja" oder etwas ähnlichem? Weil Finnik ja nichts von meiner Herkunft wusste und somit auch nicht wusste, auf was er sich einlassen würde. Und ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt einen Freund haben dürfte.

"Finnik, ich...", fing ich an, wurde jedoch von ihm unterbrochen.
"Ja?"
"Ich... Ich kann nicht. Es tut mir leid, wirklich, aber du weißt eigentlich nichts über mich und ich will dir das nicht antun. Ihr werdet es wahrscheinlich eh bald alle erfahren, aber ich... es tut mir leid, Finnik."

Ich traute mich nicht, ihn anzusehen, doch plötzlich legte er seine Finger um mein Kinn und drehte es, so dass ich ihm in die Augen schaute.
"Du wirst deine Gründe haben, dass du 'Nein' sagst, aber was meinst du damit, dass ich nichts weiß über dich?"

Ich konnte ihm seine Frage nicht verdenken, an seiner Stelle hätte ich genau die selbe Frage gestellt. Doch was sollte ich jetzt antworten?
"Wie gesagt, ihr werdet es bald alle erfahren", wiederholte ich deshalb nur leise.

"Wenn ich alles über dich wissen würde und dich trotzdem noch das Gleiche fragen würde, würdest du dann 'Ja' sagen?"
"Ja", kam es über meine Lippen.
"Okay", erwiderte Finnik und blickte mir in die Augen.
Dann neigte er seinen Kopf zu mir herab und küsste mich.

Nur ganz zart und meiner Meinung nach viel zu kurz, und doch gleich schön wie beim ersten Mal.
Danach blickte er mir noch kurz in die Augen, bevor er ein paar Schritte zurück trat, sich umdrehte und in der Dunkelheit verschwand.

Ich berührte meine Lippen und ging das zuvor Gesagte erneut durch, irgendwie konnte ich es immer noch nicht glauben. Doch dann nahm ich meine Umgebung wieder wahr und mit wurde trotz Finniks Jacke kalt, weswegen ich schnell die letzten paar Meter zu "meinem" Haus ging.

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Hallo Leute!

Ich will die Wirkung des Kapitels nicht mit zu viel Text von mir kaputt machen, deswegen nur:

Bis bald
~Lisa🌻

Princess Undercover || ✔Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon