13 - You told him?

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Juni
Frau Röllmann öffnete die Tür: ,,Dann wünsche ich Ihnen beiden viel Glück in der Schwangerschaft."
Ich bedankte mich noch, dann liefen wir aus dem Raum. Ich entdeckte Hannes.
,,Du hast das nicht wirklich gehört, oder?", fragte ich ihn.
,,Du bist schwanger?" Er riss die Augen auf.
,,Leise!", zischte ich Hannes zu. Im kompletten Flur wimmelte es nur so von Menschen. Es sollte nicht gleich jeder erfahren. Doch dafür war es schon zu spät.
,,Hey! Das Mädchen ist schwanger!", hörte ich jemanden rufen. Hilflos drehte ich mich zu meiner Mama um.
Sie packte mich am Arm und schleifte mich zu meinem Klassenzimmer. Auf dem Weg dorthin erntete ich viele neugierige Blicke. Im Klassenzimmer erblickte ich Nora. Sie kam auf meine Mutter und mich zugelaufen. ,,Was ist los, Zhara? Warum siehst du so aufgebracht aus?"
,,Hannes hat gerade etwas zu laut gesagt, dass ich schwanger bin."
,,Du hast es ihm gesagt?", fragte Nora überrascht.
,,Nein. Er hat gehört, wie Frau Röllmann uns viel Glück in der Schwangerschaft gewünscht hat." Ich schlug meine Hände vor mein Gesicht und ließ meinen Kopf sinken. ,,Oh nein."
,,Er kommt", informierte Nora mich.
,,Zhara, willst du mit mir nach Hause gehen?", fragte meine Mutter liebevoll.
,,Nein", ich schaute auf. Hannes stand im Türrahmen. ,,Ich will jetzt nicht abhauen wie ein Feigling."
,,Okay. Nora, passt du ein bisschen auf sie auf?"
,,Ja, natürlich mach ich das, Ivonne."
,,Dankeschön. Und Zhara?"
,,Ja?"
,,Komm doch bitte wieder nach Hause. Dein Vater ist nicht da und Milan und ich würden uns sehr freuen, wenn du wiederkommst, okay?"
Ich nickte.
,,Überleg es dir. Ich bin dann mal weg. Lass dich nicht runterkriegen!"
Ich nickte erneut und sie ging.
,,Was haben wir denn jetzt?"
,,Kunst", antwortete Nora, ,,Dafür müssen wir aus dem Klassenzimmer, an Hannes vorbei."
Ich lief zu meinem Spind, um meine Kunstmappe herauszuholen. Hannes kam zu mir.
,,Was willst du?", fragte ich. Ich musste kalt bleiben.
,,Hey! Doch nicht gleich so aggressiv. Ich wollte dich nur etwas fragen."
,,Schieß los." Ich versuchte genervt zu klingen, um nicht zu zeigen, wie überrumpelt ich von seiner plötzlichen Nähe war. Seit vier Monaten hatte ich nicht mehr richtig mit ihm geredet.
,,Bin ich der ... der Vater?" Er deutete auf meinen Bauch.
,,Nein! Was denkst du?" Ich schlug die Spindtür zu, lief aus dem Raum und knallte mit voller Wucht in Herr Davids. Scheiße!
,,Entschuldigung.", murmelte ich und lief schnell weiter. Nora holte mich ein.
,,Alles gut?"
,,Nein! Hannes hat mich gerade gefragt, ob er der Vater ist und danach bin ich gegen Herr Davids gelaufen." Ich hätte doch lieber mit meiner Mutter nach Hause gehen sollen.
,,Wir müssen uns irgendetwas überlegen. Ich schätze, dass du den Vater nicht bekanntgeben möchtest."
,,Nein, dann fliege ich von der Schule."
,,Du könntest es ausnutzen, dass Hannes noch etwas von dir will."
,,Wie meinst du?"
,,Bring ihn dazu, dass er sagt, dass er der Vater ist."
,,Nora! Das ist ja mal eine ganz andere Seite von dir! Du willst, dass ich ihn ausnutze?"
,,Genau."
,,Aber das ist doch total gemein!"
,,Überleg es dir. Wir müssen jetzt erstmal in den Kunstunterricht."

☆☆☆

,,Zhara?", meine Mutter kam in mein Zimmer. Ich hatte nach der Schule erst meine Sachen bei Nora geholt und war dann nach Hause gegangen. Meine Mutter und mein Bruder hatten sich sehr gefreut. Milan schien das Ganze, ohne mich und Papa, ziemlich mitzunehmen.
,,Ja, was ist?", fragte ich.
,,Kannst du mir verraten, wer dich geschwängert hat?"
,,Nein, dann erlaubst du mir nicht mehr dort hinzugehen."
,,Hast du mit Herr Stelzach geschlafen?"
,,Mama! Ich habe nicht mit meinem Klavierlehrer geschlafen! Der ist bestimmt fast 50!"
,,Also ich würde dich ja schon verstehen. Er sieht echt gut aus."
,,Raus Mama! Raus!", rief ich verstört, musste aber schmunzeln.

☆☆☆

,,Also, warum wolltest du dich jetzt mit mir treffen?", fragte Hannes mich am nächsten Tag beim Eis essen.
,,Ich wollte dich um etwas bitten." Ich nahm einen Löffel von meinem Schokoladeneis.
,,Und zwar?"
,,Wenn du sagst, dass du der Vater meines Kindes bist, kriegst du, was du willst."
,,Ich will dich. Du weißt, dass ich dich noch immer liebe."
,,Hannes..."
,,Lass mich dir beweisen, dass ich eine zweite Chance verdiene. Lass mich dir erklären, was mit Alicia war. Dafür sage ich, dass ich der Vater bin, okay?"
Ich hatte keine Wahl. Ich musste ihm zustimmen, sonst würde er nicht sagen, dass er der Vater ist. ,,Okay.", sagte ich schließlich, ,,Aber gib mir bitte noch etwas Zeit."

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