16. Dezember: Heiße Schokolade

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awak-e hat heute vor, euch den Montag zu verschönern. Dafür hat sie sich hingesetzt und euch einen tollen OS geschrieben :-) Lasst ihr doch einen lieben Kommentar da und hinterlasst ein Feedback in Form eines Sterns. Ich danke dir vielmals dafür, dass du beim diesjährigen Adventskalender dabei bist <3 

xx Michelle

Wörteranzahl: 2333


Dunkle graue Wolken hängen tief über New York und verdecken den wunderschönen Sternenhimmel. Schneeflocken rieseln von oben herab und gesellen sich zur großen weißen Menge auf der Straße.

Währenddessen verfangen sich einzelne Flocken in Louis' Haare, die bald mehr durchnässt als trocken sind. Vielleicht hätte er, bevor er das Haus verlassen hat, eine Mütze mitnehmen sollen. Aber soweit hat der 27-Jährige nicht gedacht.

Um Louis herum ist es laut. Überall hört man fröhlich klingende Stimmen, das Kreischen von Kindern mit einem dezenten Zuckerschock und aus den knackenden Musikboxen dröhnen die bekannten nervigen Weihnachtslieder. Kitschige Songs über die Liebe, Familie und den dicken Mann, der dich immer in Rot kleidet.

Außerdem ist es bunt. Zu bunt nach Louis' Geschmack. Er hätte neben seiner Wollmütze noch eine Sonnenbrille und Sonnencreme mitnehmen sollen. Weihnachtsbäume leuchten in allmöglichen bunten Farben, die verschiedensten kleinen Buden leuchten und glitzern um die Wette, wie die Reklameschilder vom Times Square. Vielleicht sogar schlimmer, da ist sich Louis nicht ganz sicher.

Seufzend legt Louis den Kopf im Nacken und betrachtet das riesige Willkommens Schild des New Yorkers Weihnachtsmarktes. Das grelle Licht brennt unschön in den Augen, weswegen er wieder sein Blick abwendet. Etwas unschlüssig steht er rum und weiß nicht so recht, warum er hierher gegangen ist.

Allein.
Wirklich ... ganz allein.

Es gibt keine Freundin oder keinen Freunden, der ihn hierher mitgenommen hat. Auch keine Kumpels, die auf die glorreiche Idee

gekommen wären in der scheiß Kälte herumzustehen und sich von den Schneeflocken einschneien zu lassen.

Nein. Louis war aus freiwilligen stücken hier. Und er hat ehrlich gesagt keine Ahnung warum. Um ihm herum sieht er nur Paare oder Grüppchen. Keine einzige Person, wie er. Gott, wieso ist er rausgegangen? Louis versteht sich selbst nicht mehr.

Wie gern würde er jetzt bei seiner Familie und Freunden sein. Aber verdammt, das geht nicht, weil alle mindestens zwölf Flugstunden von ihm entfernt sind. Seufzend kämmt er die Schneeflocken aus seinen Haaren raus, während er sich selbst dafür treten möchte, dass er so dumm gewesen ist.

So dumm, dass er nicht wie seine Freunde eine Woche früher nach Hause geflogen ist und nun jetzt wegen schlechten Witterungsverhältnissen in den Staaten festhängt. Louis schiebt seine Hände tiefer in die Taschen seiner dunkelblauen Winterjacke und ballt sie zu Fäusten.

Handschuhe hat er auch vergessen. Was kann er eigentlich?

Er neigt sein Kinn nach unten, um seine untere Gesichtshälfte, mit Hilfe seines Kragens und des wolligen Schaals, vor der eisigen Kälte zu verstecken. Dann setzt er sich in Bewegung und betritt den Weihnachtmarkt, da er immer noch vor dem Eingang steht. Er mischt sich unter die Menschenmassen und ist weniger als nach zehn Sekunden genervt.

Vielleicht soll er doch den ganzen Kitsch und Trubel den Rücken kehren. Louis liebt Weihnachten sehr, zumal morgen sein Geburtstag ist. Aber, wenn seine Familie über tausende Kilometer entfernt ist – was ist das bitteschön für eine Weihnachtszeit?

Larry-OS Adventskalender/2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt