*14* Ein Versöhnungsgeschenk und ein Liebesgeständnis

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Meine Mutter sank zu uns auf den Boden. "Mein liebes Kind, wir wissen nicht, was du alles durchmachen musstest, aber wir wollen nicht, das es so weiter geht. Wir wollen dich da raus holen."

Mein Vater legte seine Hand auf die Schulter meiner Mutter. "Wenn du nichts dagegen hast, dann würden wir dich gerne als Pflegefamilie aufnehmen."

...

Ungläubig stand ich vor dem nagelneuen Gefährt, welches vor unserer Garage stand.
Mary starrte ebenfalls mit offenem Mund darauf.

Das Wochenende verging rasend schnell. Alles wurde wegen Mary schon am Samstag geklärt, sodass sie ab gestern offiziell zur Familie Adams gehörte.

Wir hatten einen Mordsspaß. Gemeinsam mit meinen Eltern fuhren wir in die Berge, um den "Sieg" gebührendlich mit einem Picknick auf einem Gipfel zu feiern.

Mary war dabei so wackelig unterwegs, dass ich fürchtete, sie würde jeden Moment hinunter stürzen. Jedoch kamen wir alle wieder heile zu Hause an.

Und nun, es war Montag früh, machten wir uns wie gewöhnlich auf den Weg zur Schule und neben der Garage erwartete uns ein nagelneuer Sportwagen.

Mary und ich kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wer um Himmels Willen sollte hier, neben einem fast einstürzenden alten Familienhaus, welches eher in einen Horrorfilm passen würde als ins wirkliche Leben, ein makelloses Auto hinparken?

Wenn ich ehrlich sein sollte, mir gefiel das Gefährt. Sehr sogar.

Bewundernd ging ich näher und strich schon fast ehrfurchtsvoll über die getönten Scheiben.

Plötzlich bemerkte ich einen kleinen Zettel. Er war um den Rückspiegel mit einer rosanen Schleife aufgehängt und man konnte im großen Buchstaben LUCY lesen.

Verwundert band ich den Zettel los und öffnete ihn. Mary war ebenfalls näher getreten lugte mir über die Schulter, als ich die schön geschwungene Schrift las.

Liebe Lucy,
es tut mir leid, das ich oft wie ein Vollidiot rüber komme. Eigentlich bin ich ein total lieber Kerl und ich würde dich gerne näher kennen lernen.
Das mit Suga tut mir leid. Er ist nur, wie du weißt, einer meiner besten Freunde, also vertraue ich ihm auch. Glaube mir, er ist ein netter Kerl, ihr müsst euch nur richtig kennen lernen.

PS: Das Lamborghini ist ein Versöhnungsgeschenk wegen unserer anfänglichen Missverstände. Jetzt musst du nicht mehr zu Fuß in die Schule gehen ;)

Ich brauchte nicht lange zu überlegen, von wem der Brief war. Das war doch so eindeutig! Wollte er sich etwa bei mir einschleimen? War er die Person, die mein Fahrrad kaputt gemacht hatte?

In mir begann es zu kochen. Ich presste die Lippen aufeinander, zerknüllte den Zettel und warf ihn neben den Wagen.

Dann schulterte ich meine Tasche und maschierte in Richtung Schule. Mary blickte mich erst verwundert an um mir dann aber nach einigen Sekunden nachzulaufen.

Nachdem die Glocke zur Pause läutete, war ich schon auf dem Weg zu Jeons Klassenzimmer, Mary immer hinter mir herlaufend. Jetzt konnte ihm nur noch ein Wunder helfen.

Vor seinem Klassenzimmer fragte ich zuckersüß nach ihm. Ein paar Mädchen warfen mir eifersüchtige Blicke zu und die Jungs begannen zu flüstern.

Schließlich holte ihn der Klassensprecher heraus.

Als Jeon mich sah begann er über das ganze Gesicht zu grinsen und blieb schließlich mit verschränkten Armen vor mir stehen.

Ich deutete Mary wieder in unsere Klasse zu gehen. Ich wollte dies alleine klären. Sie verstand meine Geste und wünschte mir viel Glück.

L O S E R | BTS JK ✓*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt