I forget just why I left you, I was insane

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Elena

Als ich die Pressekonferenz auf YouTube sehe, muss ich die ganze Zeit lächeln. Einer meiner Schüler hat das Video im Netz gefunden und wir streamen es gerade mit einem Beamer, wir sind dazu extra in den Medienraum gegangen. Seitdem sie sie kennen gelernt haben, stalken sie Alex ganz schön. Als ich sie in dem Video sehe, bekomme ich große Augen, sie sieht in dem Video so unglaublich gut und vor allem selbstbewusst aus. Als wir zu der Stelle kommen, wo sie meinen Anruf mittendrin annimmt, werde ich rot und der Kurs lacht. Ich kann es gar nicht fassen, dass sie tatsächlich eine Pressekonferenz unterbrochen hat, um mit mir zu telefonieren. Das ist eindeutig nicht mehr die Alex, die ich damals kennen gelernt habe, vielmehr ist es die ältere, reifere Version von ihr, die mir jedoch nicht weniger gefällt. Fasziniert beobachte ich die Abgeklärtheit, mit der sie die Fragen, die ihr gestellt werden, beantwortet. Als es zu der Frage kommt, ob sie eine Beziehung hat, halte ich die Luft an. Als sie verneint, bin ich gleichzeitig erleichtert und sauer. Erleichtert, weil sie sich an unsere Absprache hält und sauer, weil ich es am liebsten jedem erzählen würde. Jeder will sie und jetzt da jeder weiß, dass sie zu haben ist, wird es auch jeder versuchen, sie für sich zu gewinnen. "Also sind Sie noch, wie man es allgemein ausdrückt, zu haben?" Innerlich fluche ich, natürlich muss sie das bejahen. Mist, Moment, was hat sie gesagt? Sie hat gesagt dass sie nicht mehr zu haben ist? Innerlich schmelze ich dahin, wenn sie jetzt hier wäre würde ich vermutlich ihr gesamtes Gesicht mit Küssen bedecken. Ich muss zu ihr, ich muss sie spüren, schmecken, fühlen.

Ehe ich mich versehe, habe ich die Stunde beendet und alle ins Wochenende geschickt. Ist es wirklich schon eine Woche her, dass wir uns gesehen haben? Ich vermisse sie wie blöde und in mir reift ein Plan. Ich weiß, dass sie dieses Wochenende in Frankfurt ist. Schnell fahre ich nach Hause und werfe ein paar Sachen in eine Tasche. Dann renne ich schnell ins Bad und hole meine Toilettenartikel, die ich ebenfalls in die Tasche werfe. Innerhalb von 10 Minuten habe ich alles zusammen und sitze wieder in meinem Auto, nachdem ich die Tasche in den Kofferraum gelegt habe. Ich drücke das Gaspedal durch und bin nach anderthalb Stunden in Frankfurt. Verdammt, durch meinen überstürzten Aufbruch habe ich vergessen mich zu erkundigen, wo Alex ist. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass sie vermutlich bereits in der Konzerthalle ist, also gebe ich die Adresse in das Navi ein und fahre los. Als ich angekommen bin, parke ich in der Nähe des Hintereingangs und begebe mich dann zu diesem. Als ich davor stehe, atme ich einmal tief durch und klopfe, worauf ich mich einem Zwei Meter Muskelpaket gegenüber sehe. Er knurrt mich an, dass hier kein Eintritt ist und das ich um die Halle herum zum Vordereingang gehen soll. Einen Augenblick überlege ich, dem Folge zu leisten, aber ich bin nicht nach Frankfurt gekommen um ein Vanessa Montero Konzert zu sehen, sondern um Alex Sommer zu sehen, meine Freundin. Es fühlt sich gut an, dass zu denken aber ich konzentriere mich wieder auf den Muskelberg vor mir, der gerade die Tür schließen will. "Könnten Sie bitte Loretta Montero holen, sie erwartet mich," bitte ich ihn eindringlich. "Name?" knurrt er und ich nenne ihm diesen.

Nach einer Weile geht die Tür wieder auf und ein Lockenkopf schaut ums Eck. Ich grinse, als ich Loretta sehe, sie grinst auch und zieht mich in eine heftige Umarmung. "Da ist ja meine Lieblingsschwiegertochter", ruft sie, was mich rot werden lässt, wobei ich mich bei dem Gedanken ertappe, nichts dagegen zu haben. "Alex hat mir gar nicht gesagt, dass du kommst," lächelt sie mich an, als sie mich ein kleines Stück von sich weg schiebt. "Sie .....weiß nicht dass ich komme, war eine spontane Entscheidung," erwidere ich leise, weiß ich doch eigentlich gar nicht, ob sie mich bei sich haben will, schließlich haben wir abgemacht, dass sie mich besucht und nicht anders herum. "Gott sei Dank bist du da, ich kann ihr Geheule langsam nicht mehr ertragen." Ich sehe sie fragend an. "Sie erzählt mir mindestens 250 Mal am Tag wie sehr sie dich vermisst und das sie bei dir sein will." Ich kann nicht verhindern, dass sich mein Gesicht zu einem breiten Grinsen verzieht. Ehe ich mich versehe, zieht sie mich hinter sich her. Kurz darauf öffnet sie eine Tür und schiebt mich hindurch. Aus dem Augenwinkel sehe ich eine Bewegung in der hinteren Ecke. Alex läuft hin und her, sie hat mich noch nicht gesehen. Mit ein paar Schritten stelle ich mich ihr in den Weg. Sie hat ihren Blick auf dem Boden und rennt in mich rein. "Fuck", flucht sie ärgerlich und nimmt dann ihr Gesicht hoch, um den Störenfried zu sehen, der sich ihr einfach in den Weg gestellt hat. Ungläubig weiten sich ihre Augen und sie reißt mich in ihre Arme. In der nächsten Sekunde spüre ich ihre Lippen auf meinen ......endlich. "Was....was machst du hier?" fragt sie, als sie den Kuss löst, weil wir beide keine Luft mehr bekommen. Ich werde rot. "Ich....wir haben das Interview während des Kurses gesehen.....ich wollte dich sehen."

why not ...... forever?Where stories live. Discover now