18. Das ein oder andere Missverständniss

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Ich hatte mich wirklich nicht getäuscht. Sein Blick huschte ab und an zu meinem Gesicht. Und das immer wieder. Er fuhr sich durch die Haare. Das kam mir viel zu bekannt vor. Oh no. Durch die Haare fahren? Das heißt, er ist nervös. Wieso ist er nervös?

Seine Stimmung steckte mich an. Auch ich begann nervös zu werden und rutschte unbehaglich auf meinem Platz hin und her. Wurde unsicherer. Soll ich ihn darauf ansprechen? Oder irgendetwas dummes machen, um diese komische Stimmung aufzubrechen? Es würde helfen, ihn von mir abzulenken, oder? Aber, warte mal, etwas Dummes zu machen, wäre ja nur noch merkwürdiger! Hör auf in Panik zu verfallen! Denk dir lieber was Kluges aus! Wo ist dein Brain, wenn du es mal brauchst? Mach was!

>> Alex? << fragte ich dann plötzlich, aus einer Kurzschlussreaktion heraus. Er schreckte leicht auf und sah fragend in meine Augen. >> Ja? << fragte er etwas unbehaglich.

>> Wieso starrst du mich zwischendurch so an? << fragte ich gerade heraus und runzelte die Stirn. Er blickte ertappt drein, zog leicht den Kopf ein und lachte auf. >> Quatsch, ich starre dich doch nicht an. << Ich zog beide Augenbrauen in die Höhe, stellte seine Aussage damit offensichtlich in Frage. Ich weiß doch, was ich gesehen habe.

>> Und du bist dir ganz sicher, dass du nicht irgendetwas... eh, damit bezwecken wolltest? << brachte ich mit kurzem Zögern hervor. Er sah mich mit großen, nicht verstehenden Augen an. Seine Finger begannen unschlüssig, wahrscheinlich sogar völlig unterbewusst, mit seinen Lippen zu spielen.

>> Was genau meinst du denn jetzt, mit bezwecken...? << fragte er, während seine Finger noch immer mit seinen Lippen beschäftigt waren. Mein Blick wurde automatisch auf diese gelenkt. Ich hatte seine Frage innerhalb von kürzester Zeit schon wieder vergessen. Wieso ist mir noch nie aufgefallen, wie voll Alex Lippen eigentlich sind? Fragte ich mich verwundert.

>> Em? Hallo, bist du noch da? << holte er mich aus meinen Gedanken zurück, indem er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumwedelte.

Erschrocken blickte ich ihn an, als mir klar wurde, worüber ich gerade nachgedacht hatte, wurde sofort und augenblicklich knallrot. Was denkst du da? Ist doch egal, wie Alex Lippen aussehen!

Irritiert betrachtete er mein errötetes Gesicht. >> Ist alles okay mit dir? Soll ich mal ein Fenster aufmachen? Ist dir zu heiß, Em? <<

Er legte seine Hand prüfend erst auf seine und dann auf meine Stirn. Das macht es doch nur schlimmer, du Idiot! Dachte ich peinlich berührt und nahm seine Hand schnell von meiner Stirn, brachte etwas Distanz zwischen uns. Verwundert betrachtete er mich und meine Aktion.

>> Nein, alles gut, die Kombination aus Wärmflasche und Decke war wohl einfach Zuviel Hitze auf einmal. Ich leg eins davon gleich weg, setzt du dich wieder und erzähl lieber, was du sagen wolltest! << Sog ich mir eine Ausrede aus meinen Fingern und dankte meinem Hirn inständig für diese relativ plausiblen Worte. Kurz blieb er noch unschlüssig stehen, ließ sich jedoch nach einigen Sekunden wieder aufs Bett fallen und seufzte hilflos auf.

Was wird er jetzt wohl sagen? Meldete sich meine ach so nützliche, innere Stimme wenige Augenblicke später mit ihrer Panik zurück. Ich ignorierte sie, so gut ich es konnte und zwang mich, meine Aufmerksamkeit jetzt endlich 100 prozentig Alex zuzuwenden. Erwartungsvoll sah ich ihn an.

>> Okay, du hattest schon recht. Ich hab dich angesehen, weil ich mich gefragt habe, wann wohl der richtige Zeitpunkt wäre, um es anzusprechen...<< Ich spürte ein Gefühl in mir aufkommen, welches ich nicht benennen konnte. Ich kannte es nicht. Etwas erwidern konnte ich aber auch nicht. Still wartete ich darauf, dass er weitersprechen würde, damit ich endlich verstand, was das sollte.

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⏰ Last updated: Oct 25, 2019 ⏰

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Heartbeat ~ Es gibt kein &quot;Ohne Dich&quot;...Where stories live. Discover now