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Ich und Aldon stehen wieder vor der Höhle als die Sonne aufgeht. Wir müssen auf die Jagd gehen, damit ich genug Kraft für das 'Training' habe.
Er läuft los und ich sprinte hinterher. Aldon ist schnell, sodass ich mühe habe mit ihm mitzuhalten. Er bleibt so plötzlich stehen, dass ich fast gegen ihn laufe.

"Riechst du das?", fragt er mich. Ich atme tief ein. Der Duft von Blut. Menschenblut. Ich nicke und renne in die Richtung, aus der der Geruch kommt, Richtung Wanderweg.
Je näher wir ihm kommen, desto vertrauter kommt mir der Duft vor. Als ob ich ihn schon einmal gerochen hätte.
Wir kommen am Weg an und laufen darauf weiter. Wir biegen nach rechts. Dann sehe woher der intensive Duft kommt und bleibe schlagartig stehen.
Niro. Er liegt bewusstlos am Boden. Mit Verletzungen übersät. Aldon läuft weiter. Ich renne schneller denn je los um ihn aufzuhalten. "Aldon, Nein!", rufe ich kurz bevor er Niro beißen kann und halte ihn fest. Mitten in der Bewegung hält er inne.

"Wieso?", fragt er verwundert," R
Ein leichteres Opfer kann es nicht geben"

"Das ist Niro. Er hat mir geholfen aus der Kirche zu fliehen", erkläre ich schnell. Ich hocke mich neben ihn, er ist mit Schnitten übersät, manche an seinen blassen Armen bluten noch.
Ich schlage ihm leicht gegen die Wange in der Hoffnung dass er aufwacht. Niro stöhnt, wacht aber nicht auf. Ich hebe ihn hoch, wie er mich damals in der Kirche.

"Ich bringe ihn zur Höhle", beschließe ich," Gehen Sie, Sie müssen jagen"
Ich wende mich von ihm ab und gehe in die Richtung aus der wir gekommen sind. Ich renne nicht sondern gehe, damit Niro nicht durchgeschüttelt wird.
So komme ich erst an der Höhle an, als es schon dunkel wird. Er ist noch immer bewusstlos, aber die Schnitte haben aufgehört zu bluten.
Ich lege ihn auf den Boden, gehe aus der Höhle, sammle Blätter und Moos und baue daraus eine art Bett, wo ich Niro drauf lege. Ich setze mich ihm gegenüber und warte.
Aldon kommt wenig später zurück. Er setzt sich neben mich. Er riecht nach Reh Blut.

"Erzählen mir bitte etwas von ihm", sagt er und deuten auf Niro.

"Er heißt Niro. Niro war der Freund der schwarzen Hexe", ich erzähle ihm alles was passiert ist.
Lasse aber dabei meine Gefühle für Niro weg, da ich mir selber nicht sicher bin, was ich genau fühle.
Wenn ich Niro anschaue, sehe ich einerseits den Vampir Jäger, der mich damals gefangen nahm.
Andererseits sehe ich den mitfühlenden Menschen der mich aus meinem Gefängnis befreit und dabei sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Als ich ende sagt Aldon nichts. Schweigend sitzen wir nebeneinander.

Der Kampf der ÜbernatürlichenOnde histórias criam vida. Descubra agora