12. Epilog

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„Mama, Mama, wach auf!" ruft Katie und hüpft auf dem Bett herum. Ich schnappe sie mir und ziehe sie zu mir um sie ganz fest zu umarmen. „Na du kleiner Flummi, hat Papa dir nicht gesagt, du sollst mich schlafen lassen?" frage ich grinsend und lasse sie nicht los, auch als sie versucht sich zu befreien. „Nein, Papa hat gesagt ich soll dich wecken!" sagt sie und hört auf sich zu wehren, stattdessen lächelt sie. „Es gibt Frühstück!" ruft sie und schafft es sich zu befreien, als ich meine Umarmung ein bisschen gelöst habe. Nach ein paar weiteren Sprüngen auf dem Bett, springt sie runter und läuft aus dem Schlafzimmer. Ich höre wie sie die Treppe runterpoltert und denke es ist besser aufzustehen, bevor sie wiederkommt. Mit der dicken Kugel, die ich vor mir herschiebe, schleppe ich mich aus dem Bett, schlüpfe in meine Pantoffeln und gehe die Treppe herunter. Ich gehe in die Küche, setze mich an den kleinen Küchentisch und schaue Tom dabei zu wie er Pancakes macht, während er versucht die beiden Energiebündel im Zaum zu halten. Katie ist mittlerweile schon 6 und kommt im Sommer in die Schule. Unser Sohn James ist gerade 4 geworden und ein richtiger Raufbold. „Wie geht's euch dreien?" fragt Tom an mich gewandt. Ich bin im 5. Monat mit Zwillingen schwanger und komme mir jetzt schon vor, als würde ich platzen. Wenigstens muss ich diesmal keine 9 Monate aushalten, denn Zwillinge werden immer schon früher rausgeholt. Trotzdem habe ich auch Angst, vor der Zeit nach der Geburt. Wir hatten ja schon bei den anderen genug zu tun, wie wird das erst wenn man zwei kleine Babys hat? Wie bei den anderen lassen wir uns wieder überraschen, was es wird, aber ich hoffe, dass es ein Mädchen und ein Junge wird. Dann wäre in meiner Vorstellung unsere Familie perfekt. Ich schwelge in meinen Gedanken, bis Tom mir einen Teller hinstellt und mich zurück in die Realität holt. „Uns geht's gut" sage ich und fange an zu essen. Nach dem Frühstück ziehen wir uns richtige Klamotten an, ziehen Schuhe und Jacke über und treten vor die Haustür. Tom hat unsere junge Border Collie-Hündin May an der Leine und James an der anderen Hand, während ich von Katie mitgezogen werde. Vor der Tür von unserem schönen, renovierten Landhaus in Kingston treffen wir auf Haz und Sophie mit ihrem Labrador Bucky und einem Kinderwagen, indem ihr knapp 1 Jahr alter Sohn Samuel sitzt. Wir gehen gemeinsam in den Richmond Park und machen einen gemütlichen Spaziergang. Sophie und ich setzen uns auf eine Bank und schauen dabei zu, wie Tom und Haz mit den Hunden und meinen Kindern spielen. Samuel sitzt auf Sophies Schoß und sie spielt mit ihm während ich meinen Bauch streichle. „Sie dir nur an, was aus uns geworden ist. Ausgewandert, Verheiratet, Mütter... Hättest du das gedacht, als wir damals den Urlaub nach London geplant haben?" frage ich und denke an diesen Urlaub zurück, der mittlerweile schon über 7 Jahre her ist. „Natürlich nicht. Aber es hätte nicht besser laufen können" antwortet Sophie und wir bleiben schweigend auf der Bank sitzen und genießen den lauwarmen Frühlingstag mit unseren Familien.

Love around the World 7Where stories live. Discover now