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"...naja und dann wurde er ins Krankenhaus gebracht und dort versorgt. Ich war gerade bei ihm und es geht ihm auch um Einiges besser, aber er kann definitiv nicht arbeiten."

Nachdenklich sah ich zum Himmel. Irgendwie erhoffte ich mir, von den Sternen eine Antwort zu bekommen.

"Soll ich den Laden dann alleine schmeissen? Ich bekomme das schon irgendwie hin ohne Jae. Was meinst du?"

Ein verzweifeltes Schnauben ihrerseits.

"Ich weiß, dass das wirklich viel verlangt ist. Aber ja, Kim."

Wobei, war da nicht noch die Anfrage dieses einen Entertainments?

"Was ist mit der Anfrage von SM? Sie hätten somit ihr Idol los, wir bekämen Werbung und ich hätte Hilfe bei meiner Arbeit. Für heute bekomme ich das schon alleine hin."

Ich lehnte mich an der Hauswand an. Es war wirklich kühl an diesem Morgen und ich hatte nur meine Küchenschürze um meine Kleidung gebunden.

In Kürze würde das Café öffnen. Und ich stand hier und telefonierte immernoch. Ich war so naiv.

"Natürlich, wieso ist mir das nicht eingefallen! Ich werde Jae davon berichten. Schreib du schonmal die Zusage an das Entertainment. Bis bald!"

"Bis bald, Chaeryeong."

Mein Handy fand seinen Platz in meiner Tasche und ich schloss den Forderingang auf. Erstmal würden sowieso nur einige Schüler kommen, um ihren morgendlichen Kaffee abzuholen.

Einige Bestellungen standen bereits fertig auf der Seite. Mit Namen und in speziellen Bechern. Das war hier üblich.

Der erste Besucher betrat das Café. Es war Jungkook, ein vorbildlicher Sportstudent.

"Namjoon! Was geht?"

Ich schlug bei ihm ein und zuckte nur mit den Schultern.

"Weiß nicht. Hab viel zu tun."

"Man, lass den Kopf nicht hängen. Wird schon werden", lächelte er und boxte mir leicht in die Schulter.

"Ja... wie üblich?"

"Korrekt."

Ich nahm also einen Becher Bananenmilch und einen mit Schokoladenmilch aus dem Kühlschrank, schob es über die Theke zu Jungkook und nahm den Betrag, passend, entgegen.

"Viel Spaß im Unterricht. Bau keinen Mist."

Jungkook winkte kurz und eilte dann auch schon weiter, zur Universität. Ein fleißiger Junge, muss man schon sagen. Nicht so wie ich.

Gegen Mittag richtete ich langsam einmal die Tische und den Außenbereich ordentlich her. Das übernahm sonst Jae immer. Aber der war ja nun verhindert, wegen seinem Unfall gestern. Ich bin nur froh, dass ihm nicht allzu viel passiert ist.

"Namjoon. Guck mal!"

Eines der Mädchen, denen ich meinen Namen verraten hatte, hielt mir einen kleinen Plüschbären entgegen.

"Für dich!"

Sie lächelte und ich nahm den Bären entgegen. Er sah wirklich niedlich aus und fühlte sich so unglaublich flauschig an. Ich bedankte mich, höflich wie ich war.

Das Bärchen fand direkt seinen Platz neben der Kaffeemaschine. Ein neues Maskotchen. Süß.

Sie setzten sich und ich brachte ihnen zwei Tassen Milchkaffee. Anschließend verweilte ich hinter der Theke und putzte zum fünften Mal über dieselbe Stelle.

Ein Besucher kam herein und setzte sich an Tisch 3.

Zu meiner Verwunderung war es kein Mädchen - seit wann setzte sich ein Junge, alleine, freiwillig in ein Café? Hatte er villeicht eine Verabredung? Oder, hatte er eine Wette verloren?

"Willkommen, werter Herr. Was darf ich ihnen bri-"

Ich starrte in seine Augen. Diese verdammten, wunderschönen Augen. Seim Gesichtsausdruck blieb neutral.

"S-seokjin, schön, sie wieder zu s-sehen!"

Ich verbeugte mich schnell und wartete darauf, dass er mir seine Bestellung aufgab. Einen Kaffee wollte er. Und diesmal zwei Kekse. Sein Blick landete wieder auf seinem Handy. Wieso hatte er sich an einen Tisch gesetzt?

Unter seine Tasse legte ich einen Zettel. So bemerkte er ihn nicht gleich sofort. Ich brachte Seokjin seine Bestellung und ließ ihn wieder für sich.

Was dachte ich mir nur dabei?

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er auf, brachte sein Geschirr zur Theke und flüsterte nur ein "Auf Wiedersehen, Namjoon."

Er hatte den Zettel also gelesen. Aber würde er mir auch schreiben? Mir, einem unprofessionellen Kellner in einem kleinen Stadtcafé?

Coffee || k.nj × k.sjWhere stories live. Discover now