Get lucky {Julien Bam - FanFiction}

Rohrbruch

Geplant war der Ausflug in den Stock über mir bestimmt nicht, eigentlich bewegte ich mich kaum aus der Wohnung, nur wenn es notwendig war. Ich war nicht faul, keineswegs.. nur im Umgang mit anderen Menschen tat ich mich schwer. Glaubt man mir meist nicht, wenn man mich einmal zu Gesicht bekommt und meine Community glaubt das schon gar nicht, aber ich war das was man introvertiert nannte.

Mit einer Kamera zu reden war etwas ganz was anderes als mit richtigen Menschen. Auch wenn ich keine große Youtube-Berühmtheit war, es würde mich schlichtweg umbringen würde man mich erkennen und im worst-case auch noch ansprechen. Was sagt man in solchen Situationen bitte?

Ich würde gar nichts sagen, sondern einfach meine Beine in die Hand nehmen und los rennen- Aber jetzt im Moment brachte mir diese Einstellung reichlich wenig, denn man hatte mich aus meiner sicherer Umgebung vertrieben und scheuchte mich nun förmlich die Treppen hinauf.

Wasser!

Unheimlich viel Wasser tropfte von der Decke meines Wohnzimmers und ruinierte meinen wunderbaren Laminatboden. So schnell ich konnte war ich aufgesprungen und hatte mich mit einer Rolle Küchenpapier bewaffnet.. bis ich merkte, dass es nichts brachte.

Es war also unausweichlich... ich musste klingeln.. wenn mir meine Technik lieb war und sie war mir verdammt lieb!

Juliens POV

Da ließen mich die Jungs mal allein- fuhren nur schnell zum Baumarkt und ich sollte den Dichtungsring auswechseln... Das konnte ja nur nach hinten losgehen- Nichts da mit  'Das packst du schon Ju!'.

Das Wasser schoss mir nur so entgegen und ich hatte Mühe nicht einen Mund voll mit Spülwasser zu schlucken. Verzweifelt kramte ich nach dem Handtuch, welches ich in meiner Hosentasche gesteckt hatte, damit ich halbwegs wie ein fähiger Handwerker aussah- Fakt war jedoch, solche Arbeiten überließ ich lieber den Leuten vom Dienst, schließlich kam auch kein Heimwerker zu mir und drehte Youtube-Videos, obwohl die Vorstellung-

Nein Ju nicht abschweifen, du hast hier ein ernsthaftes Wasserproblem und das kalte Nass nahm einfach kein Ende, selbst nicht als ich das Handtuch in die schmale Öffnung stopfte.

Zumindest schoss es mir jetzt nicht mehr um die Ohren, sondern tropfte beharrlich auf den Küchenboden. Ich sollte einen Handwerker oder so etwas ähnliches anrufen, bevor sich noch jemand-

Es klingelte-

War ja klar, dass bei meinem Glück sofort das ganze Haus nach oben kam und sich beschwerte! Ein wenig betroffen schleppte ich mich also zur Haustür, öffnete diese und blickte einem jungen Ding entgegen.

Sie hatte braunes, welliges Haar, welches ihr in leichten Locken über die Schulter fiel und ihre grünen, aufmerksamen Augen fixierten meine nackten Füße. Ich räusperte mich- schließlich hatte ich nicht den ganzen Tag Zeit... Wasserstand in der Küche war mein derzeitiges Problem!

"I-Ich.. eh... " Das Mädchen brach ab und ich warf prüfenden einen Blick über meine Schulter, ehe ich die Tür weiter aufschob und sie mit einer Geste, die sie wohl nicht sehen konnte, da sie mir immer noch auf die Füße blickte, einlud einzutreten.

"Immer herein spaziert in die nasse Stube! Ich bin gleich wieder da, ich muss nur einen Handwerker anrufen..", versicherte ich dem schüchternen Mädchen, die immer noch draußen vor der Tür stand.

Kurz verweilten meine Augen auf der Kleinen, ehe ich mit dem Kopf schüttelte und mich daran machte einen Handwerker ran zu holen, bevor ich mich um die 'vermeintliche' Beschwerde meines Gastes kümmern konnte.