It's Christmas Time

16.12.19

•meet me under the mistletoe•

Der Tag gestern mit Niklas und seinen Freunden ist noch sehr schön gewesen. Nach dem Sieg sind wir zu Milo gefahren, auch wenn ich zuerst nicht wollte. Tabeas Freund ist echt sympathisch und auch mit Tabea komme ich sehr gut aus. Alles in allem ist es wirklich ein perfekter Tag gewesen. 

Auch vor der Schule bin ich ein totales Energiebündel, was echt untypisch für mich ist. Doch ich freue mich Niklas gleich wieder zu sehen und renne aufgedreht in unserem Haus herum. 

"Emma, du nervst!", brummelt meine kleine Schwester müde. 

"Lass mich doch gut drauf sein!", erwidere ich.

"Habt ihr beide heute Rollen getauscht?", schaltet sich meine Mutter amüsiert ein. Leider muss ich ihr Recht geben, normalerweise bin ich die, die am Morgen schlecht gelaunt ist. Naja, vielleicht kommt sie in die frühzeitige Pubertät, obwohl sie manchmal echt eine Dramaqueen sein kann, die kleine Maus.

Um Viertel nach sieben verlasse ich, immer noch bestens gelaunt, das Haus und mache mich auf den Weg zu der Bushaltestelle. Zu Schade, dass Niklas nicht mit dem Bus fährt, da er von seiner Mutter gefahren wird.

So verbringe ich die Zeit mit Jolina, die natürlich schon wieder alles erfahren hat, weil Liam auch nie die Klappe halten kann. Also muss ich mir die ganzen zwanzig Minuten die Schwärmerei, wie gut wir beiden doch zusammenpassen würden, von Jolina anhören. Freunde...

"Arrgghhhhhh", quietscht Jolina, als der Bus langsam zum Stehen kommt. 

"Was denn?", frage ich erschrocken.

"Er wartet auf!" Hä, wer? Suchend blicke ich aus der beschlagenen Scheibe und entdecke Niklas unter unseren Freunden. Bei seinem Anblick kommen die Schmetterlinge zurück, wie konnte man nur so unverschämt gut aussehen? Seine blonden Locken, die ihm leicht in die Stirn fallen,  die dunkelbraunen Augen und dieses strahlende Lächeln, das jedes menschliche Herz zum Schmelzen bringen konnte.  Ich beeile mich aus dem Bus zu kommen und kaum habe ich meine Freund erreicht, werde ich auch schon von Niklas in die Arme gezogen. Das kommt zwar überraschend, doch es lässt mich automatisch schmunzeln und ich schlinge meine Arme ebenfalls um ihn.

Als wir uns wieder voneinander lösen, sehe ich noch die verschwörerischen Blicke meiner Freunde. Wie selbstverständlich findet seine Hand meine und umschließt sie. Jesus Christus, darauf waren meine Gefühle und ich jetzt nicht eingestellt gewesen. Mit ineinander verschränkten Händen laufen wir zur Schule und es fühlt sich verdammt gut an. Zum Glück haben wir jetzt zur ersten Stunde miteinander Kunst und so müssen wir uns nicht trennen. Immer noch Händchenhaltend betreten wir, gemeinsam mit Lina und Jonathan den Klassenraum und setzten uns gemeinsam an einen der langen Tische.

"Du siehst heute echt hübsch aus", flüstert mir Niklas ins Ohr, während wir uns setzen. Meine Wangen werden warm und ich vergrabe mein Gesicht in meinem Schal. Er lacht leise und hebt mein Kinn, sodass ich ihn angucken muss. Seine Augen halten meine gefangen und ich verliere mich in ihnen bis uns der Knall der zuschlagenden Tür unterbricht. Die ganze Kunststunde über blödeln wir herum und auch Lina und Jonathan lassen sich auf unsere Plänkeleien ein.

Der Vormittag vergeht wie im Flug. Ich stelle mich schon darauf ein, alleine Bus fahren zu müssen, da Jolina noch einen Arztbesuch hat und somit von ihrer Mutter abgeholt wird. Doch heute ist das Glück definitiv auf meiner Seite, denn Niklas fährt mit mir nach Hause, weil seine Mutter länger arbeiten muss. Natürlich laufen wir auch noch gemeinsam nach Hause und bei meinem angekommen, drehe ich mich zu ihm. Schon zum zweiten mal an diesem Tag, versinken meine Augen in den seinen.

"Es ist unglaublich schön mit dir Zeit zu verbringen." Kleine Wölkchen bilden sich vor seinem Mund, wegen der Eiseskälte die uns umgibt. Als es zu schneien beginnt, landet eine Schneeflocke in seinen Haaren und schmilzt nach einem kurzen Augenblick wieder.

"Finde ich auch", hauche ich leise. Sein Gesicht nähert sich meinem und ich schließe die Augen, als seine warmen Lippen auf meine treffen.

Beta: tiffycult