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Gnade ist das Herzstück jeder Tragödie. Und wenn es keine Höhe gibt, aus der man fallen kann, keinen Stolz auf das gelebte Leben, hat man nichts zu verlieren. Doch einmal im freien Fall der Ungnade, kann man ihre Dynamik nur umkehren, wenn man sie zum eigenen Vorteil nutzt.

Aus dem anfänglichen, normal starken Klopfen wurde allmählich ein Klopfen, welches unschwer zu ignorieren war.

"Zunächst dachte ich, ich sei zu voreingenommen, weil ich an derartiges, wie Zufälle, keinen Glauben schenke, doch ich habe in dem letzten Jahrzehnt zu viel gelernt. Wenn etwas absurd oder 'zu' ungewöhnlich erscheint, dann ist es dann meist auch", es gab zu viel, was nicht zusammenpasste und egal, wie sehr Norvina es versuchte, es wollte nicht funktionieren, "Diese gesamte Situation mit diesem sonderbaren Treffen, um Nereus auf die eigene Seite zu bekommen, was durch einen 'zufälligen' Angriff, genau zum rechten Zeitpunkt unterbrochen wird, weil er ablehnte und nur dadurch, nun doch an deiner Seite steht, ist sehr.... nein, ich formuliere es etwas anders. Auf den ersten Blick, scheint es nicht gut gelaufen zu sein, schaut man jedoch genauer hin, hätte es nicht besser für dich laufen können. Findest du nicht auch, dass ein wenig zu glattlief? Es ist ein gut geplantes Theaterstück. Der erste Akt besteht daraus, die Situation zu erläutern, gefolgt vom zweiten Akt, wo es darum geht, Spannung zu erzeugen, um die Menge zu fesseln und zuletzt, der dritte Akt, in dem es darum geht, dass alles gut wi..."

"Wirklich Norvina? Dir ist durchaus bewusst, dass nicht nur Nereus hätte sterben können, sondern auch die Garde, Vulko, du oder ich?", aber Norvina sah Orm mit hochgezogenen Augenbrauen und amüsierten Blick an, weil er nicht tatsächlich glaubte, sie kaufe ihm diesem Schwachsinn ab, "Bist du ausschließlich deswegen hier, um diese späte Zeit? Du weißt, deine Anschuldigungen sind haltlos."

"Mag sein, dass es keine Beweie für meine Annahme gibt, doch manchmal, reicht es vollkommen aus, der Person gegenüberzutreten und mit den Anschuldigungen zu konfrontieren", mit diesen Worten entgegnete Norvina Orms zufriedenes Lächeln, legte sie ihren Zeigefinger unter sein Kinn, den Daumen darauf und hob es ein wenig an, "Diese Welt wird von Milliarden Wesen bevölkert. Du versuchst mit aller Kraft, das, was dein Vater dich gelehrt hat oder zumindest versuchte, zu ignorieren. Beginne erst einmal in Atlantis. Sei für dein Volk ein König und dann, erst dann, hat dich der Rest der Welt zu interessieren. Nicht vorher."

"Sprach die Frau, die keine Königin sein wollte und mir nun vorschreiben möchte, wie ich zu regieren habe", ein Schmunzeln erschienen auf Orms Lippen nach ein paar ruhigen Sekunden, wo er ihre Hand von seinem Gesicht nahm und anschließend ihre Finger küsste, "Nicht heute, auch nicht morgen liebste Norvina aber eines Tages, wirst du es verstehen, das vergewissere ich dir."

"Ist lange her, dass ich diese Worte hörte. Muss eine ziemlich schlaue Person gewesen sein, die es sagte", ob diese Worte, die einst Norvina zu Orm sagte, hier zutreffend waren, war zu bezweifeln, "Ich hoffe, die Person behält damit recht. Nicht vorzustellen, wenn dem nicht so ist."

Die Zukunft würde zeigen, wer nun recht besaß, doch eines war nicht zu vergessen. Geschichte wird sich wiederholen.

✔for the Throne [Aquaman]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt