5. Askaban fällt

33 4 2
                                    

Askaban. Vor 7 Stunden:

Ein Gewitter war aufgezogen und verdüsterte die Stimmung noch mehr. Der Himmel verdunkelte sich zunehmend und kalte Regentropfen prasselten nieder. Über 5 Meter hohe Wellen, schlugen an die Mauern des riesigen schwarzen Gebäudes. Insassen wurden unruhig und begannen zu schreien, einige lachten oder schnitten sich mit den Fingernägeln die Haut auf. Dauernd hörte man die Worte "Silencio" oder "Stupor", welche von den Auroren benutzt wurden, um die Gefangen verstummen zu lassen, oder im Fall der Fälle zu Bewegungsunfähig zu machen. In der obersten Etage Askabans waren einige große Fenster, von welchen man die gesamte Nordsee, sowie die kleine Insel sehen konnte, welche sich nur eine Meile entfernt im Wasser befand. An einem der Fenster stand ein älterer Mann mit einem blauen Umhang, der seine Stahlblauen Augen über die Reihe von Dementoren wandern ließ. "Bilde ich mir das ein oder hat sich die Anzahl unserer Dementoren drastisch dezimiert?": murmelte er und winkte zwei Männer heran.

"Bringt die Gefangen von Block 4 in den 17. Käfig und überprüft dann nochmal alle Sicherheitsmaßnahmen, die getroffen wurden!": schrie Binh. "Skinner und Roxter! Sichert Block 5 bis 6, nicht das noch jemand versucht diesen wundervollen Ort durch eine Hintertür zu verlassen."
Die drei Auroren standen am Rande eines riesigen Fensters ohne Scheibe, was mitten in der Wand war und hinter dem es steil nach unten zum Ozean ging. Fiel man hier hinunter, konnte man sich nirgendswo fesrhalten und schilderte hundert Meter nackte Steinwand entlang in das kalte Wasser.
Ein kühler Luftzug zerzauste Binh Koruster's weißes Haar.
Der Direktor Askabans hatte sich es wahrlich leichter vorgestellt, die Gefangenen aus Askaban zu bringen. Das Gefängnis war nun bereits über fünfhundert Jahre alt und sollte eine neue Form, sowie neue Plätze für weitere Insassen bekommen. Bryn und Faeden, zwei Auroren aus Schottland kamen aus einem der Gänge und gesellten sich zu dem Direktor.
"Die beiden Werwölfe aus Block 5 sind in ihren Käfigen.": raunte Faeden, ein Mann mit Blutunterlaufenen Augen, welcher eher wie ein Arbeitsloser Muggel aussah, als wie jemand, der seinen Job im Griff hatte. Dennoch war das hier die Elite. Selbst das Zauberergefängnis Nurmengard hatte nicht so perfekte Wachen, wie Askaban, dachte Binh und fasste sich nachdenklich an seinen Schnurrbart. Bis jetzt hatte es 14 Fluchtversuche gegeben und alle waren missglückt. Einmal hatte es ein Mann geschafft, aber das war vor seiner Zeit als Direktor gewesen. Zudem war damals alles anders gewesen. Todesser, ein anderer Zaubereiminister und außerdem war er ein Animagus gewesen. Er wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen.

"Sir, hören sie das?": sagte Skinner plötzlich, ein Auror aus Frankreich, welcher erst seit kurzem hier her beordert wurden war. Binh lauschte. Er ging langsam an den Rand des großen Fensters und schaute in das Gewitter. Nichts. Er drehte seinen Kopf auf die andere Seite. Nichts.

"Also entweder mein Gehör lässt mich im Stich oder ihres. Aber es ist totenstill, was soll ich schon hören?" In diesem Moment wurde ihm einiges klar.
"Sir, das ist es ja."

Die Gefangenen waren verstummt und unheimliche Stille breitete sich aus.

Ohne Vorwarnung erschien ein Dementor und packte Binh am Hals. Er hatte nicht mal die Zeit seinen Zauberstab zu ziehen, als die fliegende, Gesichtslose Kreatur mit wehendem Umhang langsam durch das Fenster schwebte und ihn wie ein Schutzschild vor sich hielt. Skinner hob seinen Zauberstab und wollte gerade seinen Mund öffnen, als der Dementor von dem Direktor abließ und auf ihn zuflog.

"Expecto Patronum": schrie in diesem Moment Faeden. Eine hellblaue Figur stieß den Dementor nach draußen, welcher sich im letzten Moment jedoch an Skinner festkrallte. Er zog Skinner bis zum Rand, des Lochs und saugte ihm dabei die Seele aus dem Leib. Mit ängstlichen Geschrei und Tränen in den Augen, versuchte dieser sich aus den Händen der Kreatur zu befreien, wobei der Dementor ihn losließ. Vergeblich versuchte Skinner sich am Rand festzuhalten, was bereits zu spät war und stürzte schreiend in die Tiefe.

Der Schwur des AlchemistenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt