Teil 1

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1.

Leute, die sich Kopfhörer in die Ohren setzen, um ja nicht mit der Außenwelt zu interagieren. Und wenn man sie anspricht reagieren sie gar nicht oder agressiv.

Wenn meine Göre mit mir (als Mutter) so mit mir umspringt würde, würde ich auch Kopfhörer reinmachen, für mich selbst kochen und sie so lange irgnorieren bis sie weiß, was sie falsch gemacht hat. Sowas ist einfach unglaublich unhöflich, total unsozial und die Erfahrungen die einem vielleicht entgehen sind so viel mehr bedeutend als ein Lied, das du nach dem fünften mal hören eh nicht mehr hören kannst. Ein Gespräch mit einem Fremden, den du danach nie wieder siehst ist so wertvoll, selbst wenn es dich im ersten Moment langweilt.

2.

Fäkale, angelisierte Sprache

"Eh bitch, don't get me wrong wenn ich dir sage, dass du scheiße aussiehst." So und so ähnlich scheint beim Umgangton normal zu sein. Muss man sich permanent beleidigen? Fäkale Sprache benutzen, um auszudrücken wie Assi man drauf ist oder den Extrem der eigenen Worte zu unterstreichen? Es wirkt billig und völlig überzogen, wenn Leute so reden. Als kennen sie die Bedeutung von derlei Worten gar nicht mehr, was sie aber tun. Und gerade das macht es in meinen Augen umso schlimmer.

3.

Diskriminieren und Stigmatisieren

Damit meine ich Diskriminierung von allen. Das Mädchen, dass so aufgetakelt jeden Jungen umgarnt, Alkohol trinkt und Parties macht bis zum nächsten Tag. Sie hat vielleicht Probleme, ein geringes Selbstwertgefühl, Stress zuhause, ein verschobenes Verhälnis zu Männern oder einfach eine schlechte Sozialisierung durch Defizite, die sie in der Kindheit erlebt hat. Der nervige Streber, der immer Kontakt sucht und doch von allen gehasst und verlacht wird. Er wirkt komisch und unbeholfen in der Kommunikation, weil er nie gelernt hat mit den anderen zu interagieren, weil er nie Freunde hatte. Der dumme Lehrer/Ausbilder, der seinen Schülern nichts beibringt und dann eine sechs vergibt. Der Patient der nervt, weil er durch was auch immer gebrechlich ist. Sie alle zu diskriminieren ist leicht, sich über sie aufzuregen einfach, aber hinter ihre Maske zu schauen ist schwer. So viele Jugendliche stehen doch auf diese Bad Boy-Stories, doch sie sind zu schüchtern selbst eigene Erfahrungen zu machen.


4.

Falsche Freundlichkeit und allgemeine Unehrlichkeit

Einen Pullover nur tragen, weil die Freundin/der Freund ihn mag, Verletzlichkeit geheimhalten, so tun, als ob man immer gut drauf ist und eine Freundschaft vorgaukelt, obwohl man sich gar nicht versteht. Das ist der Punkt der mich stört. Was ist so schwer an Ehrlichkeit? Was so schwer daran, echte Freunde zu haben? Lügen haben kurze Beine und selbst wenn sie nicht auffliegen, du weißt sie, du weißt wann du gelogen hast und am Abend holt es dich ein und macht einen einsam und schwach. Aber wenn man das für den richtigen Weg hält, um eine Freundschaft zu halten, dann bitte.

5.

Der Hass auf Kinder

Geht man in ein Café schreit ein Kind, vielleicht rennt eines rum, spielt fangen mit einem anderen. Viele sind genervt, oft werden Familien aus diesem Grund aus dem Café geschmissen. Und warum? Weil die Kinder Kinder waren? Weil sie das kinderlose, glückliche Paar bei ihrem ruhigen Nachmittagstee gestört haben? Weil der Geschäftsmann sich nicht auf die Aktien konzentrieren kann, die ein workoholic wie er auch in seiner Mittagspause ständig im Auge hat wie eine kapitalische Maschine?

In einem Museum ertappte ich mich dabei wie ich ein Kind betrachtete, kaum ein Jahr alt und es herzzerreißend niedlich fand, wie es lief, alles mit großen Augen betrachtete und die Welt bestaunte. Und damit war ich in der Gruppe aus zwanzig Leuten allein. Stattdessen flogen mit Kommentare um die Ohren wie "Ihh, seht euch mal das Kind an, das sabbert voll." - "Irgendwie finde ich Kinder hässlich." - "Alter wie das läuft, voll behindert. Ich weiß nicht, aber irgendwie mag ich Kinder nicht." Das ist nicht normal in einer sozialen Gruppe! Klar, es gibt immer ein oder zwei die Kinder nicht mögen, dafür habe ich Verständnis, aber der allgemeine Trend hin zum Verachten von Kinder (besonders zwischen 0-5 Jahren) ist meines erachtens besorgniserregend. Anders gilt es sogar als schick und absolut nobel Kinder nicht zu mögen, behauptet man das Gegenteil wird man betrachtet wie ein Alien, manchmal sogar beschimpft von wegen, dass es ja sowieso genug Menschen auf der Welt gebe. Das ist wahr. Aber das liegt zu einem sehr großen Teil nicht an dir oder mir. Nicht an Europa. Wie viele Familien gibt es schon, die mehr als drei Kinder haben? (Und nicht Patchwork sind.)

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⏰ Last updated: Nov 17, 2019 ⏰

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Toxic!? - 100 Dinge die normal sindWhere stories live. Discover now