Türchen 11

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Brandt x Havertz für  Pieczkowski

PoV. Julian
Fix und fertig ließ ich mich zur Halbzeitpause auf meinen Platz sinken. Atmete einige Male tief durch, hustete leicht. Mein Hals brannte bei jedem Schlucken, wie die Hölle, durch die Nase bekam ich kaum Luft und mein Bauch krampfte immer wieder ein bisschen. "Alles gut Jule.", fragte Jacob neben mir und blickte mich besorgt an, sah ich so fertig aus. "Ja, alles gut.", nickte ich hastig und begann mein klatschnass an mir klebendes Trikot und das lange Funktionshirt, darunter gegen ein neues einzutauschen. Sonst holte ich mir hier auf dem Feld noch den Tod in diesem ekligen Schneeregen gemisch. "Julian, ist alles in Ordnung?", ertönte nun auch die Stimme des Trainers. "Ja, alles gut.", gab ich nur zurück und verschwand in Richtung der Toiletten, um mir die Nase richtig zu putzen. Das es mir selbst gegenüber nicht wirklich die beste Idee war zu spielen geschweigenden jetzt weiterzuspielen, war mir durchaus bewusst, aber heute war meine Chance Marco fiel erkältet aus und war erst garnicht mit gereist und bis jetzt war meine Leistung wirklich gut. Vielleicht hatte ich so größere Chancen in den Spieltagen nach der Winterpause auch auf meiner Lieblingsposition zu spielen. Die Erkältung würde ich übers Wochenende schon auskurieren können, bis ich am Sonntag zu Kai fuhr, das wir gemeinsam Weihnachten feiern konnten. So heftig war sie ja nicht. Eilig lief ich zurück zur Mannschaft, die heute sowieso schon auf etliche Stammkräfte verzichten musste, und lauschte Favres Anweisungen für die zweite Halbzeit. Schließlich wollte ich es heute perfekt machen.

"Hey Julian, willst du runter?", griff Jadon nach meinem Arm, als ich ein paar Schritte zur Seite taumelte. "Nein, war der Ball drin?", schloss ich kurz die Augen und atmete ein paar mal tief durch, hoffte, dass das Schwindelgefühl nachließ. "Ja, aber...", "Gut, dann lass uns die letzten Minuten zu Ende spielen.", unterbrach ich ihn mit leiser aber erleichterter Stimme, dann hatte sich der Zusammenstoß mit dem Torpfosten und der Brummschädel, den ich jetzt hatte, wenigstens gelohnt. "Julian, schau mich mal bitte an.", hielt mich Mats plötzlich fest, als ich zurück auf meine Position wollte. Widerwillig kam ich seiner Bitte nach, dass ich vermutlich aussah, wie vom Bus überrollt könnte ich ihm zwar auch sagen, aber wenn er wollte. "Du solltest raus.", stellte er dann trocken fest und wollte gerade die Arme heben, um dies Favre anzuzeigen, als ich nach diesen Griff. "Es geht, alles gut. Außerdem haben wir schon dreimal gewechselt, die Nachspielzeit werd ich schon überleben so schlimm ist es nun auch nicht.",wank ich hab, obwohl ich noch immer spürte, wie sich alles zu drehen schien. "Bist du dir wirklich sicher. Du siehst echt verdammt fertig aus.", "Ja, Mats alles gut. Lass uns weitermachen.", löste ich mich etwas genervt von ihm und joggte zurück auf meine Position, dass der Schiri endlich wieder anpfiff. Mit pochenden Kopfschmerzen und immer wieder kehrenden Schwindelattacken quälte ich mich die letzten Minuten über den Rasen und war froh, dass meine Mitspieler mich nicht immer unbedingt anspielten, wenn es nicht nötig war. Denn auch wenn ich den Jungs etwas anderes verklickert hatte, ging es mir ganz und gar nicht gut und ich war mir absolut nicht sicher, ob ich nicht gleich auf dem Rasen zusammen klappte. Erleichtert sank ich an Ort und Stelle auf den nassen und kalten Rasen, als der Schiedsrichter abpfiff. Mit geschlossenen Augen kugelte ich mich auf dem Rasen zusammen, hoffte das nun die pochenden Kopfschmerzen nun nachließen. "Julian, hey, Julian was ist los?", hörte ich unter dem Jubel unsere mitgereisten Fans einen ziemlich besorgten Marwin zu mir joggen. "Schlecht und kalt.", brachte ich zitternd hervor und öffnete meine Augen ein wenig. "Dann solltest du hier auf keinen Fall liegen. Komm ich bring dich nach drinnen.", hielt er mir seine Hand hin, um mir vorsichtig auf die Beine half. Sofort wurde mir wieder schwindelig und ich krallte mich an Marwins Arm, während kurzzeitig alles schwarz wurde. "Schwindelig?", legte der Schweizer mir erst seine Jacke über die Schultern und dann einen Arm um die Hüfte. Vorsichtig führte er mich vom Rasen der Sinsheimer Arena in Richtung der Katakomben. Leicht sank ich gegen seinen Körper spürte neben dem Schwindel, und den dafür verantwortlichen Kopfschmerzen, immer wieder ein leichtes Würgegefühl aufkommen, fühlte plötzlich unglaublich schwach und müde. "Schaffst du es noch bis zur Kabine?", kam es besorgt von unserem zweiten Keeper, worauf ich stumm nickte und dagegen kämpfte, meine Augen einfach zu schließen. "Ich geh nocheinmal raus zu den Fans. Kann ich dich allein lassen.", stützte er mich bis zu meinem Platz. "Ja, geh ruhig.", ließ ich mich sofort gegen den Schrank sinken und zog die Beine an den Körper.

Adventskalender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt