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"Seohyeon."
Augenblicklich riss ich die Augen wieder auf. Über mir erkannte ich Lay, wie er zu mir herunter starrte. "Was?", erwiderte ich grantig und starrte eisern zurück. "Schläfst du schon?", fragte er leicht neckisch und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Ich weiß nicht. Sieht es so aus als würde ich schlafen?"
Was stellte er eigentlich für dumme Fragen? Und der soll mal hier studiert haben. Seufzend richtete ich mich in meinem Bett auf und fuhr mir durch die Haare. Lay trat einen Schritt zurück. "Mir ist langweilig", gab er lustlos von sich. "Hast du keine Geisterfreunde, oder so?", fragte ich ihn müde, da ich eigentlich nur noch schlafen wollte. Der Geist schüttelte den Kopf und schaute dabei etwas zerknirscht drein. "Nein, ich hab keine Freunde." Okay, das tat mir jetzt schon etwas leid. Irgendwo verstand ich, warum Lay mir nicht von der Seite wich. Ich würde vermutlich auch bei der einzigen Person bleiben, die mich sehen konnte. Ich zog meine Beine an, sodass ich nun im Schneidersitz auf meinem Bett saß. "Okay und was möchtest du machen?", fragte ich ihn, woraufhin er sich auf den Boden fallen ließ und ebenfalls im Schneidersitz dort saß, aber daraufhin nichts erwiderte. Lay zuckte lediglich mit den Schultern und mir kam es so vor, als sei er etwas niedergeschlagen. Als ich ihn da so sah, überkam mich plötzlich ein Gefühl von Mitleid. Kurz dachte ich nach, als mir etwas einfiel. "Möchtest du vielleicht üben, Dinge zu berühren?", fragte ich ihn vorsichtig, da ich nicht genau wusste, wie er bei diesem Thema reagieren würde. Doch zu meiner Überraschung sah er erfreut auf und nickte mir lächelnd zu. Okay, diese Reaktion hätte ich jetzt nicht erwartet, aber ich beließ es dabei. Ich sah mich in meinem Zimmer um, bis mein Blick auf meinen Schreibtisch fiel. Dort lag viel Kleinkram herum, mit welchen wir üben konnten. Ich schlug meine Decke beiseite und stand von meinem Bett auf. "Yah Seohyeon, dass du auch immer so kurze Sachen tragen musst!", rief Lay auf einmal und hielt sich die Hand vor die Augen. Seufzend blickte ich zu ihm hinab. "Stell dich nicht so an. Langsam müsstest du doch daran gewöhnt sein.", gab ich jedoch nur zurück und sammelte die Sachen vom Schreibtisch ein. Als ich mich wieder zu ihm drehte, hatte er die Hand von seinen Augen genommen und sah mich leicht verstört und etwas errötet an. "A-aber ich bin doch nicht dein Freund.", stotterte er und nun hielt ich in meiner Bewegung inne. Mein linkes Auge zuckte leicht.Was hatte er da gerade gesagt? "Mein... Freund?", kam es flüsternd von mir und wie Lay wurde auch mein Gesicht rot. Gleichzeitig wandten wir unsere Gesichter peinlich berührt weg.

 Er konnte so etwas doch nicht sagen und mir dabei noch in die Augen schauen

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 Er konnte so etwas doch nicht sagen und mir dabei noch in die Augen schauen. Und warum reagierte ich so darauf? Da wir uns aber nicht ewig anschweigen konnten, räusperte ich mich. "Nun gut.", sagte ich und ließ mich vor ihm auf den Boden sinken. Den Kleinkram legte ich vor mir auf dem Boden ab. Ich sah, wie er zu mir hinüber lugte, schnell aber wieder weg sah. "Würdest du bitte deine Beine bedecken, das lenkt mich ab.", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Komischerweise nahm ich diesen Satz aber nicht negativ auf, sondern hatte das Gefühl, dass Lay ein Gentleman war. Bei diesem Gedanken machte mein Herz einen kleinen Hüpfer. Schnell zog ich meine Decke vom Bett und breitete diese über mir aus. Nun wandte sich Lay wieder komplett zu mir und sah dabei entspannter aus. "Dann lass uns mal anfangen.", murmelte ich und sah mir die Gegenstände genauer an. Mein Blick fiel auf einen Bleistift. "Okay, versuch mal diesen Bleistift in die Hand zu nehmen.", forderte ich ihn auf und er nickte mir ernst zu. Konzentriert sah er zu dem Bleistift und streckte seine Hand aus. Doch seine Finger gingen durch diesen hindurch und genervt seufzte der Geist vor mir auf. "Versuch es weiter.", ermutigte ich ihn und wieder nickte er. Doch wie zuvor, passierte bei den weiteren Malen auch nicht viel mehr. "Das gibt es doch nicht!", rief Lay verärgert, doch in diesem Moment stieß er den Stift an. Überrascht sahen wir beide auf. Auf seinem Gesicht bildete sich ein stolzes Lächeln, als mir plötzlich ein Gedanke kam. Ich erinnerte mich, dass Lay beim letzten mal , als er den Stein weggekickt hatte, ebenfalls in Rage war oder wie meine Nana jetzt sagen würde, energetisch aufgeladen war. Bei ihm war es wohl Ärger oder Wut, was ihn das Zustande bringen ließ und angestrengt überlegte ich, wie ich ihn dazu bringen konnte. Mir fiel das Gespräch mit meiner Nana, Yunseok und Lay von vorhin ein. Sie hatten angefangen über diesen Heechul zu reden und Lay schien bei der Erwähnung seines Namens nicht sehr erfreut. Ich hatte eine Idee. "Sag mal Lay, wer ist eigentlich dieser Heechul.", fragte ich gespielt neugierig und sah, wie seine Augenbraue gefährlich einmal nach oben zuckte. Langsam sah er zu mir auf, sagte jedoch nichts, also versuchte ich es weiter. "Ihr alle scheint diesen Heechul zu kennen, er ist bestimmt wichtig.", stichelte ich weiter und nun zogen sich seine Augenbrauen zusammen. "Wichtig?", murmelte er bissig und sah mir starr in die Augen.

Ghost Story [Exo Lay FF]Where stories live. Discover now