32.Kapitel

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Penny

„Und warum lässt du es dann soweit kommen, dass ich mich in dich verliebe?“,schrie ich ihn an und stand ebenfalls auf. Als es schon zu spät war, wurde mir klar was ich da von mir gab. Finn starrte mich nur mit großen Augen und wir sagten beide erst mal nichts. Ich hatte ihm gerade gesagt, dass ich ihn liebe und er sagte einfach nichts darauf.

„Kannst du mich jetzt bitte einfach nach Hause fahren?“,sagte ich und machte auf dem Absatz kehrt und wartete gar nicht auf seine Reaktion. Ich ließ ihm einfach keine Möglichkeit zu antworten. Ich hörte wie mir Finn folgte und wir stiegen ein.

Es herrschte während der Fahrt ein unangenehmes Schweigen. Ich wusste auch nicht, was ich jetzt noch sagen sollte. Ich hatte mich in ihn verliebt, er küsst mich und lässt mich dann einfach mit diesen Gefühlen stehen und schubst mich von sich weg.

Ich musste mich beherrschen, um nicht vor ihm in Tränen auszubrechen. Das Atmen fiel mir schwerer und die Luft um mich herum wurde dünner, so hatte ich zumindest das Gefühl. Ich wusste nur eins, ich msste aus diesem verdammten Auto raus.

Als Finn endlich vor meinem Haus hielt, riss ich sofort die Tür auf und stürmte zur Tür hinauf. Ich sagte kein Wort mehr, sondern knallte ihm stattdessen die Autotür mit voller Wucht zu. Als ich endlich zu Hause ankam, hörte ich noch wie Finn davon brauste.

Mein Herz zersprang in tausend Stücke und ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten. Ich sackte auf den Boden nieder und heulte. Ich fühlte mich elend und es kamen immer wieder Erinnerungen von Dustin hoch. Da bin ich auch oft nach Hause gekommen und hatte einfach geheult, wegen Dustin, der meine Liebe nicht erwidert hatte. Und jetzt, ein paar Jahre später kommt er angelaufen und will es mit uns versuchen. Ich mochte ihn, aber nicht so wie früher. Es war zu spät.

Mit Finn ist es das gleiche. Ich verliebe mich in ihn und er erwidert diese Liebe nicht. Aber warum nur? Was mache ich falsch? Er hatte zwar gesagt, dass er mich sehr mag, aber nach Liebe hat sich das nicht angehört.



Finn



Warum hatte ich das nur gemacht? Warum? Ich war so ein Idiot. Zuerst küsst du sie und dann stoßt du sie weg. Sonst hatte ich das immer so gemacht, aber mit Penny konnte ich das nicht machen. Sie hatte so etwas nicht verdient, sie hatte mich nicht verdient. Nun war es zu spät und sie wird nie wieder ein Wort mit mir reden. Ich musste das wieder gerade biegen, denn ich wusste ich kann nicht mehr ohne sie. Ich brauche sie.

Als ich stinkt wütend zu Hause ankam, schleuderte ich meine Jacke weg und knallte hinter mir die Tür zu.

„Du bist schon wieder hier?“,meine Mum kam von der Treppe runter und sah mich überrascht an.

„Ja bin ich.“,sagte ich genervt und schnaubte laut.

„Ist alles in Ordnung?“,fragte sie besorgt und blieb auf der letzten Stufe stehen.

„Ja alles bestens.“,log ich. Ich musste irgendwo Dampf ablassen, denn die ganze Wut hatte sich in meinem Körper zusammengestaucht. Meine Mum konnte nichts dafür das ich schon wieder Scheiße gebaut hatte.

Ich schlüpfte an ihr vorbei, hoch in mein Zimmer. Ich schloss hinter mir und begann auf meinem Boxsack einzubrügeln. Schlag für Schlag merkte ich wie sich die Wut in meinem Körper wieder weniger wurde. Aber ich schlug immer weiter und weiter. Es war komisch was dieses schlagen alles bewirken kann, aber es tat mir unheimlich gut. Mal alles rauszulassen was sich in den letzten paar Tagen zusammen gestaut hat. Während ich auf dieses Ding einschlug kamen Erinnerungen hoch. An diese eine Nacht, die mein Leben veränderte, an meinen ersten Drogendeal, an den Tag an dem ich zum ersten mal angeschossen wurde, an meinen Dad, an den Kuss mit Penny. Ich ließ alles raus.

Schnaufend und verschwitzt ließ ich mich zurück aufs Bett fallen. Meine Brust hob und senkte sich und ich starrte an die Decke.



Später am Abend ging ich runter in die Küche, wo ich auf Dad traf. Ich war nicht gerade sichtlich erfreut ihn zu sehen.

„Ich muss mit dir reden.“,fing er an und guckte mich an. Ich versuchte irgendetwas aus seinem Gesicht heruas abzulesen, aber icht konnte nicht mal Wut geschweige denn Freude sehen.

„Und über was?“,fragte ich und riss die Kühlschranktür auf.

„Du musst den Typen anzeigen, der dich angeschossen hat.“,sagte mein Dad.

„Was? Nein, mach ich nicht.“,sagte ich sofort.Mein Dad war so blind. Wenn ich den Typen anzeige, stecke ich tief in der Scheiße und auf das habe ich gerade keinen Bock. Mein Dad sieht nur die gerechte Strafe und sein Geld was dabei herausspringt.

„Warum nicht? Er hat auf dich geschossen. Natürlich musst du ihn anzeigen.“,sagte mein Dad zornig.

„Nein mache ich nicht. Den kennst diesen Typen nicht.“

„Ach aber du kennst ihn, ja?“,fragte mein Dad und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich konnte ihm nicht erzählen, dass ich solche Typen zu Genüge kannte. Wenn ich ihm das sagen würde, müsste ich ihm auch sagen, dass ich ein paar Jahre mit Drogen herumgedealt hatte, und das bracht er nicht wissen.

„Nein aber ich kann es mir denken, was für ein Type er ist.“,sagte ich und nahm einen Schluck von dem kalten Wasser.

„Aber er verdient seine gerechte Strafe und das weißt du.“

„Wenn du den Typen anzeigst, wirst du dich mit dem Feuer anlegen. Das verspreche ich dir.“,sagte ich. Ich warf ihm nochmal eine warnenden wütenden Blick zu und stapfte dann wieder hoch in meine Zimmer.



Alles lief gut, bis er kam ...Where stories live. Discover now