VII

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"Wie meinst du das, Liebes?" fragte der Pharao erstaunt.
"Schau sie dir doch mal an, braune Haare, helle Haut, braune Augen... Erinnert dich diese Beschreibung an irgendein Paar, was wir gut kannten?"
"Meinst du das Ehepaar Meyer?" fragte der Pharao erstaunt.
"Was wisst ihr über meine Eltern?" schlich ich mich ins Gespräch.
"Du warst gerade erst gerade einmal sieben Jahre alt. Deine Mutter arbeitete hier im Museum am Empfang, während dein Vater nachts auf die Ausstellungsstücke aufpasste, da dieses Museum von Diebstählen geplagt war. Doch eines Tages kam deine Mutter aufgelöst zu uns mit dir auf dem Arm. Du hast geweint. In eurer Wohnung war ein Brand. Dein Vater verlor während des Kampfes gegen das Feuer das Bewusstsein. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Deine Mutter weinte und gab dich zu uns, wir sollen auf dich aufpassen. Da wir ohne die Tafel trotzdem jede Nacht lebendig wurden, versorgten wir dich einzelne Tage, erst dann fand man dich. Deine Mutter ist deinem Vater gefolgt, bis heute gingen wir aus, dass sie am gebrochenen Herzen starb. Sie war noch so jung und dennoch verlor sie ihren Lebenswillen, trotz eines Kindes. Man brachte dich nun zu deiner Tante, wo du aufwachsen solltest. Getrennt von uns, getrennt von den Erinnerungen deiner Eltern."

Pia war geschockt. Sie wusste von dem Brand in der Wohnung. Aber man erzählte ihr, dass ihre Eltern gleichzeitg starben und sie zu dem Zeitpunkt bei ihrer Oma war. Sie konnte es nicht fassen. Nie wurde ihr das gesagt. Aber warum standen dann trotzdem am Grab die selben Todestage? Wenn ihre Mutter nur eine Nacht später im Museum auftauchte.

"Wie ist das möglich? Meine Mom starb doch mit meinem Vater!" Schrie ich schon fast verzweifelt. 
"Das sagte man dir. Nur das Feuer war abends und in dieser Nacht kam deine Mutter mit dir und dann ging sie wieder in die Wohnung, die da schon bereits ausgebrannt war, um an seiner Seite zu sterben." klärte die Gemahlin des Pharaos mich auf.

Für Pia war dies zu viel. Sie brach zusammen. Aufgefangen von Ahkmenrah und Nick, war der Sturz nicht allzu schlimm.
Nick überließ Ahkmenrah die weinende Pia.
Das Königspaar schaute gespannt dem Schauspiel zu.
Hatte sich ihr Sohn in dieses Mädchen verliebt? In das Mädchen, was von guten Freunden geboren war...
Für Pia zerbrach eine Welt Stück für Stück. Sie wurde angelogen und musste sich jetzt von zwei Ausstellungsstücken oder ehemaligen Herrscher aufklären lassen, wie ihre Eltern wirklich starben.

"Nun gut. Es wäre vielleicht besser, wenn Ahkmenrah und Pia ihre Ruhe zu zweit haben, oder? Oder wollt Ihr einen anderen Gefährten an Eurer Seite?" sprach der Pharao sanft zu mir. Ich schüttelte den Kopf. Ich war zu nichts mehr wirklich fähig.
Ich wollte gerade einen sehr zittrigen Schritt machen, als ich spürte, wie mich jemand im Brautstyle tragen wollte. Ich ließ es geschehen, umso mehr Kraft hatte ich um diese Nachrichten zu verarbeiten.
Ahk brachte uns in einen kleinen Nebenraum, wo er mich absetzte und ich einfach an seiner Schulter weinte. Ungehalten. Einfach weinte.

Der junge Pharao war überfordert, wie solle er eine so aufgelöste Pia beruhigen. Immer wieder flüsterte er ihr leise beruhigende Worte ins Ohr. Nach etwas längerer Zeit, beruhigte sie sich.
Er schaute wie sie auf ihre Tattoos.

"Jetzt weißt du, warum unsere letzte Nacht. Warum die Sterne." flüsterte ich leise an seiner Schulter.
"Du brauchst nicht zu reden. Versuch es erstmal zu verarbeiten." sprach er leise.
Leicht schüttelte ich meinen Kopf.
"Ich fühl mich gerade einfach nur dumm. All die Jahre wurde mir ins Gesicht gelogen, dabei war ich noch paar Tage hier und wurde erst dann gefunden. Meine Mom brachte mich hier hin, meine Mutter. Die eigentlich gleich an der Seite meines Vater gestorben sein sollte. Weißt du wie sich das anfühlt, wenn man jahrelang angelogen wurde. Und jetzt erfährt man die Wahrheit durch vier jahrhundert alte Herrscher Ägyptens." sprach ich verzweifelt.
Bei dem Kommentar mit seinen Eltern lächelte der Pharao belustigt.
"Was soll ich denn sonst sagen?" lachte ich.
Ahkmenrah brach nun auch lachend aus und zuckte mit den Schultern.

Da war es! Das Lachen, was Ahk so gern hörte. Was er vor allem auch so gern sah. Er konnte sie nicht traurig sehen.
Nach etwas längerer Zeit kamen Nick und Larry rein und Ahkmenrah verließ den Raum und ging zu seinen Eltern.

"Du bist in sie verliebt." stellte sein Vater fest.
"Was nein, gar nicht." versuchte er sich gegen den Vorwurf seines Vaters zu wehren.
"Dann sag mir, was du ihr gegenüber empfindest, wenn du sie siehst."
"Ich finde sie stark, doch dennoch will ich sie vor allem und alles beschützen. Wenn sie lacht, ist es wunderschön und ich bekomme auch gute Laune.
Ihr habt Recht, Vater. Ich bin in sie verliebt." stellte er fest.

Langsam kamen Pia, Nick und Larry wieder zu der königliche Familie...

Aufsatz a la Pharao Where stories live. Discover now