Kapitel 6

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Gerade noch rechtzeitig durchbricht der Elefant das Dickicht und wir stehen vor den anderen. Fridge hält das Juwel in den Händen und bevor wir es uns versehen greifen die Jaguare den Elefanten an, dieser jedoch wehrt sie mit Leichtigkeit ab.

Als Russel Ban Pelt, der Bethany eine Knarre an den Schädel hält, nun die Waffe auf uns richtet, packe ich Fridge und lasse mich mit ihm seitlich vom Elefanten fallen. Dabei lässt er jedoch das Juwel los, welches im hohen Bogen am Rande der Jaguar-Statue landet.

Ich richte mich auf und laufe auf Bethany und den Pelt zu. Bethany hat es geschafft ihm den Ellenbogen in die Rippen zu rammen, jedoch hat er ihr daraufhin kräftig eine rein gehauen, wodurch sie am Boden landet.

Gerade als er die Waffe hebt und sie abknallen will stürze ich mich auf ihn und reiße ihn mit mir zu Boden. Ich schlage ihm kräftig ins Gesicht und krabble auf die Waffe zu, welche er fallen gelassen hat, jedoch packt er mich am Fuß und zieht mich zurück. Alex greift gerade noch rechtzeitig ein und verpasst ihm gleich noch eine, woraufhin er mein Bein loslässt und ich weiter auf die Waffe zu krabble. Ein Knurren bringt mich dazu anzuhalten, als sich ein Zähnefletschender Jaguar über die Knarre stellt.

„Verdammt", murmle ich und stehe schnell auf um eines meiner Messer zu ziehen. Der Jaguar stürzt sich auf mich und ich hole mit dem Messer aus, erwische ihn jedoch nur leicht an der Pfote. Er hingegen rammt mich in den Boden und bohrt seine Krallen in meine Schultern. Mit meiner linken Hand taste ich den Boden nach etwas nützlichem ab. Gerade noch rechtzeitig bekomme ich einen dicken Stock zu fassen welchen ich dem Jaguar ins Maul schiebe, sodass er mir das Gesicht nicht zerfleischen kann.

Hinter mir höre ich Bethany Alex Namen schreien, woraufhin ich kurz am Jaguar vorbeischaue. Pelt hat Alex einige Meter weit geworfen, wo er nun mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen bleibt. Nun entfernt er sich von uns um das Juwel zu suchen. Ich hoffe Martha und Spencer schaffen es, vor ihm dort zu sein.

Ich wende mich wieder dem Jaguar vor mir zu, welchem ich nun eines meiner Messer, welches ich aus meinem Ärmel ziehe, in den Schädel ramme. Er erschlafft über mir und begräbt mich unter sich. Mit Fridges Hilfe schaffe ich es das Tier von mir runter zu hieven. Als ich mich aufsetze durchzucken Schmerzen meine Schultern.

„Das sieht nicht so schön aus", murmelt Fridge, während er die tiefen Kratzspuren an meinen Schultern mustert.

„Danke, das war mir bewusst", zische ich mit zusammengebissenen Zähnen. „Ach Scheiße, verdammt! Hat wer was zum Verbinden da?"

„Ja, warte kurz, ich seh mal im Zauberrucksack nach", meint Fridge und reicht mir kurz darauf einen Verband.

„Was ist passiert?!", fragt Alex besorgt und lässt sich neben mir in die Hocke sinken, während er sich meine Wunden genauer ansieht.

„Naja, während du dich mit Pelt geprügelt hast habe ich mich mit einem Jaguar angelegt und sogar gewonnen", erkläre ich ihm und deute grinsend auf das Tier hinter mir, bereue es jedoch sofort, als bei der Bewegung erneut ein Schmerz meine Schulter durchzuckt.

„Zeig mal her, ich verbinde das", meint Alex kopfschüttelnd und knöpft meine Bluse auf, um meine Schultern freizulegen und die Wunden zu verbinden.

Währenddessen beobachten wir gespannt, wie Spencer sich mit einem Seil und Enterhacken zu Martha schwingt, welche sich von einer Schlange hat beißen lassen um den Juwel hinauf zu Spencer bringen zu können. Spencer schafft es tatsächlich das Juwel zu fangen und es in den Jaguarkopf zu stecken. Als dann jedoch nichts passiert meint Bethany plötzlich: „Sprecht seinen Namen aus!" Daraufhin rufen alle fünf „Jumanji" und eine Art Druckwelle überflutet den ganzen Wald mit Licht.

Als alle wieder am Fuße der Jaguar-Statue stehen tuckert Nigels Jeep auf uns zu. Er bleibt vor uns stehen und steigt aus.

„Gut gemacht, ihr furchtlosen Abenteurer! Ihr habt den Fluch gebrochen. Ganz Jumanji bedankt sich bei euch. Eure Arbeit hier ist erledigt. Nun müssen wir leider Abschied nehmen. „Seaplane" McDonough. Geben Sie mir bitte ihre Hand."

Unsicher dreht er sich zu uns um, als sein Blick dann bei mir hängen bleibt lächle ich ihm traurig zu. Er kommt auf mich zu und schließt mich in die Arme.

„Ich vermute, das hier ist ein Abschied für immer?", murmle ich gegen seine Brust.

„Mal sehen, vielleicht habe ich ja mal wieder Lust auf ein Abenteuer", grinst er mir schelmisch zu.

Ich werde dich vermissen, Schwachkopf", flüstere ich schwach und löse mich von ihm, bevor ich mir die Tränen wegwische.

„Ich dich auch, Vaires", lächelt er mir aufmunternd zu und streicht mir eine Strähne hinters Ohr bevor er sich zu Nigel umdreht und ihm die Hand gibt, woraufhin er sich langsam auflöst. Als nächstes gehen Bethany und daraufhin Fridge welcher es kaum erwarten kann von hier zu verschwinden. Als er sich von Martha verabschieden will hält Spencer sie auf. Er möchte mit ihr hierbleiben. Jedoch meint sie sie können auch zu Hause so sein wie hier, woraufhin sie sich ebenfalls verabschiedet. Nach kurzem Zögern gibt auch Spencer Nigel die Hand. Sobald er sich vollständig aufgelöst hat lässt Nigel ein erleichtertes Seufzen von sich.

„Komm Vaires, ich fahr dich nach Hause", meint Nigel fröhlich, wie immer.

Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen und ich nicke: „Ab nach Hause!"


Mein Leben ist ein Spiel (Jumanji FF)Where stories live. Discover now