Kapitel 1

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Mein Magen kribbelt nervös, als ich durch den Hogwarts-Express schreite und meine beste Freundin Ginny suche. Das ist unser viertes Jahr in Hogwarts und ich bin ziemlich zwiegespalten, was das neue Schuljahr angeht. Auf der einen Seite freue ich mich wahnsinnig, auf der anderen Seite bin ich nervös und habe irgendwie Angst. Das liegt an einer einzigen Person und es ist das Einzige, was Ginny so richtig an mir hasst...
Das ich in Draco Malfoy verliebt bin.
Letztes Jahr, als dieses Trimagische Turnier stattfand, wäre ich beinahe ausgerastet, als man mir erzählte, dass Draco mit dieser Pansy Parkinson dort war. Das hat sich allerdings in Schall und Rauch aufgelöst, als er mich ein einziges Mal angelächelt hat. Es ist peinlich, aber ein Lächeln reicht schon, um mich alles um mich herum vergessen zu lassen. Dabei weiß er vermutlich nicht einmal, dass ich in ihn verliebt bin. Dennoch behandelt er mich nicht allzu schlecht im Gegensatz zu anderen Halbblütern. Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich bilde mir immer was darauf ein und halte mich an diesem kleinen Hoffnungsschimmer fest.
Schließlich sehe ich flammende rote Harre in einem Abteil und eile hinein. Ginny springt sofort auf und umarmt mich fest.
„Wie immer auf den letzten Drücker."
„Tut mir... Nein, tut es mir nicht", lache ich und strahle sie an.
„Ich bin immer wieder froh, dass du den Zug nicht verpasst.", murmelt sie grinsend und wir setzen uns.
"Wie waren deine Ferien?", fragt Ginny mich und ich zucke nur mit den Schultern.
„Naja. Wie immer. Die Woche bei euch war super, der Rest wie gewohnt. Ich bin eigentlich ganz froh, wieder nach Hogwarts zu kommen."
Sie verdreht die Augen und ich weiß sofort, woran sie denkt. Und sie hat Recht. Dennoch sprechen wir schnell über etwas anderes, denn die Tatsache, dass ich unheimlich in Draco verschossen bin, macht sie ziemlich wütend und dann ist sie schnell ungehalten und wir streiten uns heftig, reden dann drei Tage nicht miteinander und einer entschuldigt sich dann wieder. So läuft es jedes Mal und deshalb vermeiden wir Konfliktsituationen wie diese. Ich kann es ihr ja nicht verübeln, dass sie ihn nicht leiden kann. Er kann ein richtig gemeines Arschloch sein, vor allem den Weasleys und Hermine gegenüber. Überhaupt ist er meistens ziemlich unfreundlich, aber zu mir weniger als zu allen anderen. Vielleicht kann ich ihn deshalb nicht einfach hassen, wie es alle anderen tun. Außerdem bin ich der Meinung, dass da irgendwas in seinen grauen Augen ist, dass nicht Abgrundtief böse ist. Ich habe nur noch nicht herausgefunden, ob ich Recht habe, aber ich habe vor, dies zu ändern. Vielleicht schon dieses Schuljahr, vielleicht wann anders.
In der Großen Halle gibt es das übliche Prozedere, aber etwas ist neu. Unsere Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste habe ich noch nie gesehen. Sie heißt Umbridge und ist vom Ministerium geschickt worden. Ganz in Pink steht sie am Rednerpult und drengt Dumbledore qasi weg, um selbst eine vollkommen bekloppte Ansprache zu halten. Sie ist mir auf Anhieb unsympathisch und ich habe ein ganz, ganz ungutes Gefühl bei dieser Frau. Dennoch gebe ich ihr eine Chance, denn jeder hat eine verdient. Oder
zwei, vielleicht auch drei. So gutglaübig bin ich.
Ich lasse mich relativ schnell ablenken, als ich Draco sehe. Er ist über die Ferien noch hübscher geworden.
Ich sehe ihn sehr lange und intensiv an und plötzlich erwidert er meinen Blick. Mein Herz beginnt an zu rasen und ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen, alles andere ist auf einmal verschwunden. Da sind nur diese tief, grauen Augen. Dann lächelt er mich kurz an, sieht dann aber wieder weg, als wäre
nie etwas gewesen.
Ich atme tief durch und reiße meinen Blick vom ihm los. Ich muss erst einmal wieder in Hogwarts ankommen, dann kann ich mich um alles andere kümmern.

Nach dem Essen gehe ich mit Ginny in den Schlafsaal und ich schneiße mich direkt ins Bett and starre den Stoffhimnel darüber an. Wenn ich nur wüsste, wie ich Draco einfach ansprechen könnte.
Ich verstricke mich in diesen Gedanken, bis Ginny mich schließlich ankeift: „Du bist manchmal echt nicht
auszuhalten, Val."
„Tut mir leid", murmle ich und ich weiß noch nicht mal, ob ich das ernst meinte. Es tut mir eigentlich nicht leid,
dass ich verliebt bin, aber ein kleines schlechtes Gewissen habe ich Ginny gegenüber schon. Aber ich kam
es nicht ändern. Sie sucht sich ja auch nicht aus, in wen sie verliebt ist.
„Du solltest dir das einfach aus dem Kopf schlagen", sagt sie jetzt strikt und ich seufze.
„Ja, sagt sich so einfach", murmle ich leise.
„Das ist so einfach!", fährt sie mich an. „Hallo? Draco Malfoy? Geht's noch ekliger und schleimiger und
bösartiger und gemeiner? Er ist ein Slytherin! Du hast gesehen, wie er mit anderen Leuten umgeht. Ihn
interessieren die Gefühle von seinen Mitmenschen überhaupt nicht. Es macht ihm sogar Spaß, Valerie!"
„Zu mir ist er aber nicht so!", rufe ich aufgebracht. „Ich weiß, dass er scheiße sein kann, aber er hat mich nie
so schlecht behandelt"
„Er hat doch noch nie mit dir geredet", zischt Ginny jetzt und ich beschließe in diesem Moment, sie zu
ignorieren. Ich ziehe die Vorhänge um mein Bett herum zu und sage nichts mehr, decke mich zu und lege
meinen Kopf auf das Kissen. Sie weiß, dass das nicht stimmt. Okay, wir haben noch nie ein großartiges Gespräch, aber er hat mich einmal davor bewahrt, von meinem Koffer erschlagen zu werden, mit den Worten: 'Das war knapp. Wir wollen ja nicht, dass du den ersten Tag in der Schule gleich im Krankenflügel verbringen musst. Pass gut auf dich auf.' Es war nicht viel, aber er war nett.
„Redest du jetzt nicht mehr mit mir, oder was?", fragt Ginmy genervt.
Ich schweige. Ich habe keine Lust auf diese Diskassionen und wenn das jetet noch weitergegangen
wäre, hätte ich etwas gesagt, was ziemlich fies gewesen wäre, deshalb spare ich mir das. Im Gegensate
zu ihr. Sie hat sich oft nicht im Griff was solche Dinge angeht.
Gut! Tut mir leid!", ruft sie plötzlich.
„Tut's nicht", murmle ich. „Du hasst ihn, ist ok. Aber auch gleich so auf mir rumzuhacken..."
„Ich will dich doch nur beschützen!"
„Ich kann ganz bestimmt auf mich selbst aufpassen", erkläre ich ihr langsam, damit sie es vielleicht
auch mal versteht.
Wenn du meinst", gibt sie zurück. „Können wir uns jetzt wieder vertragen?"
„Na gut", sage ich gleichgültig. Morgen können wir uns wieder vertragen. Jetzt muss ich erst ein mal eine
Nacht darüber schlafen.

Am nächsten Morgen haben wir zum ersten Mal Verteidigung gegen die dunklen Künste bei unserer neuen
Lehrerin und hier bestätigt sich mein Gefühl. Diese Umbridge ist alles andere als nett, obwohl sie so tut. Sie droht jetzt schon mit Strafen, obwohl der Unterricht noch nicht wirklich angefangen hat. Schulterzuckend sehe ich zu Ginny. Schlimmer als die Strafarbeiten von Snape kann es ja eigendlich nicht werden, oder?

In Love with Him // Draco Malfoy FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt