Namjoons Sicht:
„Sag mal Mell?" Mit einem lieben Lächeln löste das zierliche Mädchen neben mir ihren Blick von ihrem mehr als dicken Wälzer in ihrer Hand und legte ihren Kopf ein bisschen schief. Es kam nicht allzu selten vor, dass wir beide einfach nur hier saßen und lasen. Dies schien ein Hobby zu sein, welches wir teilten und es freute mich jedes Mal, wenn sie so wissbegierig alles erfahren wollte. Immerhin war das Heut zu Tage bei den Menschen eher weniger der Fall. Desto weniger sie lernen mussten, desto besser, jedoch schien sie in der Hinsicht anders zu sein.
„Was hattest du eigentlich vor Jobtechnisch zu machen, wenn du nicht bei uns gelandet wärst?"
Kurz blinzelte sie fragend und senkte ihren Blick nachdenklich. Es schien, als wüsste sie das selbst nicht so genau, was gut verständlich war. Immerhin war dies eine wichtige Frage, die sich offenbar jeder junge Mensch stellte, doch fiel mir auf, wie sie kurz in sich hinein lächelte und dann wieder zu mir sah.
„Aber nicht lachen, ja?" Neugierig auf ihre Antwort, nickte ich mit einem kleinen Schmunzeln. Schon oft fragte ich mich, was genau zu ihr passen würde. Vielleicht eine Cafébesitzerin. Oder doch lieber eine Lehrerin? Es würde aber auch zu ihr passen, wenn sie einfach in einem Büro arbeiten würde. Wobei... Bei genauerem überlegen würde das dann doch nicht so passen.
„Ich hatte mal vor ein Auffangcenter für Kinder und Jugendliche aufzumachen." Tatsächlich verwundert, sah ich sie an.
„Ein Auffangcenter?" Sie erkannte meine Verwunderung, doch lächelt sie nur und strich sich eine ihrer kurzen Strähnen hinter ihr Ohr.
„Blöde Idee, oder? Immerhin bin ich selbst so ein unsicheres Stück." Als sie dies sagte, konnte ich nicht anders, als gleich den Kopf zu schütteln. Ich meine klar, sie hatte schon recht. Doch war es mir schon früh aufgefallen, dass sie mit Menschen sehr gut konnte. Vor allem mit gebrochenen, wenn ich das so sagen dürfte. Zwar war mir unklar, warum dies so war, doch strahlte sie schon immer so eine Vertrautheit aus, dass es mir nie schwer fiel mit ihr zu reden. Sogar im Gegenteil. Ich erzählte ich oftmals schon fast zu leichtfertig Dinge, die in meinem Kopf umherschwirrten und ich war mir sehr sicher, dass Kinder ihr vertrauen würde. Alleine schon wegen ihrer lieben Art.
„Ich denke, das wäre der perfekte Job für dich." Das Lächeln auf ihrem Gesicht ließ mich auch gleich grinsen. Es schien schon immer, als wäre sie mit sich und allem im reinen, obwohl sie kein sonderlich angenehmes Leben hinter sich hatte und dass in ihren jungen Jahren.
„Denkst du?" Nickend, legte ich mein Buch bei Seite und drehte mich voll zu ihr.
„Genau, weil du selbst so gebrochen warst, denke ich, dass dir die Kinder vertrauen würden. Du wärst die perfekte große Schwester. Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass du eine tolle Mama wärst." Die Überraschung stand ihr im Gesicht und ihre roten Wängchen verrieten den Gedanken, der ihr offenbar sogleich in den Kopf schoss, doch befürchtete ich, dass ich sie da enttäuschen müsste.
So sehr wir uns dass alle auch wünschen würden, doch Kinder könnten die beiden wohl kaum bekommen.Allerdings erschien ein leicht unsicheres lächeln auf ihrem Gesicht.
„Mit Kindern könnte ich wohl eher weniger dienen, doch würde ich anderen gerne Helfen. Es gibt viel zu Wenig Menschen, die sich denjenigen annehmen, die es am meisten bräuchten, aber nie zeigen." Nun war ich tatsächlich etwas verwirrt. Allerdings lächelte das Mädchen vor mir wie die Sonne selbst und sah mich so lieb an, dass ich manchmal wirklich vergaß, durch was sie alles mal gegangen war.
„Was meinst du damit, dass du mit Kindern weniger dienen kannst?" Ich hoffte sehr, dass diese Frage nicht zu persönlich wäre. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn ihr diese Frage viel zu unangenehm gewesen wäre. Immerhin war ich ein Kerl und kein Mädchen sprach mit einem Mann gerne über solche Dinge, oder?

STAI LEGGENDO
Light Of The Darkness
FanfictionWas, wenn es eine Entscheidung wäre. Eine einzige kleine Entscheidung, die dein Leben komplett auf den Kopf stellen würde. Würdest du es tun? Und das selbst in dem wissen, das du keine Ahnung hättest, was mit dir passieren würde? Vor diesem Problem...