Prolog: Be honest

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„Zwei Daiquiri, bitte." Mit einem Nicken dreht sich der Kellner um und fängt sofort an die Drinks zu mischen. Flink wirbelt er die Flaschen durch die Luft und wirft mir dabei immer mal wieder einen eindeutig zweideutigen Blick zu, den ich mit einem Lächeln quittiere. Er ist mit Nichten mein Typ, aber ein bisschen Flirten schadet nie. Vor allem nicht, wenn man sich erhofft die Drinks gratis zu bekommen.

„Wäre es nicht zielführender einen Sex on the Beach zu bestellen, wenn du den Barkeeper vögeln willst."

Schwungvoll und mir ein Schmunzeln verkneifend drehe ich mich zu dem Störenfried um. „Sehe ich wirklich so aus, als hätte ich es so nötig mich so billig anzubieten?" Provokant lässt er seine Augen über meinen Körper hinab gleiten und auch wenn meine erste Intuition meinem Gegenüber eine Ohrfeige zu geben war, richten sich meine Brustwarzen auf. Innerlich verfluche ich mich dafür, dass ich keinen Bh angezogen habe, denn die kleinen Knospen drücken sich hart gegen den Stoff meines dünnen Shirts.

„So aussehen nicht, aber dich so verhalten schon." Hochnäsig ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe. „Ich weiß zwar nicht welchen Ansatz du verfolgst, wenn du so mit einer Frau redest, aber flachlegen wirst du so keine."

„Wer sagt, dass ich dich flachlegen will?"

„Niemand sagt das. Aber meiner Erfahrung nach verhalten sich Typen, wie du, in der Nähe des Objektes ihrer Begierde nicht anders." Abschätzig sieht er mich an und kurzzeitig verschwindet mein Mut, denn sein Blick ist so stechend, dass ich das Gefühl habe, dass er mir direkt in die Seele schaut.

Der Barkeeper, diesmal mit bedeutend verschlossener Miene, kommt mit meinen Drinks zurück und mit einem Fingerdeut zeige ich auf den braunäugigen Typen neben mir: „Die Rechnung geht auf ihn." Wenn er mir schon die Möglichkeit versaut, die Drinks vom Barkeeper spendiert zu bekommen, soll er dafür bezahlen. Augenblicklich schlägt der ernste Ausdruck auf seinem Gesicht in einen Spielerischen um: „Was bekomme ich von dir, Baby, wenn ich zahle."

„Du bekommst keinen Absatz in den Hintern, denn so wie du mich behandelst, so geht man einfach nicht mit einer Dame um. Nennen wir es mal Schadensbegrenzung." In seinem Blick spiegelt sich Empörung wieder, aber wieder wird sein Blick stechend und ich bin mir ziemlich sicher, dass er weiß, was er mit diesem Blick in mir auslöst, denn zusätzlich schleicht sich noch Stolz auf seine Züge. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, in der wir uns einfach nur anstarren, bis eine weitere Stimme zu mir durchdringt: „Mark, zahl einfach. Die Abfuhr hast du verdient. Dass du dich auch immer wie ein Wichser aufführen musst." Grinsend drehe ich mich zu meinem Unterstützer um und mir bleibt nicht verborgen, dass ich Sky mit seinem Auftauchen komplett abschreiben kann. Zugegeben seine blauen Augen sind beeindruckend. Trotz der gewissen Kühle in ihnen scheint sein Blick zu brennen - und zwar für Sky.

Ich drehe mich wieder zu Mark um und auch ihm scheint nicht entgangen zu sein, wie sehr die Luft zwischen den beiden aufgeladen ist. „Also Mark, der Barkeeper wartet." Mit einer Mischung aus genervt und amüsiert, legt er einen Schein auf den Tresen. Ihn provokant anlächelnd trinke ich einen großen Schluck und genieße das leichte Brennen mit der fruchtigen Note in meinem Hals. „Erfahre ich wenigstens wie die Dame heißt, die es geschafft hat, dass sich mein bester Freund gegen mich wendet?"

„Die Dame heißt Sky, aber mein Name ist Betty." Leicht verwirrt dreht er sich nach seinem Freund um und sieht nur noch, wie sich dieser mit meiner Freundin durch das Gedränge schlängelt.

Mit einem Räuspern richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Mark. „Sag mir bitte eines, hast du jemals mit dieser Art eine Frau rumbekommen?" Grinsend leckt er sich über die Lippen, was ich ungewollterweise sofort zwischen meinen Beinen spüre.

„Wenn du herausfinden willst, ob ich genug Übung habe, müssen wir uns nur eine stillere Ecke suchen." Leicht genervt verdrehe ich die Augen, wobei ich, zu meinem Missfallen, mehr von mir selbst genervt bin, dass er mich trotz seiner Art, von der ich immer mehr denke, dass sie nur Show ist, auf einer gewissen Ebene reizt. „Zweiter Strike. Beim Dritten geh ich."

Brown-eyed, rich Problem (Colorful Eyes 2)Onde histórias criam vida. Descubra agora