Die Hölle beginnt

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"Das Leben ist kein Ponyhof"....Tja das musste ich früh lernen aber kurz zu mir. Ich bin Anja, gerade 20 Jahre alt (fast 21) und bin Mutter eines Sohnes 1 Jahr alt. Mein Leben ist nicht sonderlich rosig verlaufen, eine Mutter die mich nicht liebt, viele Stiefväter, Gewalt, sexuelle Belästigung, Suizidgedanken, Depressionen, usw. Aber fangen wir von Vorne an.

Meine Mutter, zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre Jung, war mit mir bereits im 6 Monat schwanger als sie es erfuhr. Vielleicht ist das auch schon einer der Gründe warum zu mich nicht liebt wie es eine Mutter tun sollte. Naja aufjedenfall als ich zur Welt kam, war mein Vater noch mitten in der Ausbildung (er war also selten da). Meine Mutter kam eigentlich immer gut mit Kindern zurecht nur mit ihrem eigenen nicht. Sie schlug mich als Baby und tischte meinem Vater ausreden auf von wegen ich sei gegen den Türrahmen gelaufen dabei konnte ich noch nicht einmal laufen. Daraufhin schlug mein Vater mein Mutter, zu diesem Zeitpunkt wurde mein Vater langsam Alkoholiker. Meine Mutter hatte mich daraufhin nicht mehr geschlagen solange ich so klein war. Die Jahre vergingen und ich wurde auch älter, meine Mutter zeigte mir deutlich das ich ihr nicht viel Wert bin aber wie Kinder nunmal so sind vertrauen sie ihren Eltern blind. Ich war nun ca. 3 Jahre alt und mein Vater hatte seine Ausbildung abgeschlossen und war nun stark Alkoholiker, meine Mutter ließ mich immer mehr links liegen, ich liebte sie dennoch. Meine Mutter war da auch bald schon mit meiner kleinen Schwester Pia schwanger. Ich liebte es den Bauch zu streicheln, ihre tritte zu spüren und ich freute mich riesig auf meine kleine Schwester. Den Namen adurfte ich mir sogar aussuchen und ich entschied mich für Pia, weil eine Kita Freundin von mir Pia hieß und ich den Namen toll fand. Ca. ein halbes Jahr vor meinem 4. Geburtstag waren mein Vater, meine Mutter und ich an einer Tankstelle. Zuhause war viel Stress, meine Eltern stritten sich viel, schrien rum, ich wurde angeschrien, dies war mir als kleines Kind einfach zuviel. Naja aufjedenfall kam meine Oma und mein Opa zur Tankstelle weil sie tanken mussten, ich sah meine Oma und rannte zur ihr. Als ich bei ihnen ankam sagte ich das ich nicht mehr nachhause möchte und erklärte sogut ich konnte warum ich nicht mehr Heim möchte. Meine Oma und mein Opa nahmen mich mit und wir sind zum Jugendamt. Meine Oma erklärte was zuhause los war und es wurde entschieden das ich erstmal bei meiner Oma Leben konnte. Ein halbes Jahr lebte ich bei meiner Oma in der ich viel Spaß hatte mit meiner Oma, meinem Opa und meiner Tante. Wir waren viel im Garten, haben viel gebastelt, usw. Kurz nach meinem 4. Geburtstag kam meine kleine Schwester zur Welt und kurz darauf musste ich wieder zurück zu meiner Mutter. 2-3 Monate nach der Geburt meiner meiner Schwester erzählte meine Mutter viel Mist über meinen Vater und ließ ihn aus der Wohnung prügeln von meinen Onkel. Die beiden trennten sich und von da an ging die Hölle erst richtig los. Ich musste mich mit 4 Jahren viel um meine Schwester kümmern weil meine Mutter überfordert war mit zwei Kindern. Ich übernahm zum großteil die Mutterrolle. Ich fütterte sie, ich wickelte sie, bin Nachts aufgestanden wenn sie geschrien hat und spielte mit ihr. Für mich war das zu diesem Zeitpunkt normal. Jetzt weiß ich das es nicht normal war. Als meine Schwester zu reden begann, nannte sie mich Mama statt Anja oder Anni. Wen sie sich wehgetan hatte kam sie zu mir, wenn sie kuscheln wollte kam sie zu mir, wenn sie aufs Töpfchen musste kam sie zu mir. So übernahm ich immer mehr die Mutterrolle für sie, aber es machte mir nichts aus. Seid der Trennung zu meinem Vater hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihm weil meine Mutter es verboten hatte. Sie manipulierte mich sodass ich ihn nicht mehr als meinen Papa sah, sondern als meinen Erzeuger. Meine Mutter hatte immer wieder wechselnde Partner, aber sobald einer ihr helfen wollte besser mit dem Geld umzugehen oder wenn es darum ging ihr zu helfen einen Job zu finden, trennte sie sich sofort weil sie keine hilfe wollte. Das Verhältnis zu meiner wurde immer schlechter, ich wurde immer trotziger und machte immer mehr mein eigenes Ding. In der ersten Klasse fiel ich eine Treppe hinunter als ich meinen Schulranzen holte weil ich abgeholt wurde. Ich brach mir meinen Ellbogen, meine Oma (die mich abholte) rief einen Krankenwagen und hinderte meine Lehrer daran meinen Arm zu bewegen. Als der Krankenwagen kam rief meine Oma meine Mutter an und sagte ihr das sie ins Krankenhaus kommen soll da ich mir den Arm gebrochen habe. Ich wurde vor Ort (auf dem Schulhof) noch in leichter Nakose gelegt da sie mich von meinen Schulranzen befreien und mich in den Krankenwagen ohne schmerzen bekommen wollten. Als ich aufwachte im Krankenhaus war meine Mutter dort und versprach mir, das wenn ich nach der OP wieder aufwachte, sie da sein würde. Mit diesem versprechen kam ich in den OP und mein Arm bzw mein Ellbogen wurde wieder gerichtet. Als ich aufwachte war meine Oma und mein Opa da aber meine Mutter nicht. Ich dachte sie kommt nochmal mich besuchen aber dem war nicht so. Sie hatte mich allein im Krankenhaus gelassen ohne mich zu besuchen. Vier Tage nach der OP wollte ich wieder nach Hause. Meine Oma kam mich jeden Tag besuchen und als ich ihr sagte das ich nach Hause möchte redete sie mit den Ärzten und rief danach meine Mutter an das sie ins Krankenhaus kommen soll u, die Entlassungspapiere zu unterschreiben. Ich kam nach Hause und meine Mutter kam mit mir garnicht klar, sodass meine Oma mich zu ihr holte und mir mit meinem Gips half. Sie wusch mich, zog mich um usw, halt alles was ich mit Gips nicht alleine tun konnte. Meine Oma kam sogar mit zum Fäden ziehen und zur zweiten OP wo mir die Drähte rausgenommen wurden. Nachdem ich keinen Gips mehr hatte bin ich wieder zu meiner Mutter, diese wieder einen neuen Partner hatte. Er war einer mit der schlimmsten. Er war Alkoholiker und aggressiv. Er zwang mich Sachen zu essen die ich nicht mochte, er schlug uns und belästigte uns sexuell (meine Schwester und mich). Dann kam meine Mutter in eine Phsychatrie. Dieser Mann trennte sich von ihr. Meine Schwester und ich lebten in dieser Zeit bei meiner Oma. Ich durfte mal wieder richtig Kind sein und musste mich nicht um meine Schwester kümmern. Als meine Mutter wieder da war hatte sie den nächsten Freund, den sie in der Phsychatrie kennengelernt hatte. Meine Oma und mein Opa versuchten ihr klar zu machen das dieser Mann uns Kindern und ihr nicht gut tun würde, doch meine Mutter stellte sich stur und so kam es das ich keinen Kontakt mehr zu meiner Oma haben durfte. Ich vermisste meine Oma sehr. Der Freund meiner Mutter kümmerte sich gut um meine Schwester aber ich wurde immer hinten angestellt. Eines Tages war ich beim Frühstück so sauer das ich diesen Mann beleidigte weil er meiner Schwester etwas erlaubte was ich nie durfte. Ich bewarf ihn sogar mit meiner Honigstulle. Kurz darauf wurde mir einfach alles zuviel und hatte das erste mal in meinen Leben aufgeben wollen. Ich wollte und konnte nicht mehr, wollte nicht mehr Leben. Da wollte ich das erste mal Selbstmord begehen. Ich wollte als Zweitklässlerin aus dem Fenster springen. Kurz bevor ich springen wollte kam meine Schwester ins Zimmer, schaute mich an, fängt an zu weinen und sagte "Mama tu es nicht!". In diesem Moment hatte ich meinen Grund zum kämpfen gefunden. Ich konnte meine Schwester nicht alleine lassen. Ich konnte nicht zulassen das ich sie ohne meinen Schutz zurück lassen kann. Ich stieg vom Fenster und umarmte sie. So begann ich, sie immer zu schützen, jeden ärger auf mich zu nehmen und ihr somit eine tolle kindheit zu ermöglichen. Meine Mutter trennte sich von ihren Freund und er fing daraufhin an uns drei zu stalken. Er lauerte uns überall auf, stand ständig vor unserer Tür usw. Nach einer Weile ließ er es sein und meine Mutter lernte wieder jemand neues kennen und trennte sich und lernte wieder jemand neues kennen. Irgendwann kam der Mann der das Fass zum überlaufen brachte. Er war wieder ein Alkohilker, keinen Job, keine Ausbildung usw. Im ersten Jahr der Beziehung behandelte er meine Schwester und mich okay, nicht sonderlich gut aber okay, doch dann heiratete meine Mutter ihn und er zeigte sein wahres Gesicht. Er trank immer mehr und schrie mich nur noch an, er gab mir mehrere Monate Hausarrest (kp ob das jetzt so richtig geschrieben ist), verbot mir alles. Er war nur noch betrunken, zwang uns ihn Papa zu nennen, zwang mich mit ihm zu kuscheln und schlug mich. Jeder Tag war ein Kampf, ich litt immer mehr darunter und teilte dies auch meiner Mutter mit doch sie nahm ihn in Schutz und machte mich für sein mieses Verhalten mir gegenüber verantwortlich. Ich schrieb ihr mehrere Briefe wo ich ihr alles erklärte wie es mir ging. Doch sie zerriss die Briefe nur und gab mir die Schuld. Ihr war das alles egal und ich suchte immer mehr die Fehler bei mir. Ich fing an mich zu ritzen und nachdem ich mal wieder einen riesen Streit mit meinem Stiefvater hatte, wollte ich wieder aufgeben. Ich setzte die Klinge an und wollte mir die Pulsader aufschneiden. In diesem Moment kam mir meine Schwester wieder in den Sinn und ich sagte mir immer wieder das ich sie nicht mit diesem Mann und dieser Frau alleine lassen kann. Ich beschutzte sie immer mehr und immer wenn mein Stiefvater sie schlagen wollte ging ich dazwischen und kassierte die schläge. Ich musste sie doch beschützen. Dann an dem Geburtstag meiner Schwester (ich war da ca. 12 Jahre alt) wollte ich ihr einen Kuchen backen um sie zu überraschen. Meine Mutter erlaubte es mir und ging mit meinem Stiefvater einkaufen und in eine Kneipe. Als die beiden wieder kamen war mein Stiefvater total betrunken. Er sah den Kuchen und wollte direkt auf mich los. Da nahm mich meine Mutter zum ersten mal in Schutz und sagte das sie es mir erlaubt hatte. Daraufhin trieb mein Stiefvater meine Mutter in die enge. Ich wusste sie hatte Platzangst also zog ich ihn von meiner Mutter weg. Ich sah ihn an und sah das er nun komplett ausrastet und schickte meine Schwester schnell in ihr Zimmer. Meine Mutter machte ihre Tür zu damit sie nichts davon mitbekam, denn mein Stiefvater packte mich am Hals und drückte mich 2 cm neben dem Schlüsselhaken an die Wand und würgte mich. Meine Mutter schrie in an er solle mich loslassen doch er tat es nicht. Durch die schreie kam ein Nachbar runter und klopfte, meine Mutter öffnete die Tür und unser Nachbar sah sofort was los war. In dem Moment trat ich meinem Stiefvater zwischen die Beine. Den kurzen moment wo mein Stiefvater von mir abließ schrie ich meinen Nachbarn an das er meine Schwester hier rausholen soll. Er holte meine Schwester aus dem Zimmer und wollte sie gerade aus der Wohnung bringen als mein Stiefvater mich wieder packte und würgte. Der Nachbar schickte meine Schwester zu seiner Mutter eine Etage höher und rief die Polizei während er meinen Stiefvater versuchte von mir zu lösen, was kurz darauf gelang. Er schickte mich auch zu seiner Mutter hoch und hielt meinen Stiefvater von mir fern. Als die Polizei kam erzählte ich ihnen alles, meine Mutter jedoch nahm meinen Stiefvater wieder in Schutz und spielte alles runter. Die Polizei nahm ihn nicht mit weil er durch den Alkohol ja nicht zurechnungsfähig sei. Also blieb er bei uns und schlief seinen Rausch aus. Am nächsten morgen hatte er einen blauen Fleck am Arm (den er sich vom stoßen am Türrahmen auf dem weg ins Schlafzimmer zugezogen hatte) und beschuldigte mich das ich ihn dort geschlagen hätte was aber nicht so war. So kam es zum nächsten Streit. Ein paar Wochen später gingen er, meine Mutter und meine Schwester einkaufen. Ich nutzte die Chance und packte ein paar Sachen und haute ab. Ich ging zum Jugendamt, dies rief meine Mutter an und meine Mutter schrie gleich das alles was ich sagte gelogen sei. Das Jugendamt entschied das ich zum Schutz für mich erstmal ins Heim komme und am nächsten Tag ein Gespräch mit meiner Mutter gibt. Nach der Nacht im Heim, kam das Gespräch mit meiner Mutter und meine Mutter versprach das sich jetzt zuhause alles ändern würde. Also bin bzw musste ich zurück. Tja Pustekuchen, nichts änderte sich.

Die Zeit verging und es hatte sich nichts geändert. Ich erfuhr das meine Uroma verstorben ist und eine Welt zerbrach für mich. Kurz darauf träumte ich von meiner Uroma und wo sie immer wieder nur sagte "Es ist Zeit". Dies wiederholte sie immer wieder. Kurz darauf hatte mein Vater mit mir wieder Kontakt aufgenommen über Facebook. Ich erzählte ihm erstmal garnichts von der Situation zuhause. Ca. einen Monat nachdem ich wieder Kontakt zu meinem Vater fiel mein Vater ins Koma. Für mich brach wieder eine Welt zusammen. An meinem 13. Geburtstag gratulierte meine Mutter mir und ich fragte ob sie mir einen Kuchen backen könnte. Darufhin eskalierte es wieder zwischen mir und meiner Mutter und sie sagte mir das es ein Tag wie jeder andere ist und ihr größter Fehler im Leben sei. Meine Mutter, mein Stiefvater und ich rasselten immer wieder zusammen.

Das Leben ist kein PonyhofWhere stories live. Discover now