No words needed

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Das Ticken der Standuhr in dem leicht beleuchteten Zimmer, welches spärlich, doch gemütlich eingerichtet war, mit großen Kastenfenstern, die jeweils eine Elle voneinander entfernt waren und dem Kamin, der eine warme Atmosphäre gab und das einzige Licht im Raum war, wurde durch das Trommeln des kalten Regens in dieser klaren Septembernacht, die nur ein Lüftchen zu sein schien, ohne Hinsicht auf eine Störung der friedvollen Atmosphere, übertönt. An diesem warmen, angenehmen Kaminfeuer, auf dem Bett sitzend, befand sich der Nosferatu Alucard, an die Wand gegen das weiche, weiße Samtkissen mit dem Rücken gelehnt, dem Prasseln des Regens zuhörte, als sei es ein Stück aus der Zeit der klassischen Musik, im Dur gehalten, mit ruhigen Klängen, ohne jeglichen Jähzorn aufkommen zu lassen. An ihn gelehnt, mit dem Kopf auf dessen Schoß, lag der Paladin Isariots, Alexander, der vier Tage lang nicht eine Minute seine Augen schließen konnte, um auch nur für wenige Momente sich dem Schlaf hingeben zu lassen, um abzuschalten und seine Kräfte sammeln zu können, als sei dies das was als das Normalste der Welt zu sein schien, was es in der Tat war. Nach vier schlaflosen Nächten hatte Alexander die Möglichkeit erhalten zu ruhen, und nahm diese an, da er das brauchte, nicht nur den kostbaren Schlaf, sondern auch die Wärme und Zuneigung des Vampirs, die er sich nie zu träumen gewagt hatte, auch wenn er sich danach sehnte, nach der Wärme und nach dem Vampir Alucard. All dies und seine Gefühle ließen ihn nicht in Ruhe, tagelang, wochenlang, seitdem er den Nosferatu zum ersten Mal erblickt hatte, seit ihrem ersten Kampf gegeneinander, seit ihrem ersten friedvollen Gespräch, das beide in dem Museumsgarten mit den weißen Rosen, den Birken, den Vögeln, auf der Bank geführt hatten. Es war um ihre Differenzen auszulegen, um Frieden untereinander zu schaffen, um etwas Frieden zwischen Iscariot und Hellsing zu bringen, auch wenn Maxwell und Integra noch eine große Hürde zu überwinden hatten, auch wenn dies einhundert Jahre dauern würde, es war ein kleiner, dennoch wichtiger Schritt. Und diesen Schritt haben Alexander und Alucard getan, beide in des jeweils anderen Armen liegend, nicht wissend, dass ihre Liebe nicht einseitig war. Beide waren der Annahme, deren Liebe war einseitig, sie konnten sich nicht eingestehen, dass der jeweils andere auch etwas fühlte. Doch nun lagen beide hier, unwissend über die Erwiderung deren Gefühle, dass es Liebe war wussten beide schon bereits, deren Herzen schlugen für einander, beide fühlten sich wohl und geborgen in der Gegenwart des Gegenübers.

Die Sekunden vergingen, wurden zu Minuten und später zu Stunden. es war tiefste Nacht und der Vampir Alucard spürte, wie die Müdigkeit ihn ebenfalls langsam übermannte, unfähig dagegen anzukämpfen, glitt er in den Schlaf hinein, den Kopf auf dem Kissen ruhend, direkt neben Alexanders. Dies gab ein friedliches, schönes Bild ab, als würde es keinerlei Schwierigkeiten auf dieser Welt geben, als würden beide in Frieden ruhen.

Der Morgen brach an, die warmen Strahlen der Sonne schienen durch die beigen Seidenvorhänge hindurch, das Bett in ein warmes Licht hüllend, als würden die Engel selbst die beiden Schlafenden segnen und sie sanft wecken.

Die Sonnenstrahlen kitzelten Alucards Gesicht, seine Augen flatterten langsam auf, ein wenig geblendet durch die warmen, hellen Sonnenstrahlen. Sein Gesicht war sehr nahe an dem von Alexander, nur wenige Zentimeter entfernt, fast so als sollten die beiden Liegenden sich küssen. Es vergingen nur wenige Sekunden bis der Paladin seine Augen öffnete und um einiges wacher und entspannter zu sein schien, mit leicht verschlafenen Blick auf Alucard gerichtet.

Solch einen Moment miteinander haben zu können war durchaus selten, Alucard wollte diese Möglichkeit nutzen, Alexander ebenfalls. Es war ein schöner Moment, erfüllt von Zärtlichkeit, den beide teilten, ohne jegliche Sorgen und Ängste, nur die Gegenwart des jeweils anderen genießend.
Beide verbrachten einige Momente in Stille, nur sich gegenseitig in die Augen schauend, alkes um sich herum vergessend.

Alucard legte seine rechte Hand auf Alexanders Wange, für einen Moment die Wärme des anderen spürend, sich dem hingebend. Alexander machte keinerlei Anstalten sich zu wehren, stattdessen nahm er Alucards Hand in seine, drehte seinen Kopf und küsste die Innenseite der Hand des Nosferatus. Diese zärtlichen Berührungen waren ausreichend für beide, um zu wissen, was sie füreinander fühlten, keine Worte konnten dem gerecht werden, keine Worte konnten dies beschreiben. Doch das brauchten beide nicht, Worte verkomplizierten all dies nur, sie gingen an dem eigentlichen Punkt vorbei. Alexander legte seine andere Hand um Alucards, für einen Mann ungewöhnlich schmale Taille und zog ihn dichter an sich heran. Dieser Moment war alles was zählte, all ihre Sorgen und Ängste waren für diesen kleinen Moment verflogen, nichts konnte sie dabei unterbrechen. Alucard legte seine Lippen auf die von Alexander, seine Augen schließend, sich dem hingebend. Alexander tat es ihm gleich, seine Augen schließend, den Kuss erwidernd.

Ihre Herzen schlugen füreinander.

Sie brauchten keine Worte um zu zeigen, wie sehr sie sich liebten.

No words needed (Hellsing Oneshot)Where stories live. Discover now