Kapitel Drei

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Graysons Perspektive
Nach einer halben Stunde im Backofen, ist die Pizza knusprig gebacken. Mir läuft vor Hunger schon das Wasser im Mund zusammen. Ich greife nach einem Stück Pizza, aber Pauline schlägt mir die Hand weg. „Ich muss noch ein Photo für Instagram machen, lass die Pfoten weg.“ Ich verdrehe dramatisch meine Augen und seufze. „Willst du etwa, dass ich verhungere? Und sowas nennt sich meine beste Freundin.“, sage ich in einem jammernden Ton. Sie wirft mir einen bösen Blick zu und verteilt etwas Basilikum auf der Pizza. Anschließend macht ihr Smartphone, die für ein iPhone typischen Klickgeräusche und nach ein paar Sekunden hat sie wohl endlich ein gutes Bild geschossen. „Und dann kommt das gleich in die Story mit dem Hashtag „Healthy Lifestyle“, nicht war?“, sage ich und knuffe ihr in die Seite. „Ne, ich wollte eigentlich „Pizza with my bestie“ schreiben, aber vielleicht überlege ich mir das doch nochmal anders.“, antwortet sie während sie mich immer noch böse anblickt. „Ach komm schon, das war doch nur ein Scherz.“, erwidere ich, „Muss ich dich jetzt erst durchkitzeln, damit du wieder lächelst?“ „Ich bin nicht kitzelig.“, antwortet Pauline trotzig und legt schützend die Arme um ihren Bauch, da ist sie nämlich besonders empfindlich. Ich piekse ihr in die Seite und sie zuckt augenblicklich von mir weg. „Wenn du nicht kitzelig bist, warum hat das dann grade gekitzelt?“, frage ich sie in einem neckenden Ton. „Ist ja schon gut, ich gebe es ja zu, aber wag es ja nicht, mich zu kitzeln.“, sagt sie mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Ich gehe einen Schritt auf sie zu. „Ich? Dich kitzeln? Das käme mir im Traum nicht in den Sinn.“, antworte ich übertrieben scheinheilig, aber ich kann das sich anbahnende, verschmitzte Lächeln nicht unterdrücken.
Einen Augenblick später liegt meine beste Freundin, nach einer Kitzel-Attacke giggelnd auf dem Küchenboden und kriegt vor Lachen kaum noch Luft. „Du bist gemein.“, japst sie wenig später Atemlos, als sie mich böse anfunkelt. Sie sitzt gegen die Küchenzeile gelehnt und atmet immer noch schwer, aber sogar so, ist sie das hübscheste Mädchen dieser Welt. „Tut mir leid, aber es ist offiziell mein Job als dein allerbester Freund, dich unter allen Umständen zum Lächeln zu bringen. Also stell deinen „wenn-Blicke-töten-könnten“-Blick ab, sonst muss ich dich nochmal kitzeln.“, sage ich mit einem Achselzucken. Sie steht auf und nimmt sich ein Stück Pizza mit Ananas und Zwiebeln (wie widerlich). „Ist ja schon gut, Mister Gute Laune.“, sagt sie und grinst mich an. „Hattest du nicht auch einen unsterblichen Hunger?“, fügte sie hinzu, als sie mir bereits ein Stück Pizza auf den Teller tut und ihn mir hinhält. Ich bedanke mich nur und setzte mich auf die Couch.
Als sie sich neben mich gesetzt hat, frage ich sie: „Welchen Film wolltest du nochmal gucken?“ „Ach, ich wollte eigentlich einen Liebesfilm bei Netflix gucken, aber heute morgen ist mir ein viel schönerer Film eingefallen, den ich schon viel  zu lange nicht mehr geguckt habe.“ „Welchen denn?“, frage ich sie etwas verdutzt. Sie geht zu ihrer Tasche, holt eine DVD heraus und hält sie mir hin. „ „Die Schöne und das Biest“, wie passend.“, denke ich mir etwas bitter, aber lächle Pauline dennoch an und fordere sie auf, die DVD einzulegen. „Der Film passt doch perfekt zu meiner Situation. Ein umwerfend schönes Mädchen, dass von allen angehimmelt wird. Und dann so ein Biest, das sie auf Höflichkeit toleriert. So sieht es wohl aus.“
„Guck mal, was ich uns beiden mitgebracht habe.“, sagt Pauline und hält zwei Paar Plüschsocken vor mir hoch. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass sie schon wieder zurück war. Sie warf mir ein paar Socken in den Schoß und zog sich ihr Paar bereits an. „Wofür genau sollen die gut sein?“ „Naja, also erstmal zieht man die an die Füße. Das sind diese Klumpen, die du da am Ende deiner Unterschenkel hast. Ich dachte mir lediglich, dass solche Kuschelsocken bei diesem kalten Wetter ganz praktisch wären und außerdem sorgen sie für den gewissen Wohlfühlfaktor.“, antwortet meine beste Freundin und grinst mich an. „Na wenn das so ist,“ ich bücke mich und ziehe die Kuschelsocken über meine Füße „dann brauchen wir ja auch gar keine Fußbodenheizung mehr.“, sage ich und lache. „Doch, die brauchen wir trotzdem, so warm halten die Socken dann auch nicht und du weißt genau, dass ich immer kalte Füße habe.“, sagt sie und lässt sich neben mich auf das Sofa plumpsen.

Until she loves me... Where stories live. Discover now