Kapitel 25 - Kannibale

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Mir stockte der Atem, als Lukes Hände noch ein Stück höher wanderten und nun auf meinen unteren Rippen ruhten. „Was tust du da?", hauchte ich. Als Antwort wurde eine Spur aus feuchten Küssen meinen Hals entlang gezogen und auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut. Die Luft entwich mir mit einem überraschten Keuchen, als der Australier plötzlich fest zupackte und mich einfach so aus dem Stuhl hob. Einen Moment lang befand ich mich in der Luft, dann wurde ich auf der Küchenarbeitsfläche abgesetzt und Luke beugte sich nah zu mir. Unwillkürlich wich ich zurück, bis ich schmerzhaft mit meinem Kopf gegen einen der Hängeschränke stieß. Er war wie in Trance und schien das gar nicht zu bemerken. Ein Wimmern entwich mir, als der Blondschopf seine Hände meine Oberschenkel hinaufwanden ließ und mich so heftig küsste, dass unsere Zähne schmerzhaft aneinander stießen. Es gab vielleicht Menschen, die so einen groben Umgang genossen, aber ich gehörte definitiv nicht zu der Sorte. Ich wollte, dass Luke damit aufhörte, doch er war viel zu stark und alle beschwörenden Worte brachten nichts. Das hier grenzte ja schon an Nötigung.

Verzweifelt tastete ich neben mich, bekam eine halbvolle Wasserflasche zu packen und zog sie dem Australier mit aller Kraft über den Kopf. Er klappte zusammen wie ein Kartenhaus im Wind und kam mit einem ungesunden Geräusch am Boden auf. Erschrocken starrte ich auf ihn hinab. Hatte ich ihn umgebracht? Die Frage klärte sich, als eines seiner Beine zuckte, was mich so erschreckte, dass ich blitzschnell aus dem Zimmer flitzte.

Vorsichtig lugte ich in die Küche und konnte mich nicht entscheiden, ob ich Luke dort liegen lassen oder ob ich ihn irgendwie in mein Bett schaffen sollte. Wenn ich es mir genau überlegte, würde es auch reichen, wenn ich ihn auf die Couch schleppen würde.

20 Minuten später war mir extrem warm und ich hatte Luke gerademal bis in den Flur gezogen. Es klingelte an der Tür und ich ließ den Arm des Bewusstlosen frustriert zurück auf den Boden fallen, um zu öffnen. Das dunkle Holz der Tür knarrte als sie aufschwang und ich starrte die beiden Menschen, die davor standen verdutzt an.

"Sami, Aaron? Was macht ihr den hier und dann auch noch zusammen?", verwundert legte ich den Kopf schief. Trotz des schummrigen Lichtes meinte ich zu erkennen, wie meine besten Freunde leicht rot anliefen. Kurz verweilten wir so, dann stürmte Aaron an mir vorbei in den Flur. Zu seinem Unglück übersah er in seiner Eile Luke, blieb an seinem Bein hängen und so machte sein Gesicht Bekanntschaft mit dem Boden.

Sami und ich fingen beide schallend anzulachen. Er war so ein Dussel. Bedröppelt setzte A sich auf und rieb sich die Wange. "Aua", murrte er. "Momentmal, was macht Hemmings hier auf dem Boden? Und wieso", mein bester Freund stieß Luke in die Seite "rührt er sich nicht?" Mit großen Augen trat Samira zu den beiden Jungs am Boden heran: "Er lebt aber noch oder?" "Klar", ich zwang mir ein Grinsen aufs Gesicht. "Er ist gegen die Küchentür gelaufen und ich versuche ihn gerade aufs Sofa zuziehen." Galant rausgeredet. Wenn ich erzählen würde, was Luke wirklich gemacht hatte, würde Aaron ihn direkt ins Krankenhaus befördern. Wenn es um mich ging war er extrem beschützerisch, er war der Bruder den ich nie hatte. Es wunderte mich eh, dass A es gebilligt hatte, dass Luke hier wohnte.

Eine Stunde später hatte ich es mit der Hilfe meiner Freunde geschafft, Luke aufs Sofa zulegen. Ich hatte ihm ein Kühlpack geholt, Samira dem Niedergestreckten unablässig in die Wange gepiekt und Aaron hatte uns belustigt zugesehen. "Was macht ihr beiden überhaupt hier?", stellte ich eine Frage die mir schon seit geraumer Zeit auf der Zunge lag. "Ich hatte Langeweile und bin zu dir gefahren und dann hab ich Es an der Einfahrt getroffen", Sami zeigte auf A. "Dasselbe, ich hatte Langweile", seufzte mein bester Freund. Gerade als Sam wieder zu pieken wollte, zuckten Lukes Augenlider. Wie in Zeitlupe sah ich ihren Finger herunter schnellen und im nächsten Moment hatte der Blondschopf seinen Kopf gedreht, den Mund geöffnet und in Sams Finger gebissen. Wir erstarrten alle, bis die Gebissene anfing wie am Spieß zuschreien: "Er hat mich! Der Schlag hat sein Hirn durchgerüttelt und jetzt denkt er, er ist ein Kannibale. Helft mir!" Luke brauchte einen Moment um zu bemerken, in wessen Finger er da biss. Schnell gab er Samira frei und blickte sich verwirrt um: "Wie bin ich denn hierhin gekommen?" "Wir haben dich getragen.", grinste Aaron. Roberto ließ seinen Blick durch den Raum gleiten, bis er bei mir hängen blieb. Eine Sekunde ertrug ich seine blauen Augen, dann wandte ich mich schnell ab und sah den anderen Beiden dabei zu, wie sie sich um die Fernbedienung prügelten.

30 Minuten lang schauten wir schweigend eine Dokumentation über Wasserbüffel. Wer das Fernsehprogramm ausgesucht hatte wusste ich nicht, aber es war eine schlechte Wahl. Samira war nach wenigen Minuten eingeschlafen und rutschte immer wieder auf Aarons Schulter, der sie genervt jedes Mal unsanft weg stieß. Irgendwann hatte ich genug von Wasser und von diesen Viechern, also brachte ich die Fernbedienung an mich und schaltete weiter. Ich stoppte bei Herr der Ringe und A lehnte sich glücklich vor, wodurch Sam komplett umkippte und wach wurde. "Uhhh, Herr der Ringe. Kann wer Popcorn machen?", plötzlich hellwach blitzten ihre Augen erfreut auf. Es war klar, dass sie mich ansprach, denn die Beiden waren total vernarrt in die Trilogie und würden ihre Augen bis zum Ende des Films nicht mehr vom Bildschirm lösen.

Seufzend stand ich auf und ging in die Küche. Luke, den ich die ganze Zeit mit Blicken und Worten gemieden hatte folgte mir. Er blieb im Türrahmen stehen und lehnte sich dagegen, während ich versuchte an die Popcorn-Tüte im obersten Regal zukommen. Ich war zu klein und stampfte frustriert mit dem Fuß auf. "Warte, ich helf dir.", der Australier trat einen Schritt an mich heran. "Fass mich nicht an", panisch zuckt ich zur Seite und drückte mich an die Wand. "Hey, ganz ruhig ich werde dich nicht nochmal so anfassen wir vorhin. Es tut mir leid, was ich getan hab. Ich hab die Kontrolle verloren. Rot gesehen. Verzeihst du mir?", seine Stimme war ganz sanft und er hatte wieder den Hundeblick aufgesetzt. Abwägend sah ich ihn an. "Nagut", murmelte ich. "Yay", im nächsten Moment umarmte er mich. "Okay, genug Körpernähe für heute", lächelnd schob ich ihn von mir. Verlegen kratzte Luke sich am Hinterkopf: "Hatten Aaron und Samira eigentlich mal was miteinander?"
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Heyyy Cupcakes :D Kleiner Lückenfüller, der wirklich klein ist xd (dat Logik)

Ich glaube ich habe mich ein bisschen verschätzt was das Ende der Story angeht. Ich denke bis Weihnachten wird sie mindestens noch gehen :o (Jaja, ich und Planung)

Ich habe keine Ahnung, wem ich heute das Kapitel widmen könnte...ich hatte mir doch irgendwas aufgeschrieben *Zettel such* AHA! Hier! Die Widmung geht an hemmosbxtch ^^ Guckt euch ihr Profilbild an :'D Ich sterbe jedes Mal vor Lachen

Apropos Lachen. Ich häng euch ein Bild dran bei dem ich mich 'ne halbe Stunde nicht mehr eingekriegt hab xD Viel Spaß

~Myrilja <3

PS: Ich kann keinen Smut schreiben xd sry, x

Homeless Boy - Luke HemmingsOnde histórias criam vida. Descubra agora