2. Zuko

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Ein kleiner Funke aus dem Feuer sprang und zu goldenen Laub dann ran. Dort tauchte er zwischen die Blätter, allein deren Trockenheit war sein Retter.
-Wiegenlied der Feuernation

-Wiegenlied der Feuernation

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Schlag. Schlag. Durchatmen. Tritt. Ausweichen. Sprung. Durchatmen.
Zuko war völlig verschwitzt, doch er hörte nicht auf.

Die drei Wachen die gegen ihn antraten, waren ebenfalls erschöpft.
Einer von ihnen konnte kaum noch auf den Beinen stehen und das ließ eine Wut in Zuko aufflammen, die er tief in sich vergraben hatte.

Wenn er keine Schwäche zeigen durfte, warum sollte dann irgendjemand anderes das Recht dazu haben?

Er vertiefte seinen Stand und ließ sein gesamtes Gewicht auf das vordere Bein fallen.

Er stieß sich vom harten Steinboden ab und ließ beide Füße im Sprung aufflammen.

Sein Körper drehte sich elegant durch die Luft und seine brennenden Füße trafen die Oberkörper der zwei Wachen.

Der dritte Soldat stolperte zurück und sein Blick zuckte zwischen Zuko und seinen wegfliegenden Kameraden hin und her.

Sobald der junge Feuerbändiger auf dem Boden gelandet war, ging er in die Knie, stieß sein Bein in einer runden Bewegung nach vorne und ließ damit den letzten Gegner zu Boden gehen.

Langsames Klatschen, übertönte das leise Stöhnen der Wachen.

Zuko stand auf und drehte sich zu seinem voluminösen Onkel um.

Dieser saß unter einem blühenden Kirschbaum, eine dampfende Teekanne neben sich und ein stolzes Lächeln im Gesicht.

„Du wirst immer besser." sagte er und klopfte auf das Gras neben sich.

Zuko zögerte, doch er spürte wie erschöpft sein Körper war und gab nach.

Mit einem Seufzen ließ er sich neben Iroh fallen und nahm das Handtuch an, dass er ihm entgegenstreckte.

„In letzter Zeit bist du wirklich sehr ehrgeizig." Teilte der alte Feuerbändiger seinem Schüler mit, „Woran liegt das?"

Zuko senkte seinen Kopf: „Du weißt warum."

„Ich habe nicht mehr viel Zeit hier." sein Onkel wusste wovon der Thronfolger sprach.

Schon seit einiger Zeit, planten sie Zukos Flucht aus dem königlichen Palast. Azula würde sich nicht mehr lange zurückhalten können.
Sie hatte es auf den Thron abgesehen, doch Zuko stand ihr im Weg.

Er war vielleicht nicht besonders beliebt bei seinem Vater, aber er war immer noch der Ältere und damit Anwärter für die Position des Feuerlords.

Der einzige Grund, dass er überhaupt noch im Palast leben durfte, war der Wille seiner Mutter.
Sie hatte kurz vor ihrem Tod, seinen Vater versprechen lassen, dass Zuko immer im Palast willkommen sein würde.

Eigentlich hatte der Feuerlord ihn verbannen wollen, doch er hielt sein Versprechen und ließ seinen Sohn weiterhin dort leben.
Allerdings unter strenger Beobachtung und ohne jegliche soziale Aktivitäten.
Er wohnte in einem anderen Flügel, als der Rest seiner Familie und die Adligen.

Er durfte zwar nichts tun um Zuko loszuwerden, das hieß aber nicht, dass er etwas gegen Azulas Mordanschlag tun würde.

Schon vor Wochen hatte der gut aussehende Prinz von dem Plan seiner Schwester erfahren, doch es bedurfte einer wasserdichten Strategie, aus diesem eleganten Gefängnis zu fliehen.

Sein Onkel, war die einzige Person, mit der er reden konnte.
Zu seinem Glück, war Iroh auf seiner Seite und fühlte sich dafür verantwortlich, dass Zuko in Sicherheit war.

„Vielleicht solltest du jetzt erst einmal baden, danach kommst du in die Bibliothek und wir finden einen Ort an dem du dich nach deiner Flucht verstecken kannst." der Drache des Westens beruhigte den vernarbten Bändiger mit seiner sanften Stimme.

Zuko nickte und stand langsam auf.

Ohne sich umzudrehen, ging er an den sich langsam aufrichtenden Wachen vorbei, ins Gebäude.

Er ging durch die langen dunklen Flure, bis hinauf ins Badehaus. Dort angekommen beauftragte er eine Dienerin, ihm ein Bad einzulassen und verzog sich in die Umkleiden.

Seine Kampfkleidung war feucht vom Schweiß und beschmutzt vom Staub der Kampfarena.

Über die letzten Wochen war sein Körper definierter geworden und man konnte seine Bauch- und Armmuskeln deutlich erkennen.

Er hatte sich angestrengt und jeden Tag trainiert, immer neue Schriftrollen, mit neuen Techniken auswendig gelernt und jede Kritik Irohs zu Herzen genommen.

Sanft berührte er die Narbe auf seiner linken Gesichtshälfte.
Er würde es nie wieder so weit kommen lassen.

Der Tag, an dem sein Vater ihm diese Narbe gegeben hatte, war der schlimmste seines Lebens gewesen.
Es war der Tag, an dem jeder den er kannte ihn links liegen gelassen hatte.

Sogar Mai hatte ihn verlassen.
Zu Anfang, hatte sie in noch besucht, doch auch das hatte nach einiger Zeit aufgehört, denn Azula hatte sie in der Hand.

Er seufzte und nahm sich eines der weichen Handtücher.

Die Therme war schwül und erfüllt vom Geruch der Badesalze und Öle.
Zuko ging auf eines der großen Becken zu und legte sein Handtuch ab.

Das Wasser war heiß, doch der Körper eines Feuerbändigers war an die Hitze angepasst.
Er holte einmal tief Luft und stieg ins erhitzte Becken.

Die Wärme um ihn herum löste seine verspannten Muskeln und wusch den Stress aus seinem Kopf.

Er wusch sein langes schwarzes Haar und schrubbte den Schmutz und das Blut von seiner Haut.

Als er durch seine nassen Haare fuhr, fiel ihm ein, dass er sie sich wohl abschneiden musste, wenn er nicht als Adliger erkannt werden wollte.

•h e a l i n g•  {{zutara}}Where stories live. Discover now